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Auf die Torhüter ist Verlass: Simic und Morawski sind die Konstanten bei der MT Melsungen

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Von: Maximilian Bülau

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Nebojsa Simic.
Richtig stark gegen Minden: Melsungens Torhüter Nebojsa Simic überzeugte beim Auswärtssieg. © Andreas Fischer

Dass Handball-Bundesligist MT Melsungen ein extrem ausgeglichenes Torhüter-Duo hat, zeigt schon die Spielzeit in der aktuellen Saison.

Kassel – Während Nebojsa Simic 16 Stunden und 30 Minuten auf dem Spielfeld stand, kommt Adam Morawski auf zehn Stunden und vier Minuten. Am Sonntag beim Auswärtsspiel der MT in Lübbecke gegen GWD Minden war die Spielverteilung allerdings sehr einseitig: Der Montenegriner Simic nahm nur auf der Bank Platz, wenn Trainer Roberto Garcia Parrondo in Unterzahl die Gleichzahl herstellen wollte. Einen Grund, den 30-Jährigen durch den Polen Morawski zu ersetzen, hatte er an diesem Nachmittag nicht.

Nachdem Simic zuletzt gegen Flensburg für die letzten zehn Minuten ins Tor kam und dabei keinen einzigen der neun Würfe, die auf ihn zukamen, entschärfen konnte, brodelte der Vulkan gegen Minden ordentlich. 18 Paraden standen schließlich in der Statistik – bei einer Fangquote von 46,15 Prozent. Nur dreimal war diese Quote in der aktuellen Saison besser bei ihm. Das war bei den drei Siegen Ende Oktober und Anfang November des vergangenen Jahres gegen Hamm, Gummersbach und Göppingen. Es waren die Simic-Festspiele in dieser Zeit. Auch gegen Wetzlar und Magdeburg zuvor sowie Stuttgart und Flensburg danach war er der überragende Mann. Die Melsunger verloren nur eines dieser Duelle, das gegen den SCM. Die 18 Paraden gegen Minden nun waren sogar sein zweitbester Saisonwert. Einzig gegen Göppingen waren es mit 21 noch mehr.

Zuletzt stand aber häufiger Morawski im MT-Kasten, auch weil Simic wegen Krankheit geschwächt war. Und der Pole zeigte seinerseits ebenfalls starke Leistungen, hielt gegen Erlangen beispielsweise mehr als 50 Prozent der Würfe, die auf ihn zugeflogen kamen. Für Coach Parrondo ist es so Woche für Woche keine leichte Entscheidung, wen er von Beginn an ins Tor stellt. Aber er wird nichts gegen diese Entscheidung haben, überzeugen seine beiden Torhüter doch wenigstens konstant.

Nach dem Sieg gegen Minden sagt der Spanier: „Wir müssen glücklich sein. Wir haben Agustin Casado und Kai Häfner zurückbekommen, dazu hat der Arzt eigentlich gesagt, dass Rogerio Moraes wegen Rückenproblemen nicht spielen soll, aber er hat die Zähne zusammengebissen. Es sind personell komplizierte Wochen für uns.“ Vor allem die Rückkehr von Casado und Häfner habe dem Offensivspiel gutgetan. „Wir hatten so mehr Möglichkeiten in der Offensive, mehr Tempo, konnten mehr kreuzen“, sagt Parrondo.

Tatsächlich war vor allem die Anfangsphase gegen Minden vorn wie hinten stark. Die Melsunger zogen davon, profitierten von vielen technischen Fehlern der Gastgeber. Schon da hielt Simic den einen oder anderen Ball. Gefragt war er aber erst später. Denn zum Ende der ersten Hälfte und auch in der Schlussphase des Spiels kam Minden jeweils noch einmal etwas näher heran. Doch immer dann, wenn es tatsächlich noch einmal richtig spannend hätte werden können, ließ Simic die gegnerischen Angreifer verzweifeln. „Für Simo war es keine Rückkehr, er war ja immer da. Aber ich bin sehr glücklich über seine Leistung. Genauso bin ich das über die von Adam zuletzt“, sagt Parrondo. Auch wenn der Spanier häufiger betont, dass er nicht wisse, was seine Spieler in der kommenden Woche für ein Gesicht zeigen werden, kann er sich bei einem sicher sein: Auf sein Torhüter-Duo ist immer Verlass.

In einer höchst wechselhaften Spielzeit der Melsunger sind Simic und Morawski die Konstanten. Das führt zu deutlichen Erfolgen wie dem 28:21 gegen Minden am Sonntag. Das führte auch zur Erfolgsserie im Oktober und November. Und das führt dazu, dass die Melsunger derzeit trotz Platz neun die wenigsten Gegentore der Bundesliga kassiert haben, im Schnitt nur Flensburg noch weniger bekommt. Die SG hat ein Spiel mehr absolviert als die MT. Es täuscht aber eben auch nicht darüber hinweg, dass Parrondos Team nach 29 Partien auch die wenigsten Tore geworfen hat, im Schnitt die viertwenigsten der Spielklasse. Die Folge: Halten die Torhüter mal nicht so gut, wird es eng. (Maximilian Bülau)

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