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Wann gibt es einen Stimmungsumschwung? - Eine Analyse zum Fehlstart der MT Melsungen nach der WM-Pause

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Von: Björn Mahr

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Frust pur: die Melsunger Bundesliga-Profis (von links) Andre Gomes, Arnar Freyr Arnarsson, Gleb Kalarash, Julius Kühn, Aidenas Malasinskas und Elvar Örn Jonsson nach der schmerzhaften 27:28-Niederlage beim Bergischen HC.
Frust pur: die Melsunger Bundesliga-Profis (von links) Andre Gomes, Arnar Freyr Arnarsson, Gleb Kalarash, Julius Kühn, Aidenas Malasinskas und Elvar Örn Jonsson nach der schmerzhaften 27:28-Niederlage beim Bergischen HC. © Alibek Käsler

Nach dem Fehlstart der MT Melsungen in den zweiten Saisonabschnitt der Handball-Bundesliga blicken wir auf die Probleme im Team.

Wuppertal - Nach den Heimerfolgen im Dezember gegen Minden und Lemgo hätte die MT Melsungen in der Bundesliga den dritten Sieg in Folge feiern können. Statt die Mini-Serie fortzusetzen, kassierten die Nordhessen nach der WM-Pause in Wuppertal beim Bergischen HC eine ernüchternde 27:28-Niederlage.

Ernüchternd deshalb, weil die Gäste einmal mehr in dieser Saison nicht ihr vorhandenes Potenzial abriefen. „Wir haben mehr Qualität als der BHC, aber wir zeigen es nicht“, erklärte der erfahrene Julius Kühn. „Wir hatten genügend Zeit zur Vorbereitung.“

Wenn sich ein Team über eine schlechte Spielvorbereitung beklagen hätte müssen, dann wären es die Bergischen Löwen gewesen, bei denen etliche Akteure krankheitsbedingt in den Tagen zuvor gefehlt haben. Tomas Babak fiel sogar komplett aus. „Wir hatten eine beschissene Trainingswoche“, erklärte BHC-Coach Jamal Naji. Er freute sich darüber, dass seine Mannschaft über die gesamten 60 Minuten stabil geblieben ist.

Gegen die Bergischen Löwen wirkte die Melsunger Mannschaft im Verlauf der Partie dem Kontrahenten teilweise psychisch und physisch nicht gewachsen. „Es war ein hartes Spiel“, befand Melsungens Trainer Roberto Garcia Parrondo, „wir hatten einige Probleme und sind enttäuscht.“ MT-Kapitän Kai Häfner fasste seine Eindrücke so zusammen: „Es war ein enges, aber kein hochklassiges Spiel. Wir waren im Angriff nicht konsequent genug.“

Bezeichnend für das schlechte Spiel der Melsunger war, dass sie den Rückraum des Kontrahenten nicht in den Griff bekommen haben. Und das, obwohl der BHC aus personellen Gründen mit drei Rechtshändern agieren musste. Insbesondere die drei BHC-Akteure Lukas Stutzke, Linus Arnesson und Alexander Weck kamen wiederholt zu gelungenen Abschlüssen. „Wir hatten kein gutes Block-Torwart-Spiel“, räumte Kühn ein. Zudem funktionierte bei den Hausherren das Spiel über den Kreis besser als bei den Nordhessen.

Der Auftritt in der Wuppertaler Uni-Halle zeigte vor allem eines: Nur mit ausgeklügelten Taktiken wird es bei der MT so schnell keine spürbare Besserung geben. Parrondo muss an der Atmosphäre im gesamten Team arbeiten. Wie es scheint, sind ein ausgedehntes Videostudium und lange Trainingseinheiten zurzeit nicht die entscheidenden Faktoren. Es braucht vielmehr Leichtigkeit, Begeisterung und einen Stimmungsumschwung.

In den kommenden Wochen warten einige knackige Aufgaben auf die MT, bei der Ivan Martinovic wohl eine längere Ausfallzeit droht. Am Donnerstag stellt sich der SC DHfK Leipzig ab 19.05 Uhr in der Kasseler Rothenbach-Halle vor. Zehn Tage später geht es zu den Füchsen Berlin. Und Anfang März wartet der schwere Gang zu den Oberbergischen nach Gummersbach.

Nach Wuppertal waren die Melsunger Fans recht zahlreich angereist. In positiver Erinnerung wird ihnen die Vorstellung der Mannschaft nicht bleiben. Zumal die Verabschiedung des Teams nach Spielende von ihrem Anhang auch nicht ganz glücklich abgelaufen ist. Auf beiden Seiten war der Frust spür- und hörbar groß.

So bleibt abzuwarten, wie groß die Unterstützung der Anhänger bei den nächsten Auswärtsauftritten der Melsunger sein wird. (Björn Mahr)

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