Trainer Roth will noch fünf Siege

Solingen / Melsungen. Nein, auf den Lorbeeren des 27:25-Sieges beim Bergischen HC ruhte sich Michael Roth nicht lange aus. Der Trainer des Handball-Bundesligisten MT Melsungen gab seinen Mannen zwar gestern trainingsfrei, richtete aber selbst den Blick nach vorn. „Wir wollen den März vergolden“, lautet seine Forderung.
Klar, nach den Siegen in Balingen und jetzt in Solingen besteht die Chance, am Sonntag, 25. März, bei der TSV Hannover-Burgdorf einen weiteren Erfolg in einem sogenannten Vier-Punkte-Spiel zu feiern. Beim Auftritt vier Tage zuvor in Kassel (21. März, 20.15 Uhr) gegen den souveränen Spitzenreiter THW Kiel wird es eher darum gehen, Eigenwerbung zu betreiben.
„Unser Ziel für die weitere Runde sind noch mindestens fünf Siege“, betont Roth. Dann hätte die MT 31 Pluspunkte auf dem Konto und voraussichtlich mindestens den angepeilten zehnten Tabellenplatz inne. Was nicht unrealistisch ist, wenn das Team da weitermacht, wo es gegen den BHC aufgehört hat.
In der Klingenhalle in Solingen bewiesen die Nordhessen über 60 Minuten ihr hohes Potenzial im Angriff. Keine Spur von Schwäche, obwohl sie mit dem Auftritt am Mittwoch gegen die Rhein-Neckar Löwen eine englische Woche zu meistern hatten. Noch bemerkenswerter, dass die Fuldastädter nach der Pause wieder einmal in der Abwehr zulegen konnten. Als Roth den Rumänen Alin Florin Sania für Nenad Vuckovic (fortan auf der Halbposition eingesetzt) in den Mittelblock der Deckung an die Seite des starken Felix Danner beordert hatte. Und als Christian Hildebrand daneben die Kreise des BHC-Angreifers Kenneth Klev störte. „Wir haben spielerisch und kämpferisch überzeugt“, freute sich der Coach. Dem konnte Patrik Fahlgren beipflichten: „In der ersten Halbzeit hatten wir in der Abwehr noch Probleme. Nach dem Wechsel war es viel besser.“
Der Schwede selbst stand erstmals nach seiner langen Verletzungspause wieder auf dem Spielbericht, aber noch nicht auf dem Feld. Er taucht zwar in der Statistik der Handball-Bundesliga als Torschütze auf. Doch zum zwischenzeitlichen 2:0 hatte Linksaußen Chris Zufelde getroffen.
„Ich hätte schon spielen können“, meinte Fahlgren. Er sei mittlerweile wieder bei 80, 90 Prozent. Was ihm nach eigener Auskunft noch fehlt, sind die nötige Kraft im Unterarm und das „gute Gefühl im Handgelenk“. Roth hätte den Regisseur gebracht, wenn es die Situation erfordert hätte. Doch seine Einwechselung war aufgrund der Spielentwicklung im zweiten Abschnitt nicht notwendig. „Vielleicht“, so der Trainer, „war es auch ganz gut, dass Patrik noch ein paar Tage Vorbereitung bekommt.“ In dieser Woche trainiert Fahlgren teils mit der Mannschaft, teils mit dem Physiotherapeuten.
Von Björn Mahr