31:32 beim HC Erlangen verloren: MT Melsungen kann Platz fünf fast abschreiben

Die arg ersatzgeschwächten Handballer des Bundesligisten MT Melsunger kassierten beim HC Erlangen eine 31:32-Niederlage.
Kassel – Das Thema Europacup-Qualifikation kann Handball-Bundesligist MT Melsungen wohl schon abschreiben. Mit der 31:32 (15:16)-Niederlage beim HC Erlangen verlor das arg geschwächte Team weiter an Boden im Kampf um den wichtigen Platz fünf. Das Spiel in Stichworten:
- Das Melsunger Personal: Auf dem Spielberichtsbogen blieben bei der personell arg gebeutelten MT zwei Felder frei. Kein Wunder: Mehr als zwei Torhüter und zwölf Feldspieler hat Trainer Roberto Garcia Parrondo zurzeit nicht zur Verfügung. Mit Julian Fuchs und dem erst 17 Jahre alten Linksaußen Florian Drosten musste der Spanier zwei Talente in den Kader nehmen.
- Der Spielbeginn: War aus MT-Sicht eher bescheiden. Was aber vor allem daran lag, dass die Gäste wiederholt an HCE-Torwart Klemen Ferlin scheiterten. Julius Kühn, Yves Kunkel, Kai Häfner und Gleb Kalarash vergaben freie Würfe. Die ohne den aus persönlichen Gründen fehlenden Steffen Fäth angetretenen Erlanger lagen in der achten Minute 3:1 vorn. Nach gut zehn Minuten lief es bei den Melsungern im Angriff besser.
- Die klugen Strategen: Dass die Nordhessen nicht klarer in Rückstand gerieten und durch einen Treffer von Tobias Reichmann vorübergehend sogar einmal führten (4:3, 11.), lag an Domagoj Pavlovic und Häfner, Vize-Kapitän und Kapitän. Beide schafften es wiederholt, die gegnerische Deckung zu überlisten und Räume für die Nebenleute zu schaffen. Sehenswert: In der 21. Minute verkürzte Pavlovic nach Kombination mit Häfner auf 10:11.
- Die Torhüterleistungen: Genauso wie Ferlin bei Erlangen hatte auch Nebojsa Simic auf der Gegenseite gute Aktionen. Weil ihre Vorderleute einige Male etwas schläfrig wirkten, kamen die Angreifer beider Teams nichts selten von sechs Metern zum Abschluss. Parrondo stellte von einer 6:0- auf eine 5:1-Deckung um. Das letzte Tor vor dem Seitenwechsel erzielte Melsungens Gleb Kalarash zum 15:16.
- Der Start in die zweite Hälfte: Verlief durchaus nach dem Geschmack der Gäste: Kühn zum 16:16, Kalarash zum 17:16. Erst die zweite Führung der Nordhessen an diesem Abend. Kurz darauf erhöhte der starke Pavlovic auf 19:17 (35.). Gestützt auf einen guten Simic und eine bewegliche Abwehr stellte die MT durch Häfner auf 21:18 (40.). Nicht mehr als ein Etappenerfolg für das dezimierte Gästeteam.
- Die Reaktion der Erlanger: Das Team von HCE-Coach Raul Alonso besann sich auf seine kämpferischen Tugenden und war Mitte des zweiten Durchgangs wieder voll im Spiel. Mehr noch: Es ging in Führung (27:25). Insbesondere Antonio Metzner drehte bei der Heimmannschaft mächtig auf. Melsungen musste nun mit seinem Rumpfteam dagegenhalten. Arnar Freyr Arnarsson erzielte wichtige Tore. Und Reichmann verwandelte eiskalt die Siebenmeter – unter anderem zum 29:29 (55.).
- Die Entscheidung: Es blieb spannend. Dann leistete sich die MT einige unnötige Fehler, die der Kontrahent prompt bestrafte. Nach dem 32:30 war der HCE auf der Siegerstraße (59.). Daran änderte auch Kunkels einziges Tor zwei Sekunden vor Ende nichts.
- Das Fazit: „Ein Spiel mit Höhen und Tiefen“, erklärte Häfner nach der Partie bei Sky.
- Die Englische Woche: Nach der Partie in Nürnberg haben die Melsunger nicht viel Zeit zum Verschnaufen. Heute muss Betreuer Matthias Horn die verschwitzten Trikots zum Waschen abgeben. Am Nachmittag beginnt für die Mannschaft die Einstimmung auf das Spiel am Sonntag ab 16.05 Uhr beim THW Kiel. Morgen geht es los.