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Quirlige Löwen überfordern MT-Abwehr – Sonntag gegen Bergischen HC

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Drei seiner vier Siebenmeter saßen: MT-Spielmacher Michael Schweikardt, hier beobachtet von (Oliver Roggisch (links), dem Abwehrchef der Rhein-Neckar Löwen. © Foto: Fischer

Kassel. Eine „englische Woche“ ist eine Woche, in der eine Mannschaft ein zusätzliches Spiel bestreiten muss. Und damit drei in sieben Tagen. „Eigentlich kein Problem“, sagt Felix Danner, Kreisläufer der MT Melsungen, schließlich stehen er und seine Kameraden als Handballprofis voll im Saft.

Eigentlich. Ein zarter Hinweis auf eine höchst ungünstige Konstellation, die die 28:35-Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen wohl mit verursacht hat. Da traf eine ersatzgeschwächte Heimmannschaft, die einen hart erkämpften 29:28-Sieg drei Tage zuvor in Balingen in den Knochen hatte, auf einen ausgeruhten Champions-League-Aspiranten in Bestbesetzung. Trainer Gudmundsson hatte seinen Schützlingen sogar zu Beginn der zweiwöchigen Vorbereitung auf das dritte Saisonduell mit den Nordhessen drei Tage frei gegeben. „Eine Pause“, so Nationalspieler Oliver Roggisch, „die uns richtig gut getan hat.“ Denn: „So spielfreudig habe ich uns lange nicht mehr gesehen.“

Sandström allein gelassen

Gudmundur Gudmundsson sprach gar von einem „überragend schönen Handball“, der die Gastgeber besonders in der Anfangsphase zu überrollen drohte. „Wir sind ganz schlecht rein gekommen“, bekannte Spielmacher Michael Schweikardt. Oder einfach nur immer einen Schritt zu spät beim untauglichen Versuch, die quirligen Gensheimer, Groetzki und Co. aufzuhalten. So fehlte denn auch jegliche Bindung zum Torwart, war Per Sandström auf sich allein gestellt und musste nach 19 Minuten Mario Kelentric weichen, als kaum noch etwas zu retten war.

Das Hauptmanko lag also in der Abwehr. Ein Indiz dafür, dass da ein geschlauchter auf einen frischen Gegner traf. Was sich im Melsunger Angriff, der nach der Auszeit von Trainer Roth endlich auf Touren kam, durch individuelle Impulse schon eher kompensieren ließ. Bestes Beispiel in der ersten Halbzeit: Felix Danner. Der war am Kreis kaum zu bremsen und im eigenen Mittelblock wie seine Nebenleute streckenweise überfordert. „Da fehlten ein paar Prozent“, gestand der 26-Jährige. In seinem Fall besonders verständlich, weil er seit Manssons Ausfall vorne und hinten durchspielen muss. Bei den Rhein-Neckar Löwen teilen sich ein deutscher (Roggisch) und ein norwegischer Nationalspieler (Bjarte Myrhol) diese Aufgabe.

Noch einmal brennen

Was tun? Schließlich steht zum Ende der englischen Woche das ungleich wichtigere Spiel beim Bergischen HC (So. 17.30 Uhr) auf dem Programm. „Diese Niederlage abhaken und neu formieren“, sagt Michael Roth. Felix Danner nimmt sich und die Seinen in die Pflicht: „Da müssen wir noch mal brennen.“ Weil die Zusatzschicht für sie ja eigentlich kein Problem ist.

Von Ralf Ohm

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