Ein enttäuschter Debütant, ein Flensburger Schlussmann in Top-Form und ein glücklicher Rückkehrer - der Saisonauftakt in der Kasseler Rothenbach-Halle sorgte für einigen Gesprächsstoff.
Alles rund um das Spiel der Melsunger Bundesliga-Handballer gegen den Meister SG Flensburg-Handewitt:
Häfners Debüt
Nationalspieler Kai Häfner bestritt nach seinem Wechsel zur MT sein erstes Punktspiel im neuen Dress. Sein Start war holprig. „Es war in der ersten Halbzeit wie verhext. Ich habe mich schon gefragt, ob sich die Maße der Tore verändert haben“, berichtete der 30-Jährige später. Seine Würfe gingen überall hin, nur nicht ins Tor. Erst nach 27:58 Minuten gelang ihm das Premierentor. „Nach der Pause lief es für mich besser, aber wenn du verlierst, ist das egal“, resümierte der sechsfache Torschütze Häfner ernüchtert.
Kühns Comeback
Er legte los, als hätte es die achtmonatige Verletzungspause nicht gegeben. Drei Tore erzielte Melsungens Julius Kühn in den ersten zehn Minuten. Allerdings tat er sich in der Folgezeit zusehends schwerer. „Julius ist gut reingekommen - das ist positiv. Danach sind ihm leider ein paar Fehler passiert“, sagte MT-Manager Axel Geerken. Weitere Treffer gelangen dem Rückraumschützen nicht. Was auch mit Benjamin Buric zu tun hatte. Siehe nächster Punkt.
Burics Glanzleistung
Als die Flensburger am Mittwoch im Supercup gegen Kiel triumphierten, spielte Benjamin Buric nur im Siebenmeterwerfen eine große Rolle. Zuvor glänzte Torbjörn Bergerud. Dennoch entschied sich SG-Trainer Maik Machulla dafür, Buric in Kassel aufzubieten. Und der Bosnier durfte noch mehr lächeln, als er das ohnehin tut. Auf 16 Paraden kam er und entschied damit das Torwartduell klar zu seinen Gunsten. „Wir haben zwei Torhüter auf Top-Niveau, sie geben sich gegenseitig viel Energie“, lobte Machulla, „manchmal entscheide ich aus dem Bauch heraus.“ Buric rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen. Weltklasse, wie er erst einen Siebenmeter von MT-Rechtsaußen Tobias Reichmann und dann auch noch den Nachwurf entschärfte.
Gollas Rückkehr
Einige Besucher unter den 4300 Zuschauern kamen insbesondere wegen Johannes Golla in die Rothenbach-Halle. Der Ex-Melsunger ist nach dem Abgang von Tobias Karlsson ein Eckpfeiler in der Abwehr. Aber auch aus dem SG-Angriff ist der Kreisläufer kaum noch wegzudenken. „Ich bin nun ein Jahr in Flensburg und habe noch mehr Sicherheit in meinen Aktionen“, erklärte der Youngster. Am Mittwoch gegen Kiel waren ihm bei acht Treffer gelungen. Gegen seine früheren Kollegen steuerte er vier Tore bei und war happy: „Wir haben ein schweres Auswärtsspiel gewonnen.“
Pleite zum Saisonauftakt: Melsungen verliert gegen Flensburg



