Auffälligkeiten der Regionalliga Südwest: Wenn es Spatzen verpatzen

24 Spieltage sind absolviert in der Fußball-Regionalliga Südwest – und es ist ganz schön Bewegung drin.
Kassel – Das Spitzenduo stolpert, ein Verfolger gewinnt in Unterzahl und im Keller verliert ein Duo den Anschluss – die Auffälligkeiten.
Duo ohne Punkte
Und damit gleich zum Motto: Wenn es Spatzen verpatzen, dann aber mal richtig. Ein einziges Mal war Spitzenreiter SSV Ulm in dieser Saison bisher als Verlierer vom Platz gegangen. Am 21. Oktober war das beim 1:3 in Offenbach. Nun erwischte es die Spatzen zum zweiten Mal. Und dann so richtig. Beim Heimspiel gegen den FSV Frankfurt kamen sie mit 1:4 unter die Räder. Amin Farouk, Sho Sannomiya, Georgio Del Vecchio und Neuzugang Oluwabori Falaye trafen für die formstarken Hessen. Für den SSV erzielte Nicolas Jann das zwischenzeitliche 1:3. Richtig in Schwung kommt der Aufstiegsfavorit im neuen Jahr noch nicht. Ein 0:0 in Worms und zwei magere 1:0-Erfolge gegen Hoffenheim und in Koblenz stehen zu Buche. Da konnte der SSV schon etwas froh sein, das auch der Tabellenzweite verlor. Der FC Homburg war bekanntlich beim 0:2 im Kasseler Auestadion ziemlich chancenlos.
Duo mit Anschluss
Die Ausrutscher der zwei Klubs an der Spitze nutzte ein anderes Duo. Der TSV Steinbach zeigte sich gegen Schlusslicht Rot-Weiß Koblenz gnadenlos und gewann 5:0. Schwerer hatten es die Offenbacher Kickers. Der Gegner hieß natürlich auch Balingen, das Überraschungsteam der Saison, das im neuen Jahr allerdings noch ohne Sieg ist. Vor 6000 Zuschauer mussten die Gastgeber in der 29. Minute einen Platzverweis gegen Björn Jopek verkraften. Trotzdem siegten die Kickers durch zwei Tore von Jayson Breitenbach 2:1. Der Kasseler Mike Feigenspan stand in der Startformation, wurde aber zur Pause ausgewechselt. Offenbach ist mit sechs Zählern Rückstand neuer Zweiter. Ein Punkt dahinter folgt Steinbach, das aber ein Spiel weniger ausgetragen hat.
Duo ohne Anschluss
Im Keller könnte es dramatisch werden. Den Tabellendreizehnten Freiberg (23) und Wormatia Worms auf dem ersten Abstiegsplatz trennen sechs Punkte, Worms liegt aber noch eine Partie in Rückstand. Zwei Mannschaften sind aber dabei, den Anschluss an das rettende Ufer zu verlieren. Das gilt vor allem für Schlusslicht Koblenz, das mit elf Punkten bereits zehn Zähler Rückstand hat auf den KSV Hessen Kassel. Der einzige Sieg in diesem Jahr: das 2:1 gegen Trier. Eben diese Trierer sind es, die bei 14 Punkten auch immer mehr in Nöte kommen. In fünf Spielen des neuen Jahres gab es trotz eines großen personellen Umbruchs im Winter nur einen Punkt – am Samstag beim 2:2 gegen Fulda. Und auch das war ärgerlich: Der Ausgleich für die Gäste fiel in der vierten Minute der Nachspielzeit.
Duo ohne Torgefahr
Es ist ohnehin noch nicht das Jahr der Torjäger in der Regionalliga Südwest. Zur Winterpause lag der Frankfurter Cas Peters mit 13 Treffern auf Rang eins der Torschützenliste. Nach 24 Spieltagen steht Peters bei wie vielen Treffern? Immer noch 13. Einen weniger hatte vor der Unterbrechung Fabian Eisele vom FC Homburg. In fünf Partien in diesem Jahr hat der 28 Jahre alte geborene Stuttgarter gerade einmal ein Törchen hinzugefügt – beim 2:2 gegen Balingen – und steht zusammen mit Peters und 13 Treffern nun auf Rang eins der Torjägerliste. Das derzeit eher torungefährliche Duo hat nun noch einen Dritten an der Seite. Niklas Antlitz von Walldorf hat 2023 immerhin schon zwei Treffer erzielt, zuletzt einen beim 1:1 gegen Aalen, und steht nun ebenfalls bei 13 Saisontoren. (Frank Ziemke und Maximilian Bülau)