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Pro und Kontra: Sollte die MT Melsungen mit Trainer Roberto Garcia Parrondo vorzeitig verlängern?

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Von: Björn Mahr, Manuel Kopp

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Anweisungen am Spielfeldrand: MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo (rechts) im Gespräch mit Melsungens Linksaußen Yves Kunkel.
Anweisungen am Spielfeldrand: MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo (rechts) im Gespräch mit Melsungens Linksaußen Yves Kunkel. © Dieter Schachtschneider

Roberto Garcia Parrondo, Trainer des Handball-Bundesligisten MT Melsungen, besitzt aktuell einen Vertrag bis zum Sommer 2024. Da er einen überzeugenden Einstieg bei der MT hatte, stellen wir die Frage: Sollten die Melsunger den Vertrag mit dem Spanier vorzeitig verlängern? Ein Pro und Kontra.

Kassel – Als Roberto Garcia Parrondo im vergangenen Herbst beim Handball-Bundesligisten MT Melsungen einstieg, stand das Team mit drei Pluspunkten auf dem elften Platz. Mittlerweile sind die Melsunger auf Rang sieben vorgerückt und könnten bei einem Erfolg im Nachholspiel beim HC Erlangen mit dem Tabellenfünften HSG Wetzlar nach Punkten gleichziehen. Nach dem klaren 28:21-Erfolg am vergangenen Samstag gegen den HBW Balingen-Weilstetten lebt die Hoffnung auf das Erreichen eines Europacup-Platzes. Zudem steht noch das Pokal-Viertelfinale beim TBV Lemgo Lippe aus, mit dem sich die Nordhessen zum zweiten Mal in Folge für das Final Four in Hamburg qualifizieren können.

Seit Parrondo die Melsunger Mannschaft übernommen hat, sind Ruhe und Stabilität eingekehrt. Die Ausreißer nach oben und unten haben deutlich abgenommen. Nur im Heimspiel gegen GWD Minden Mitte November, das mit 25:29 verloren ging, lief nichts zusammen. Die Möglichkeit zur Revanche bietet sich am kommenden Donnerstag ab 19.05 Uhr (Sky) in der Mindener Kampa-Halle. Es wäre der dritte Sieg der MT in Folge. Von den vergangenen sechs Pflichtspielen entschied sie fünf zu ihren Gunsten.

Parrondo wurde Ende September als Nachfolger des entlassenen Isländers Gudmundur Gudmundsson mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2024 ausgestattet. Inwieweit sich MT-Manager Axel Geerken schon jetzt mit dem 42 Jahre alten Spanier, der offiziell auch noch als Nationalcoach Ägyptens tätig ist, über eine möglicherweise langfristige Zusammenarbeit unterhält, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall ist es ein Thema, mit dem sich die Melsunger Verantwortlichen beschäftigen müssen.

Wir stellen heute die Frage: Sollte die MT den Vertrag mit Parrondo vorzeitig verlängern?

PRO

Für Verlängerung: In Europa einer der Gefragtesten

Bis zum 30. Juni 2024 sind es noch fast zweieinhalb Jahre. Das klingt erst einmal so, als wenn bis zum Vertragsende des Melsunger Handball-Trainers Roberto Parrondo noch viel Zeit sei. Doch im harten Handball-Profigeschäft werden die wichtigen Entscheidungen schon getroffen, lange bevor ein Arbeitspapier seine Gültigkeit verliert. Und bei der Personalie Parrondo sollten die MT-Verantwortlichen nicht zu lange warten und den 42-Jährigen vorzeitig mit einem neuen Vertrag ausstatten.

Zum einen, weil der Spanier nachgewiesen hat, dass er ein absoluter Fachmann ist und hervorragend zu dieser Mannschaft passt. Siege wie gegen die Rhein-Neckar Löwen und Berlin verstärken den positiven Eindruck.

Zum anderen, weil Parrondo zu den gefragtesten Trainern in Europa zählt. Wenn Topklubs wie Barcelona oder Paris nach einem neuen Coach Ausschau halten sollten, dann denken sie schnell auch an Melsungens Trainer.

Hat dieser sich jedoch bereits langfristig an die MT gebunden, wird deren Interesse mit Blick auf eine absolut horrende Ablösesumme abnehmen. (Björn Mahr)

KONTRA

Gegen Verlängerung: Bekanntes Risiko

Eines steht außer Frage: Roberto Garcia Parrondo ist ein Glücksfall für die MT Melsungen. Und klar, eine langfristige Zusammenarbeit mit dem spanischen Trainer wäre wünschenswert. Aber eine Vertragsverlängerung zum jetzigen Zeitpunkt ist dennoch nicht der richtige Weg.

Es ist nicht nötig, in Panik zu verfallen. Schließlich hat Parrondo einen Vertrag bis Sommer 2024. Zweieinhalb Jahre – selbst im schnelllebigen Handball-Geschäft ist das eine kleine Ewigkeit. Welches Risiko ein langfristiger Trainervertrag birgt, hat die MT selbst schon erlebt: Im Februar 2015 statteten die Melsunger den damaligen Erfolgscoach Michael Roth mit einem Vertrag bis Sommer 2020 aus. Nach der sportlichen Talfahrt musste er im April 2018 gehen, bekam aber weiter sein Gehalt.

Natürlich muss es bei einer Verlängerung mit Parrondo nicht genauso laufen. Aber eine Garantie gibt es im Profisport eben nie. Bevor die Arbeitspapiere des Spaniers verlängert werden, sollte erst einmal ein anderer Sachverhalt geklärt sein: Wie es mit ihm als ägyptischen Nationaltrainer weitergeht. (Manuel Kopp)

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