„So werden wir Dienstag überrollt“: KSV-Hessen-Trainer Damm übt Kritik nach 0:1 in Freiberg

Die Hoffnungen waren groß auf einen guten Start ins Jahr 2023. Doch nach einer Woche mit zwei Punktspielen ist noch größere Ernüchterung eingekehrt beim Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel.
Kassel/Freiberg – Nach dem bitteren Pokal-Aus in der Vorwoche gegen Steinbach verloren die Löwen das erste Ligaspiel des Jahres bei Aufsteiger und Abstiegskonkurrent SGV Freiberg 0:1 (0:1). Der sicher rettende Platz 13 ist nun fünf Punkte entfernt.
Das Spiel
Hatte aus Löwen-Sicht andere Schwachpunkte als erwartet. Denn es war nicht die Abwehr um die jungen Paul Stegmann (20), Michael Glück (19) und Elias Liesche-Prieto (19), die zum Schwachpunkt wurde. Es war einmal mehr die Offensivabteilung, die enttäuschte. Und aus dieser fehlte ja nur Noah Jones, während in der Defensive Frederic Brill, Maurice Springfeld, Hendrik Starostzik, Kevin Nennhuber sowie Alexander Mißbach ersetzt werden mussten. Auch im zweiten Duell mit den Freibergern und der bis dahin schlechtesten Abwehr der Liga reichte es nicht für ein Tor.
Den Gastgebern selbst genügte eine gelungene Aktion vor dem Tor, um drei ganz wichtige Zähler einzufahren. Mert Özkaya bediente Ruben Reisig, der aus leicht spitzem Winkel humorlos in die lange Ecke abschloss (22.). Nach dem Rückstand ging bei den Gästen kaum noch was. In Hälfte zwei waren sie zwar aktiver, fanden aber kein Mittel, um gefährlich zu werden. Vielmehr konnten die Löwen noch froh sein, dass ein Freistoß von David Tomic an der Latte landete (42.) und zahlreiche Konter nicht zum Erfolg führten.
„Wir waren in der Luft und bei zweiten Bällen unterlegen. Und das ist bei so einem schlechten Platz dann eben entscheidend. Der Abwehr kann man überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie hat Kontersituationen gut verteidigt und es auch sonst gut gemacht. Aber mir hat die Intensität gefehlt. Das waren 60, vielleicht 70 Prozent. Das geht nicht. Bei Sprints und beim Anlaufverhalten ist das viel zu wenig“, wurde Trainer Tobias Damm recht deutlich.
Das Debüt
In der 63. Minute war es so weit: Damm brachte Winter-Neuzugang Sercan Sararer, der die komplette Vorbereitung verletzt verpasst hatte und zuletzt auch noch krank ausgefallen war. Doch auch der 33-Jährige konnte das Offensivspiel des KSV nicht mehr wirklich beleben. Der Untergrund tat sein Übriges.
Die Rückkehrer
Wird es nicht wirklich geben. Die Löwen haben ja bereits morgen die nächste Aufgabe vor der Brust. Ab 19 Uhr ist die Reserve der TSG Hoffenheim im Auestadion zu Gast, ein Nachholspiel. Doch außer Maurice Springfeld, der in Freiberg wegen einer Gelbsperre gefehlt hatte, wird Damm gegen die Kraichgauer keinen Spieler zurückbekommen, der von Beginn an helfen könnte. Bei Serkan Durna und Alexander Mißbach soll die Entscheidung heute fallen. Sie wären maximal Optionen für die Bank.
Das Ziel
Heißt für Damm: „Im nächsten Spiel besser aufzutreten. Wir beschäftigen uns nicht mit den Mannschaften hinter uns, sondern mit uns selbst. Und wir brauchen eine andere Leistung. So wie in Freiberg werden wir am Dienstag von Hoffenheim überrollt.“ Denn mit der TSG ist der drittbeste Angriff der Liga zu Gast, der seit Mitte November nicht verloren hat. (Maximilian Bülau)