MT Melsungen erwartet heute SC DHfK Leipzig - Nebojsa Simic: „Wir brauchen mehr Vertrauen in unser System“

Die Handballer des Bundesligisten MT Melsungen empfangen heute den SC DHfK Leipzig. Anwurf ist um 19 Uhr in der Kasseler Rothenbach-Halle.
Kassel - 52 Tage ist es her, dass Handball-Bundesligist MT Melsungen ein Heimspiel in der Kasseler Rothenbach-Halle bestritt. Am 2. Weihnachtsfeiertag gewann das Team um Kapitän Kai Häfner knapp gegen den TBV Lemgo Lippe. Heute präsentiert sich die MT ab 19 Uhr wieder ihren Fans auf dem Messegelände. Gegner ist der SC DHfK Leipzig.
An das letzte Aufeinandertreffen haben die Melsunger keine guten Erinnerungen. 33:40 verlor die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo in Leipzig – es war das Ende einer kleinen MT-Erfolgsserie. Zudem verletzte sich Ivan Martinovic seinerzeit kurz vor Ende so schwer. Nun erwartet den Kroaten wieder eine längere Zwangspause. Wegen eines lädierten Syndesmosebandes wird der Rückraum-Rechte in Absprache mit Mannschaftsarzt Dr. Gerd Rauch in der kommenden Woche von einem Spezialisten in München operiert.
„Das Spiel hat niemand bei uns vergessen. Es gab viel Gutes, aber auch viel Schlechtes“, sagt Melsungens Abwehrchef Gleb Kalarash im Rückblick. Parrondo ergänzt: „Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert. Aber in den letzten zehn Minuten sind bei uns die Kräfte geschwunden.“ Sein Team führte damals 27:25, musste aber unter dem Strich eine bittere Niederlage einstecken.
„Leipzig hat eine sehr gefährliche Mannschaft“, betont Torwart Nebojsa Simic. Er warnt insbesondere vor dem deutschen Nationalspieler Luca Witzke und Matej Klima, die stark in 1:1-Situationen sind.
Anders als die Nordhessen sind die Sachsen aber in diesem Kalenderjahr noch ohne Pflichtspiel-Einsatz. „Es ist schwer, sich auf eine Mannschaft einzustellen, die seit Dezember nicht mehr gespielt hat“, erklärt Parrondo. Aussagekräftige Videos liegen vom Gegner nicht vor.
Allerdings muss das Hauptaugenmerk der MT ohnehin mehr auf die eigene Leistung gerichtet sein – insbesondere nach der 27:28-Pleite beim Bergischen HC.
„Wir brauchen wieder mehr Vertrauen in unser System“, stellt Simic klar, „und wir müssen nicht irgendetwas Neues versuchen.“ Viel wird heute auch von seiner Klasse abhängen.
In Wuppertal zuletzt fing der Montenegriner an, wurde aber nach dem Wechsel durch Adam Morawski ersetzt. Da der Pole auch nicht glänzte, erwog Parrondo später noch einmal einen Tausch. Simic stand auch zweimal auf, nahm aber dann doch wieder auf seinem Stuhl Platz. „Ich war überrascht, denn ich war bereit für weitere Einsätze“, erklärte MT-Publikumsliebling. Morawski blieb bis zur Schlusssirene zwischen den Pfosten.
„Wir brauchen jeden Spieler. Es gibt bei mir keinen Akteur, der wichtiger ist als andere“, erklärt Parrondo. Gegen den BHC setzte der Spanier vor allem in der Aufbaureihe auf Häfner, Agustin Casado und Elvar Örn Jonsson. Man darf gespannt sein, ob Parrondo heute auch mal wieder Julius Kühn das Vertrauen für eine Rolle im Angriff schenkt.
Die Begegnung bietet der MT nicht nur die Gelegenheit, sich für den bescheidenen Auftritt am Sonntag zu rehabilitieren, sondern auch Werbung in eigener Sache zu machen. Während der Kasseler Frühjahrsausstellung macht der Bundesligist seinen Fans einige Gratis-Angebote. So können alle Interessierten beispielsweise bei einem öffentlichen Training am 28. Februar in der Rothenbach-Halle hinter die Kulissen blicken. An zwei Tagen (27. Februar und 1. März) wird eine Trainerfortbildung unter der Regie von Finn Lemke und Georgi Sviridenko angeboten. Am 2. März gibt es in der Rothenbach-Halle ein Public Viewing vom Spiel der MT beim VfL Gummersbach.
Ihr nächstes Heimspiel bestreiten die Melsunger erst am 19. März gegen den THW Kiel. Das ist 31 Tage nach dem Duell gegen Leipzig. (Björn Mahr)