Es wird nicht besser: MT Melsungen kassiert 23:31-Pleite in Gummersbach

Handball-Bundesligist MT Melsungen hat beim Aufsteiger VfL Gummersbach eine 23:31-Pleite kassiert.
Der Abwärtstrend hält unvermindert an. Handball-Bundesligist MT Melsungen erlitt beim Aufsteiger VfL Gummersbach eine heftige 23:31 (11:18)-Packung. Dadurch rutschte das Team vor der Länderspielpause auf den elften Platz ab.
Das Spiel in Stichworten:
- Das Geburtstagskind: MT-Jungprofi Julian Fuchs wurde am Spieltag 22 Jahre alt. Er stand im Kader, saß aber erst einmal auf der Bank. Wie erwartet war Timo Kastening auf Rechtsaußen erste Wahl. Einen Platz in der Startformation bekamen zudem der wiedergenesene Kai Häfner, Elvar Örn Jonsson, Agustin Casado, David Mandic und Arnar Freyr Arnarsson sowie Gleb Kalarash für die Abwehr. Im Tor begann diesmal Nebojsa Simic. Allerdings lohnt es sich auch nicht, zu viele Worte über die Anfangsbesetzung zu verlieren. Siehe nächster Punkt.
- Der Spielbeginn: Roberto Garcia Parrondo musste schneller wechseln, als es ihm selbst als spanischem Coach lieb sein konnte. Im linken Rückraum versuchte sich erst Casado, dann Andre Gomes und schließlich Julius Kühn. Besser wurde es nicht. Zwar gelang Häfner das 1:0, dann aber spielte eigentlich erst einmal nur noch der VfL. Selbst nach der ersten Auszeit Parrondos (12.) trat keine spürbare Besserung ein. Es war die bittere Fortsetzung der jüngsten Auftritte. Nach einer knappen Viertelstunde lag Gummersbach 9:3 vorn. Und das, obwohl Simic noch den einen oder anderen Wurf gekonnt entschärfte und Kalarash einige gelungene Aktionen am Kreis hatte.
- Der Melsunger im VfL-Trikot: Da bei den Hausherren Spielmacher Dominik Mappes erneut fehlte, musste der von der MT an Gummersbach ausgeliehene Ole Pregler auf der Mitte ran – und wurde phasenweise zum Albtraum der Melsunger. In der 24. Minute markierte er aus der zweiten Welle heraus das 16:9. Viermal war der Junioren-Nationalspieler allein in Durchgang eins erfolgreich. In der 25. Minute nahm Parrondo bereits seine zweite Auszeit. Nun setzte er auf das System des siebten Feldspielers. Zur Pause stand dennoch ein Sieben-Tore-Rückstand zu Buche.
- Der Start in Hälfte zwei: Es ging nach dem Wechsel erst einmal nach bekanntem Schema weiter. Die Gummersbacher liefen förmlich um ihr Leben, die Melsunger nicht. Es drängte sich einmal mehr der Eindruck auf, dass die Mannschaft nicht bereit ist. Parrondo bringt die Mannschaft nicht auf Kurs. Im Gegenteil: Es wird immer schlechter. In der 42. Minute traf der deutsche Nationalspieler Julian Köster sehenswert zum 24:14. Immerhin war die Torwartleistung in Ordnung. Simic und der im zweiten Abschnitt eingewechselte Adam Morawski lieferten sich mit ihren Gegenübern Tibor Ivanisevic und Fabian Norsten Duelle auf Augenhöhe.
- Die Rote Karte: In der 45. Minute kassierte Kalarash die dritte Zeitstrafe. Damit war für den Russen der Arbeitstag beendet. Ein wirklicher Schock konnte die Hinausstellung aber angesichts des klaren Rückstands nicht sein.
- Das Geburtstagskind (II): Zumindest einen Höhepunkt gab es noch aus MT-Sicht Fuchs durfte in der Schlussphase noch einmal sein Talent unter Beweis stellen und nutzte ein Kempa-Anspiel zum 23:30 (59.). Ein wirklicher Trost konnte das für die Gäste, die am Sonntag, 19. März, in der Kasseler Rothenbach-Halle gegen den THW Kiel antreten werden, nicht sein.
- Die TV-Übertragung: Sky-Reporter Karsten Petrzika fand deutliche Worte: „Man muss sich um die MT Sorgen machen. Die Leistung war von Minute eins bis Minute 60 schlecht. Melsungen ist in der Krise.“ Dem war nichts mehr hinzuzufügen. (Björn Mahr)