Ziemlich beste Freunde: Timo Kastening von der MT Melsungen trifft auf Moritz Preuss vom SC DHfK Leipzig

Rechtsaußen Timo Kastening von der MT Melsungen trifft ab Donnerstag ab 19 Uhr in der Kasseler Rothenbach-Halle auf einen sehr guten Freund: Moritz Preuss, der seit diesem Winter beim SC DHfK Leipzig unter Vertrag steht.
Kassel - MT Melsungen gegen SC DHfK Leipzig. Oder auch: Timo Kastening gegen Moritz Preuss. Wenn Handball-Bundesligist Melsungen morgen ab 19 Uhr in der Kasseler Rothenbach-Halle den Klub aus Sachsen zu Gast hat, dann treffen zwei sehr gute Freunde aufeinander. Das Wiedersehen möglich macht ein Wechsel des Kreisläufers Preuss im Winter aus Magdeburg nach Leipzig.
„Wir tauschen uns praktisch täglich aus“, sagt Melsungens Rechtsaußen Kastening. Wie eng seine Freundschaft zu Preuss ist, beweist die Tatsache, dass sie den Jahreswechsel gemeinsam im Zillertal verbracht haben. Da die beiden 27-Jährigen fast zur selben Zeit schwere Knie-Verletzungen zu verdauen hatten, trieben sie sich gegenseitig in den österreichischen Alpen nach vorn.
Das Kennenlernen
Zwar haben Kastening und Preuss noch nie für denselben Verein gespielt, schon früh kreuzten sich aber ihre Wege. „Wir haben sämtliche Jugend-Nationalmannschaften zusammen durchlaufen“, erklärt Kastening. 2012 gewannen sie beispielsweise mit der U18 in Bregenz den EM-Titel. 2021 gehörten beide in Ägypten zum deutschen WM-Kader. „Wir haben uns nie aus den Augen verloren. In den letzten zwei, drei Jahren ist es mehr geworden“, ergänzt Preuss. „Es ist schön, ihn als Freund zu haben.“
Die sportliche Leistung
Preuss wurde bei Bayer Dormagen zum Profi. Bevor er 2019 in Magdeburg anheuerte, zeigte er seine Klasse beim Bergischen HC (2014 bis 2017) sowie beim VfL Gummersbach (2017 bis 2019). „Bei den beiden Klubs hatte Mo seine beste Zeit. In Magdeburg konnte er sich wegen seines Verletzungspechs nicht so weiterentwickeln“, sagt Kastening. „Für Leipzig kann er zu einer wertvollen Verstärkung werden.“
Vor dem Abschied aus Sachsen-Anhalts Hauptstadt hatte Preuss nach langer Zwangspause noch einige Kurzeinsätze für den SCM. Für Leipzig bestritt er bislang lediglich zwei Tests gegen Coburg und Dessau. Pflichtspiele standen für den SC DHfK noch nicht auf dem Programm – in der Kasseler Rothenbach-Halle gibt Preuss sein Debüt. „Ein sehr wichtiges Spiel. Wir brennen auf unseren Einsatz“, betont der Kreisläufer.

Großen Respekt hat er vor den Qualitäten Kastenings. „Timo hat den Handball verstanden. Er besitzt die nötige Frechheit, kann gut antizipieren und dem Gegner die Bälle klauen“, warnt Leipzigs Neuzugang. Ein guter Abwehrspieler sei Kastening auch. Bei der 27:28-Niederlage am Sonntag beim Bergischen HC gab Kastening sein Pflichtspiel-Comeback. Er verwandelte vier von fünf Siebenmetern. „Ich war einfach happy, wieder dabei zu sein“, sagt der Ex-Hannoveraner. Dimitri Ignatow erhielt auf der rechten Seite den Vorzug und trat so überzeugend auf, dass Trainer Roberto Garcia Parrondo auf der Position nicht wechselte.
Die Wertschätzung
Als die MT im Oktober in Magdeburg zu Gast war, stattete Kastening Preuss übers Wochenende einen Besuch ab. Der mittlerweile in Leipzig tätige Kreisläufer kam aber auch schon für eine Stippvisite nach Kassel. „Es macht viel Spaß, mit Timo Zeit zu verbringen. Wir haben ähnliche Interessen“, sagt Preuss. „Wenn wir zusammen unterwegs sind, dann kann ich so sein wie ich bin und muss mich nicht verstellen.“ Beide streichen heraus, dass sie sich hundertprozentig auf denanderen verlassen können. „Mo ist ein sehr ehrlicher Typ und er behandelt jeden Menschen gleich“, fügt der Melsunger Publikumsliebling hinzu.
Kastening hofft, in seiner Laufbahn noch einmal mit Preuss – und den anderen guten Freunden Tim Suton (Lemgo) und Yannick Dräger (Lübbecke) – in einem Verein zu spielen. Morgen sind der Kreisläufer und der Rechtsaußen aber erst einmal Gegner. (Björn Mahr)