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22:29 – MT-Rumpfteam bricht gegen Hannover ein

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Von: Björn Mahr, Manuel Kopp

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Energisch: Melsungens Julius Kühn (links), der am Montag zum ersten Mal Papa wurde, ist hier im Zweikampf mit Hannovers Jonathan Edvardsson.
Energisch: Melsungens Julius Kühn (links), der am Montag zum ersten Mal Papa wurde, ist hier im Zweikampf mit Hannovers Jonathan Edvardsson. © Dieter Schachtschneider

Die Talfahrt der MT Melsungen geht weiter. Die 22:29 (14:15)-Pleite gegen die TSV Hannover-Burgdorf war die vierte Niederlage in Serie in der Handball-Bundesliga.

Kassel – Bei der herben Enttäuschung war der Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo der Kräfteverschleiß in der dritten Partie in sieben Tagen mit dünnem Kader anzumerken. Im Rennen um die Europapokalplätze war es der nächste Rückschlag.

Zwar war der Melsunger Kader trotz der nominierten eigenen Talente arg geschwächt, zumindest hatte die MT-Familie aber im Vorfeld Zuwachs bekommen. Am frühen Montagmorgen wurde Torjäger Julius Kühn zum ersten Mal Vater. Seine Frau Mirlinda brachte Sohn Lio Toni zur Welt. „Roberto nahm in den vergangenen Tagen etwas Rücksicht auf mich. Ich habe dennoch versucht, mich so normal wie möglich vorzubereiten“, erklärte Kühn.

MT startet gut und defensiv stabil

Na klar, wie sollte es auch anders sein, Kühn erzielte das erste Tor des Spiels. Und bereitete den zweiten Treffer durch Domagoj Pavlovic vor – 2:0. Die MT agierte in der Abwehr zunächst sehr gut. Nach einem Doppelschlag der Gäste in der sechsten Minute stand es aber 2:2.

Parrondo reagierte früh. Nach zwei Fehlwürfen von Tobias Reichmann brachte der Spanier bereits in der siebten Minuten den jungen Julian Fuchs auf Rechtsaußen. Kurz darauf wechselte er auf dieser Position den Halbrechten Alexander Petersson ein. Reichmann blieb aber der Siebenmeterschütze, traf so zum 5:4 (10.).

Im Verlauf der ersten Halbzeit wurde die MT im Angriff nachlässiger. Nach zwei Fehlpässen der Melsunger sorgten Filip Kuzmanovski und Vincent Büchner für die 7:5-Führung der Gäste (13.). Es war eine hektische erste Halbzeit mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten. Einen Pass von Pavlovic schnappte sich Jonathan Edvardsson – 10:7 (19.). Zwar verkürzte Kühn zum 9:11 (22.), aber immer wieder bestraften die Hannoveraner die Fehler der unkonzentrierten Gastgeber durch Tempogegenstöße. So erhöhte auch Büchner mit seinen beiden Toren auf 13:9 (25.).

Knapper Rückstand wächst nach dem Seitenwechsel an

Nach einer Auszeit von Parrondo fing sich die MT. Nebojsa Simic hielt seinen zweiten Siebenmeter. Kühn traf zweimal aus dem Rückraum, Gleb Kalarash nach einem Gegenstoß und Reichmann verwandelte einen Siebenmeter. So lag die MT zur Pause nur noch 14:15 zurück.

Denkbar schlecht verlief der Start der Nordhessen in die zweite Hälfte. Zwei technische Fehler der Melsunger. Eine Zeitstrafe gegen Kalarash. Und ein 3:0-Lauf der Gäste. In der 34. Minute lag die MT wieder mit vier Toren zurück – 14:18.

Zwar zeigte Silvio Heinevetter nach seiner Einwechslung zwei starke Paraden. Aber auf der anderen Seite scheiterten die Hausherren dreimal in Folge an dem starken TSV-Keeper Urban Lesjak. Und im Angriff sorgte Hannover mit einem Zaubertor für das 21:16 (40.). Das Kempa-Anspiel von Kuzmanovski verwandelte der zukünftige Melsunger Ivan Martinovic mit einem Wurf hinter dem Rücken.

MT-Risiko wird bestraft

Parrondo riskierte nun viel, brachte den siebten Feldspieler. Doch auch das ging schief. Nach einem Fehlpass traf Büchner ins leere Tor zum 22:16 (44.). Die MT wirkte auch mit einem Feldspieler mehr im Angriff ideenlos – und vor allem kraftlos. In der Melsunger Abwehr fanden die Gäste immer wieder Lücken – so wie Martinovic beim 23:16 (46.).

Und das große Aufbäumen der Melsunger? Das blieb aus. Die Hausherren agierten in der Offensive nun häufig zu überhastet. Unsaubere Anspiele und Fehlwürfe häuften sich. So geriet der Erfolg der Gäste nicht mehr in Gefahr. Näher als beim 21:27 durch Reichmann (55.) kam die MT nicht mehr heran.

Als die Niederlage in der Schlussphase feststand, gab Parrondo noch einigen Talenten Spielzeit. So kam Linksaußen Florian Drosten zu seinem Bundesliga-Debüt.

Die Statistik

MT Melsungen - TSV Hannover-Burgdorf 22:29 (14:15)

Melsungen: Heinevetter (10 GT3 P.), Simic (19 GT/7 P.) - Maric, Kühn 5, Reichmann 6/2, Kunkel 1, Drosten, Arnarsson, Allendorf, Kalarash 2, Häfner 2, Sahin, Hörr 1, Petersson, Fuchs, Pavlovic 5.

Hannover-Burgdorf: Ebner (n.e.), Lesjak (22 GT/12 P.)- Cehte, Roscheck, Martinovic 6, Mävers 3/1, Hansen 1/1, Pevnov 3, Kuzmanovski 6, Böhm, Krone, Edvardsson, Brozovic 1, Fischer, Feise, Büchner 8.

SR: C. Hannes/D. Hannes (Aachen/Frankfurt) - Z: 2796

Siebenmeter: 2/2:4/2 - Zeitstrafen: 4:2 Minuten

Spielstände: 2:0 (3.), 2:2 (6.), 5:7 (13.), 7:8 (17.), 9:13 (25.), 11:13 (26.), 13:14 (28.), 14:15 - 14:18 (33.), 16:23 (45.), 18:24 (49.), 19:26 (52.), 21:28 (58.), 22:29.

Von Manuel Kopp Und Björn Mahr

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