Vor Bergischer HC gegen MT Melsungen: Jeffrey Boomhouwer vergleicht seine Ex-Klubs

Vor dem Gastspiel der MT Melsungen in der Handball-Bundesliga am Sonntag ab 16.05 Uhr beim Bergischen HC vergleicht der niederländische Linksaußen Jeffrey Boomhouwer seine Ex-Klubs.
Kassel - Das Hinspiel endete unentschieden. Anfang Dezember trennten sich die MT Melsungen und der Bergische HC nach einem intensiven Spiel in der Handball-Bundesliga in der Kasseler Rothenbach-Halle 22:22. Am Sonntag ab 16.05 Uhr stehen sich die beiden Teams in der Wuppertaler Uni-Halle zum zweiten Mal in dieser Saison gegenüber.
Für beide Vereine im Einsatz war der niederländische Linksaußen Jeffrey Boomhouwer. Bis zum vergangenen Sommer trug er das Trikot der Bergischen Löwen. Für diese Zeitung vergleicht er die beiden Mannschaften.
Tor
Beide Klubs sind auf dieser Position gut aufgestellt: Der BHC hat Christopher Rudeck und Peter Johannesson, die MT Nebojsa Simic und Adam Morawski. Von diesen vier ist „Simo“ der Stärkste. Mir gefällt aber auch Morawski. Bei ihm merkt man, dass er sehr hart an sich arbeitet.
Rudeck ist nicht nur wichtig, wenn er im Tor steht. Denn er ist genauso wie Linus Arnesson, Fabian Gutbrod und Arnor Gunnarsson eine absolute Führungspersönlichkeit im Team.

Abwehr
Der BHC baut auf eine 6:0-Deckung. Seitdem Trainer Jamal Naji für Sebastian Hinze übernommen hat, setzt die Mannschaft den gegnerischen Angriff noch mehr unter Druck. Die zentralen Stützen im Abwehrverbund sind Tom Nikolaisen und der deutsche WM-Teilnehmer Lukas Stutzke. Mit Csaba Szücs hat das Team einen erfahrenen Verteidiger in der Hinterhand.
Bei den Melsungern favorisiert Coach Roberto Garcia Parrondo natürlich eine Deckung spanischer Prägung. Ich mag diese Art des Spiels. Eine solche Abwehr ist schwer zu knacken. Du denkst, dass an der einen oder anderen Stelle eine Lücke sein könnte. Aber wenn du dann hineinstoßen willst, ist der Weg längst zu. Allerdings müssen bei diesem Konzept die Absprachen stimmen. Eine große Rolle spielt dabei Gleb Kalarash.
Angriff
Die spielbestimmenden Persönlichkeiten bei den Bergischen Löwen sind Arnesson und Tomas Babak. Ihre gefährlichsten Schützen sind Gutbrod, Stutzke und Djibril M’Bengue. Allerdings tut sich das Team schwer, wenn es in 1:1- oder 2:2-Situationen gedrängt wird.
Eine große Stärke des BHC ist das Tempo. Zudem spürt man, dass alles gut vorbereitet wird. Die Mannschaft holt das Maximale aus ihren Möglichkeiten heraus.
Eindeutig mehr Qualität steckt in der Offensivabteilung der MT. Jeder Angreifer verfügt über große individuelle Klasse. Melsungen hat unter Parrondo einen guten Weg eingeschlagen. Eine entscheidende Figur im Spiel ist der deutsche Nationalspieler Kai Häfner.
Fazit
Das hohe Tempo, das der BHC geht, wird den Melsungern nicht schmecken. Es ist davon auszugehen, dass die gastgebende Mannschaft von der ersten bis zur letzten Sekunde Vollgas gibt. Davon wird auch abhängen, wie spannend es in der Schlussphase wirklich wird. Mitentscheidend wird sein, welches Team sich länger an seinen Matchplan hält.
Dass die Partie in Wuppertal und nicht in Solingen ausgetragen wird, ist nicht von Belang. Der BHC fühlt sich in beiden Hallen wohl.

Zur Person: Jeffrey Boomhouwer
Jeffrey Boomhouwer (34) wechselte 2010 aus seiner Heimatstadt Aalsmeer nach Deutschland. Seine erste Station war Emsdetten, ehe der Linksaußen bei der MT Melsungen und dem Bergischen HC dauerhaft in der 1. Bundesliga unterwegs war. Seit dem vergangenen Sommer spielt er wieder in Aalsmeer. Nationalspieler Boomhouwer ist verheiratet und hat zwei Kinder.