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Die MT Melsungen im Fokus: Wer folgt auf Axel Geerken?

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Von: Maximilian Bülau, Björn Mahr

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Bis Ende Juni ist Axel Geerken noch beim Handball-Bundesligisten MT Melsungen tätig.
Bis Ende Juni ist Axel Geerken noch beim Handball-Bundesligisten MT Melsungen tätig. © Andreas Fischer

Nach der angekündigten vorzeitigen Trennung von MT-Melsungen-Vorstand Axel Geerken im Sommer sind einige Fragen offen. Eine Analyse.

Kassel – Die heiße Phase der Saison in der Handball-Bundesliga hat begonnen. Für die MT Melsungen geht das Programm allerdings eher luftig los. Nach der heftigen 25:37-Pleite bei der SG Flensburg-Handewitt warten im Mai nur noch zwei Spiele: Am kommenden Sonntag geht es zu GWD Minden, am 25. Mai hat die MT die Rhein-Neckar Löwen in der Kasseler Rothenbach-Halle zu Gast. Mit vier Spielen innerhalb von elf Tagen endet dann Anfang Juni die Serie.

Hinter den Kulissen wird bei den Melsungern intensiv an der Zeit nach Axel Geerken gearbeitet. Zum 30. Juni, also bereits ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages, wird sich der Klub bekanntlich vom langjährigen Geschäftsführer und Vorstand trennen, der unter anderem wegen einer verfehlten Personalpolitik schon lange arg in der Kritik steht.

Zuletzt veröffentlichte die Sport-Bild Zahlen der MT-Spielbetriebs- und Marketing Aktiengesellschaft aus dem Bundesanzeiger. Demnach liegt der Verlustvortrag bis zum 30. Juni 2021 bei 24 Millionen Euro. Für die Saison 2020/21, die jedoch von der Corona-Pandemie geprägt war, wird ein Minus von 3,58 Millionen Euro aufgeführt. Liquide sei der Klub dennoch jederzeit, heißt es in dem Artikel, „weil im Hintergrund Verluste ausgeglichen werden.“ Die spannende Frage lautet: Wie groß werden die Veränderungen bei der MT sein?

Das Thema Vorstand

Zuletzt gab es bei der MT einen Ein-Mann-Vorstand. Geerken traf in Absprache mit der Aufsichtsratsvorsitzenden und Mäzenin Barbara Braun-Lüdicke sämtliche Entscheidungen. Nun gibt es drei mögliche Szenarien:

Das Thema Mannschaft

Dass die MT einige Veränderungen im Team plant, ist bekannt. Trainer Roberto Garcia Parrondo benötigt für sein System andere Spielertypen. Für die feststehenden Abgänge Agustin Casado (nach Veszprem) und Aidenas Malasinskas, der Gerüchten zufolge ein Kandidat bei Steaua Bukarest sein soll, kommt der Spanier Erik Balenciaga. Der bis 2024 in Vertrag stehende Mohamed Amine Darmoul, der nach Informationen dieser Zeitung zu den Melsungern kommen soll, wäre in diesem Sommer nur mit entsprechender Ablöse zu verpflichten. Es ist nicht davon auszugehen, dass die MT den Tunesier vorzeitig holt – zumal sie noch Elvar Örn Jonsson und Domagoj Pavlovic für die Mitte im Kader hat.

Da ein Wechsel des ungarischen Kreisläufers Adrian Sipos zu den Nordhessen immer wahrscheinlicher wird, scheint eine weitere mögliche Zusammenarbeit mit Gleb Kalarash vom Tisch – trotz (oder gerade wegen) des jüngsten Vertragszoffs. Zwar läuft der Vertrag des Russen aus – da ihm aber zunächst offenkundig signalisiert wurde, dass er weiter beschäftigt wird, könnte der Fall noch vor Gericht landen.

Eine Frage ist noch, wie die Melsunger mit dem Überangebot im rechten Rückraum umgehen. Nach der Verpflichtung von Dainis Kristopans aus Paris hat Parrondo drei Akteure zur Verfügung: Kai Häfner und Ivan Martinovic besitzen noch Verträge für die kommende Spielzeit. Nur wenn die Rhein-Neckar Löwen, bei denen der Kroate bereits ein gültiges Arbeitspapier ab dem Sommer 2024 besitzt, eine Ablöse für Martinovic zahlen, könnte es schon einen Abschied in diesem Frühling geben.

Möglich ist aber auch, dass die MT nach dem nun sicheren Aufstieg der Reserve in die 3. Liga noch mehr den eigenen Nachwuchs für das Bundesliga-Team nutzt. (Maximilian Bülau und Björn Mahr)

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