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MT Melsungen spielt 26:26 bei TSV Hannover-Burgdorf: Timo Kastening rettet Punkt bei Recken

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Von: Helmut Anschütz

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So wird der Punkt gefeiert: Im Team-Kreis tanzen die Melsunger nach dem 26:26 durch die ZAG-Arena. Der erste Punkt im Jahr 2023 ist für die MTer vollbracht.
So wird der Punkt gefeiert: Im Team-Kreis tanzen die Melsunger nach dem 26:26 durch die ZAG-Arena. Der erste Punkt im Jahr 2023 ist für die MTer vollbracht. © Florian Petrow/GSD

Die Niederlagenserie ist gestoppt: Handball-Bundesligist MT Melsungen spielte vor 9112 Zuschauern 26:26 in Hannover.

Hannover – Dieses Spiel hatte irgendwie auch keinen Sieger verdient. 26:26 (13:14) trennten sich die TSV Hannover-Burgdorf und die MT Melsungen in der Handball-Bundesliga. Eine Partie, die ausschließlich von der Spannung und Dramatik lebte, die aber spielerisch fast alles zu wünschen übrig ließ. Kampf und Krampf waren Trumpf. Hannovers Verantwortliche sprechen hinterher von „einem tollen Handballfest“.

Volle Hütte in der ZAG-Arena: Mit 9112 Zuschauern wurde der bisherige Rekord von 9026 Fans gegen den Bergischen HC noch übertroffen. Unter den Fans auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, sein Vor-Vorgänger Gerhard Schröder und Hallen-Eigner Günter Papenburg. Dafür war das Recken-Aufgebot dezimiert: Kapitän Marius Steinhauser fehlte verletzt. Die MT nach zuvor fünf Pleiten in 2023 schwer unter Druck.

Aber mit dem weitaus besseren Start. Die Abwehr steht solide und sicher, die Gastgeber tun sich unglaublich schwer, kommen überhaupt nicht ins Spiel. Agustin Casado und Gleb Kalarash bringen die Nordhessen, bei denen Domagoj Pavlovic nach langer Verletzungspause erstmals im Aufgebot stand, in Front, die wenig später auch 4:2 und sogar 6:2 vorn liegen. Recken-Coach Christian Prokop reicht’s schon – Auszeit.

Am Schlafittchen gepackt: MT-Kapitän Kai Häfner (rechts) wird von Renars Uscins hart angegangen.
Am Schlafittchen gepackt: MT-Kapitän Kai Häfner (rechts) wird von Renars Uscins hart angegangen. © Florian Petrow/GSD

Bringt auch etwas, denn Hannover kann auf 5:6 (12.) verkürzen. Melsungen macht in der Mitte die Defensive dicht mit einer 5:1-Deckung mit David Mandic auf der Spitze, muss aber mehrere Siebenmeter hinnehmen. Max Gerbl verwandelt drei, Branko Vujovic mit Brachialgewalt einen. Ein attraktives Handballspiel sieht aber anders aus. Die Partie quält sich dahin, ein Spielfluss kommt eher selten auf. „Es war ein zähes Spiel voller Intensität“, sagt Recken-Coach Prokop nach der Partie. Nach Timo Kastenings Siebenmeter zum 13:10 für die MT vergeben die Gäste diesen Vorsprung aber erneut wieder. Michalczik, Mävers und Brozovic sorgen für den Pausenstand von 13:14.

Die Startphase der zweiten Halbzeit ist ein totales Fehler-festival auf beiden Seiten. Hannover vergibt freie Bälle, Kastening nagelt die Kugel an die Latte – die Zuschauer können es kaum fassen. Bis zum ersten Treffer dauert es geschlagene 7:47 Minuten, als Gerbl zum 14:14 ausgleicht – natürlich per Strafwurf. Büchner gelingt Hannovers erste Führung beim 15:14, aber die MT geht nochmal in Führung beim 16:17, allerdings auch zum letzten Mal durch Kastenings Siebenmeter. Beim 18:17 der Recken rastet Schlussmann Nebojsa Simic fast aus, schreit seine Vorderleute harsch an.

Timo Kastening Der MTer trifft zum Ausgleich
Timo Kastening Der MTer trifft zum Ausgleich © Fischer, Andreas

Ahnt er, dass die Partie eventuell kippt? Beim 21:19 sind die Niedersachsen erstmals mit zwei Treffern vorn, aber Simic pariert wenig später den Strafwurf von Gerbl.

An Dramatik und Spannung ist die enge Partie nun kaum zu übertreffen, spielerische Finessen fehlen jedoch fast völlig. Noch zweimal ist Hannover mit zwei Treffern vorn, kann aber nicht den dritten realisieren. Weil die MT mit viel Kampf und Einsatz dagegen hält, sich nicht abhängen lässt. Elvar Örn Jonsson und ausgerechnet Ex-Recke Timo Kastening gleichen in Unterzahl noch aus. Bei 60:00 Minuten setzt Vlad Kulesh den letzten Freiwurf neben das MT-Tor.

„Ein gutes, hartes Match gegen ein Top-Team“ hat Coach Parrondo gesehen. Sportdirektor Michael Allendorf: „Wir sind glücklich mit dem Punkt und mit der Art und Weise. In Unterzahl haben wir den Punkt erkämpft – das spricht für das Team.“ Und die MT-Serie von fünf Pleiten im Jahr 2023 ist zumindest zum Teil durchbrochen. (Helmut Anschütz/GSD)

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