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Simic verhindert die Spannung: MT Melsungen siegt 28:21 gegen Minden

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Von: Maximilian Bülau

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Kai Häfner (links) und Sveinn Johannsson.
Gefühlvoll: MT-Kapitän Kai Häfner (links) wird den Ball los, Mindens Sveinn Johannsson kommt zu spät. © Alibek Käsler

Es ist ein deutlicher Sieg, der zwischendurch sogar unnötig in Gefahr war und noch deutlich höher hätte ausfallen können: Handball-Bundesligist MT Melsungen hat das Auswärtsspiel in Lübbecke gegen GWD Minden 28:21 (14:10) gewonnen.

Überragender Spieler der Nordhessen war dabei der Torhüter, der mehrfach verhinderte, dass der Abstiegskandidat die Partie noch einmal spannend macht.

Personell hatte sich die Lage für die MT wieder entspannt, Agustin Casado war mit dabei und zog von Beginn an die Fäden im Rückraum. An seiner Seite hatte er auch wieder Kapitän Kai Häfner. Zumindest ein etatmäßiger Linkshänder stand Trainer Roberto Garcia Parrondo damit im rechten Rückraum zur Verfügung. Jan Waldgenbach, der gegen Flensburg zuletzt seine ersten Bundesliga-Tore geworfen hatte, war aber auch in Minden dabei. Im Tor durfte dieses Mal Nebojsa Simic beginnen.

Bis zur Pause stand der Montenegriner bei acht Paraden und hatte so seinen Anteil an der 14:10-Halbzeitführung der MT. Die hätte allerdings auch noch deutlich höher ausfallen können, ja müssen. Denn die Gastgeber begannen mehr als fahrig. Nach einer Viertelstunde waren den Mindenern gerade einmal drei Tore gelungen. Was auch an einer starken MT-Abwehr lag – die, das erzählte Sky-Kommentator Oliver Seidler, nach der von Flensburg im Schnitt die wenigsten Gegentore in der Bundesliga zulässt. Es lag auch an Simic, der einige starke Aktionen hatte. Aber es lag vor allem an vielen, vielen technischen Fehlern der Mindener. So zeigten die Melsunger beileibe keine Glanzleistung, führten aber 10:3 (16.).

Schon da war es merklich still in der mit 1556 Zuschauern nur spärlich gefüllten Halle in Lübbecke, die eigene der Mindener in Ostwestfalen wird derzeit saniert. Auch Kommentator Seidler fiel das auf, er sagte: „Ich traue mich gar nicht, die Stimme lautstark zu erheben. Das hört man sonst noch am Kassenhäuschen.“ Die MT spielte in dieser ersten Hälfte nicht glanzvoll, sondern das, was es brauchte, um gegen Minden nicht einmal über 60 Minuten zurückzuliegen.

Das war nicht viel, was die Melsunger dafür zeigen mussten. Und doch: Beim Stand von 12:5 nach einem Treffer des starken Kapitäns Kai Häfner, mit sieben Toren bester Werfer der Nordhessen, ließen die Melsunger es etwas schleifen. In der Offensive gingen die Ideen aus, oft wurde die MT ins Zeitspiel gezwungen. Die Gastgeber robbten sich heran, zur Pause stand es nur noch 10:14.

Doch aus der Hand gab Parrondos Mannschaft diese Partie nie. Auch, weil immer dann, wenn wieder ein wenig Spannung hätte aufkommen können, Simic sein Tor zunagelte. Drei Siebenmeter hielt der Montenegriner, zwei gegen den Tunesier Mohamed Darmoul, der 2024 zur MT wechseln soll. Mit insgesamt 24 gehaltenen Strafwürfen ist Simic die Nummer eins der Liga in dieser Kategorie.

Domagoj Pavlovic stellte mit zwei Toren (44. und 47.) wieder eine Sechs-Tore-Führung her. Fünf Minuten später stand es aber erneut nur noch 18:22, die Mindener hatten sogar die Möglichkeit, auf 19:22 heranzukommen. Aber: Klar, da war wieder Simic zur Stelle (18 Paraden). In Minute 55 gelang es dem nimmermüden Darmoul tatsächlich, auf drei Tore zu verkürzen (23:20). Mit vier Treffern war Darmoul zusammen mit Mats Korte bester Werfer der Gastgeber. Doch Häfner, Rogerio Moraes, Timo Kastening (sechs Tore, davon zwei Siebenmeter) sowie der 18 Jahre alte Florian Drosten machten alle Hoffnungen der Mindener, die bei noch vier Spielen fünf Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz haben, zunichte, dass noch ein Punkt herausspringen könnte.

Für die MT, bei der nur Ivan Martinovic und Elvar Örn Jonsson fehlten – beide werden in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen – geht es am 25. Mai zuhause gegen die Rhein-Neckar Löwen weiter. (Maximilian Bülau)

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