Nur Gomes jubelt zweimal: Die Bilanz der Nationalspieler der MT Melsungen

In Europa fanden die Qualifikationsspieltage drei und vier für die Handball-EM im kommenden Jahr in Deutschland statt. Im Einsatz waren auch einige Spieler des Bundesligisten MT Melsungen.
Wir blicken auf die heimischen Profis und ihr Abschneiden.
Der Montenegriner
Bestritt ja nur eines von zwei EM-Quali-Spielen. Denn Torhüter Nebojsa Simic wird bald Papa, seine Frau ist hochschwanger. Für Montenegro standen die beiden wichtigen Duelle gegen Slowenien an. Beim Heimspiel in der Arena Moraca am vergangenen Donnerstag stand Simic noch zwischen den Pfosten, das Duell ging 29:32 verloren. Am Sonntag setzte es dann ohne den bereits nach Deutschland zurückgekehrten Schlussmann gar eine 30:37-Niederlage. Weil Montenegro die ersten beiden Partien gegen Bosnien-Herzegowina und den Kosovo aber deutlich gewonnen hatte, stehen die Chancen auf eine EM-Teilnahme als Zweiter dennoch nicht schlecht. Die letzten beiden Duelle gegen diese beiden Teams werden entscheiden. Der Erste und Zweite jeder Vierergruppe ist bei der EM dabei.
Der Pole
Torhüter Nummer zwei, Adam Morawski. Auch für die Polen standen die Topduelle ihrer Gruppe gegen Vizeweltmeister Frankreich an. Und auch Morawski kassierte mit seinen Landsleuten zwei Pleiten – erst ein 28:38, dann ein 27:30. Frankreich steht damit als EM-Teilnehmer fest. Polen hat wie Montenegro gute Karten vor den abschließenden Duellen mit Italien und Lettland, sich als Zweiter für das Turnier zu qualifizieren.
Der Deutsche
Kai Häfner ist mit dem DHB-Team als Gastgeber ja schon sicher bei der EM dabei. Die Deutschen trafen beim EHF Euro-Cup, den mit Spanien, Dänemark, Schweden und eben Deutschland vier Teams bestreiten, die sich schon für die Europameisterschaft qualifiziert haben, zweimal auf die Dänen. Nach einem 23:30 am Donnerstag folgte am Sonntag ein 21:28 gegen den Weltmeister. Im ersten Duell warf MT-Kapitän Häfner ein Tor, im zweiten waren es immerhin drei Treffer. Deutschland steht mit vier Niederlagen auf dem letzten Platz der Vierergruppe. Am Wochenende wurde zudem bekannt, dass Simon Pytlick und Lukas Jörgensen vom Gegner ab der kommenden Saison für Flensburg auflaufen.
Der Spanier
Auch Agustin Casado ist als Vize-Europameister mit seinen Spaniern beim EHF Euro-Cup dabei, weil die Iberer bereits ihr EM-Ticket gebucht haben. Doch auch für Casado gab es im Doppelduell mit den Schweden keinen Grund zur Freude. Erst setzte es eine 29:33-Niederlage, dann ein knappes 30:31.
Der Kroate
Für David Mandic und seine Kroaten gab es ebenfalls keinen Sieg. Gegen die Niederlande verlor Kroatien am Donnerstag auswärts 27:32, am Sonntag teilten beide Nationen beim 25:25 die Punkte. In Gruppe 5 wird es nun richtig eng auf dem Weg zur EM. Griechenland steht auf Platz eins – gefolgt von den punktgleichen Kroaten und Niederländern.
Der Portugiese
Endlich mal ein Erfolgserlebnis – und zwar für André Gomes und seine Portugiesen. Dank eines 29:23-Erfolgs in Nordmazedonien und eines 32:27-Sieges zuhause gegen die Osteuropäer steht Portugal ungeschlagen auf Platz eins der Gruppe 1 – und hat sich schon sicher für die EM in Deutschland qualifiziert.
Die Isländer
Gut sieht es auch für Elvar Örn Jonsson und Arnar Freyr Arnarsson sowie Island aus. Zwar ging das erste Duell gegen Tschechien am Donnerstag 17:22 verloren. Am Sonntag siegten die Isländer dann aber 28:19 gegen denselben Gegner und haben als Gruppenerster beste Chancen auf eine EM-Teilnahme. (Maximilian Bülau)