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MT Melsungen liefert Rekordmeister THW Kiel großen Kampf und verliert nur 25:27

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Von: Björn Mahr

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Erzielte viele wichtige Tore für die MT: Julius Kühn (links), hier gegen die Kieler Pavel Horak und Steffen Weinhold (leicht verdeckt).
Erzielte viele wichtige Tore für die MT: Julius Kühn (links), hier gegen die Kieler Pavel Horak und Steffen Weinhold (leicht verdeckt). © Alibek Käsler

Das Rumpfteam des Handball-Bundesligisten MT Melsungen hält bis zum Schluss beim Rekordmeister THW Kiel mit und verliert nur knapp 25:27.

Kassel/Kiel - Wieder war es eng. Wieder war es spannend bis zum Schluss. Aber wieder standen sie mit leeren Händen da. Drei Tage nach der 31:32-Niederlage beim HC Erlangen mussten sich die personell arg gebeutelten Handballer des Handball-Bundesligisten MT Melsungen nach einer großartigen kämpferischen Leistung dem Rekordmeister THW Kiel 25:27 (10:12) geschlagen geben. Nun müssen sie am Donnerstag ab 19.05  Uhr im Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf einen neuen Anlauf unternehmen, um wieder zu punkten.

Nur drei Tage nach der Partie in Nürnberg hätte MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo gern einige Spieler geschont. Doch aufgrund der bekannten Personalprobleme gab es in der Startbesetzung kaum Veränderungen. Torwart Silvio Heinevetter durfte mal wieder für Nebojsa Simic ran, und Linksaußen Michael Allendorf erhielt den Vorzug vor Yves Kunkel, der bei den Franken keinen guten Tag erwischt hatte. Ansonsten mussten eben jene spielen, die auch schon in Nürnberg praktisch über 60 Minuten gefordert waren: Julius Kühn, Domagoj Pavlovic, Kai Häfner, Gleb Kalarash und Tobias Reichmann.

Starker Rückhalt: MT-Torwart Silvio Heinevetter.
Starker Rückhalt: MT-Torwart Silvio Heinevetter. © Alibek Käsler

Die Gäste aus Nordhessen liefen wie erwartet schnell einem Rückstand hinterher. Heinevetter und seine aggressiven Vorderleute bereiteten den Kieler Angreifern zwar einiges Kopfzerbrechen, die MT-Offensive tat sich aber gegen die Deckung des frisch gebackenen Pokalsiegers ziemlich schwer. Umso erfreulicher, dass Julian Fuchs, neben Manuel Hörr, David Kuntscher und Florian Drosten einer von vier Youngstern im Team, einen Siebenmeter zum 4:5 verwandelte (9.). Strafwurf-Spezialist Reichmann hatte in dieser Phase eine Zeitstrafe abgesessen.

Dennoch wuchs der Rückstand des Außenseiters bis auf 6:12 an (27.). Es schien, als würde die Begegnung nun den erwarteten Verlauf nehmen. Zumal die Gäste trotz der Tempoverschleppung einige Ungenauigkeiten im Spiel hatten. Doch dann vor dem Wechsel gelang es der MT, einige Nadelstiche zu setzen. Heinevetter gewann das Torwartduell mit Niklas Landin, und im Angriff verkürzten Alexander Petersson, Pavlovic und Arnar Freyr Arnarsson auf 10:12. Melsungen war endgültig im Spiel angekommen.

Der positive Trend hielt auch nach der Pause an. Kühn, Häfner und Pavlovic trafen nun fast nach Belieben. 15:15 hieß es in der 37. Minute. Kühn brachte die Melsunger erstmals in Führung (17:16, 42.). „Wir haben uns in einen kleinen Rausch gespielt“, erklärte Torjäger Kühn später bei Sky. Auch die beiden Außen Allendorf und Reichmann übernahmen in dieser Phase die gewünschte Verantwortung. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Melsungen lieferte dem haushohen Favoriten einen großen Kampf.

Kiel musste wiederholt den siebten Feldspieler nutzen, um nicht in größere Schwierigkeiten zu geraten. Die MT-Abwehr mit Kalarash und Arnarsson im Zentrum hinterließ über weite Strecken einen stabilen Eindruck.

Bitter aus Gäste-Sicht: In der 49. Minute warf Kiels Domagoj Duvnjak neben das Tor. Doch die Unparteiischen wollten eine Ballberührung beim Russen Kalarash gesehen haben. So blieb der THW in Ballbesitz – und Steffen Weinhold glich wenige Augenblicke später zum 21:21 aus.

Dann kippte die Partie wieder zugunsten der Heimmannschaft, die vor 9881 Zuschauern in der Wunderino-Arena durch Niclas Ekberg und Harald Reinkind auf 23:21 stellte. In der verbleibenden Spielzeit kämpfte die MT mit ihrem dünnen Kader um ihre Chance. Dank seiner individuellen Klasse behielt der THW aber die Übersicht. Nach dem 26:23 durch Kreisläufer Hendrik Pekeler waren die Hausherren auf der Siegerstraße – und Melsungen nach einem harten Kampf geschlagen. (Björn Mahr)

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