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„Ich habe in Kiel viel gelernt“

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Freut sich auf das Gastspiel mit dem THW Kiel in Kassel: der tschechische Abwehrstratege Daniel Kubes.  Foto: dpa
Freut sich auf das Gastspiel mit dem THW Kiel in Kassel: der tschechische Abwehrstratege Daniel Kubes. Foto: dpa

Kiel/Kassel. Der Rekordmeister kommt - und mit ihm ein Spieler, der am Mittwoch ab 20.15 Uhr (Rothenbach-Halle) besonders im Fokus steht. Denn Abwehrspezialist Daniel Kubes trägt zwar im Moment noch das Trikot des THW Kiel, wird aber ab dem Sommer für die MT Melsungen auflaufen. Wir sprachen mit dem 34-Jährigen über seine Situation beim THW, die MT und das morgige Aufeinandertreffen.

Herr Kubes, Sie wechseln im Sommer nach Melsungen. Kommt der Transfer nicht sechs, sieben Jahre zu spät? Stichwort: Tschechen-Fraktion.

Daniel Kubes: Ich denke nicht. Die Situation war total anders. Ich war jünger. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf Melsungen.

Im Ernst: Was versprechen Sie sich von dem Wechsel?

Kubes: Mehr Spielanteile. Ich will der MT helfen, ihre Abwehr zu verstärken. So wie ich es auch schon früher in Lemgo und Nordhorn getan habe.

Noch vor einigen Monaten hieß es, sie könnten Co-Trainer beim THW werden. Was ist danach passiert?

Kubes: Ich weiß nicht, was passiert ist. Alfred Gislason (der THW-Coach, d. Red.) hatte mich angesprochen, ob ich mir diesen Job vorstellen könnte. Weil ich später als Trainer tätig sein möchte, wäre es ein wunderbarer Einstieg gewesen. Dann kam es anders und man hat mir vor Weihnachten mitgeteilt, dass es nicht zu realisieren ist.

Die Kieler Mannschaft ist in dieser Serie das Nonplusultra in der Bundesliga. Sie bekommen allerdings nicht die Spielanteile, die Sie sich selbst erhofft haben. Inwieweit trübt das Ihre Stimmung?

Kubes: Ich bin glücklich, hier zu sein und ein Teil dieser Mannschaft sein zu dürfen. Das ist das Handballer-Leben, dass man auch mal weniger zum Einsatz kommt. Und wir haben 15, 16 Weltklasse-Akteure im Kader. Dass es mich trifft, liegt letztlich an mir. Ich habe keine schlechte Laune und habe mich mit dieser Rolle abgefunden. Ich will mit Kiel aber unbedingt noch einige Titel in dieser Saison feiern.

Sie sind zwar Abwehrstratege, aber eigentlich auch Rückraumspieler. Mittlerweile sieht man Sie allerdings hin und wieder am gegnerischen Kreis. Inwieweit sind sie universell einsetzbar?

Kubes: Ich habe beim THW viel über Handball gelernt. Jetzt verstehe ich, was ein Kreisläufer leisten muss. Ich finde, dass es mein Spiel verbessert hat.

Am Mittwoch gibt es das Duell mit den zukünftigen Kollegen.

Kubes: In den vergangenen Wochen habe ich mir einige Melsunger Spiele im Internet angesehen. Gezielt mit der Partie am Mittwoch habe ich mich noch nicht befasst, weil wir in den letzten Wochen viele Begegnungen hatten. Allerdings bin ich mir der Situation bewusst, dass es ein besonderes Spiel für mich werden kann. Dass ich intensiv beobachtet werde.

Bei der MT ist aus der Aufstiegsmannschaft von 2005 noch ein Tscheche tätig.

Kubes: Ist das Petr Hruby?

Ja, der spielt in der zweiten Mannschaft.

Kubes: Ich finde es toll, dass er trotz der Knieprobleme weiterspielt. Und dass er sich beruflich anders orientiert hat. Wir sind in der Nationalmannschaft nie dicke Freunde geworden, hatten aber noch nie Probleme miteinander. Ich freue mich, wenn ich mal wieder sehe.

Zuletzt waren Sie etwas angeschlagen. Wie sieht es mit einem Einsatz aus?

Kubes: Ich hoffe, dass ich am Mittwoch bei 100 Prozent bin.

Dem THW winkt der 25. Sieg im 25. Bundesliga-Spiel in dieser Saison. Was kann gegen Melsungen schief gehen?

Kubes: Die MT ist ein großer Gegner für uns. Ich rechne mit einem schweren Auswärtsspiel. Aber wir wollen Bundesliga-Geschichte schreiben und bleiben sehr konzentriert.

Von Björn Mahr

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