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„Wir waren die bessere Mannschaft“ - MT Melsungen nach Niederlage beim HC Erlangen nun nach Kiel

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Von: Björn Mahr

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Überzeugte trotz der Niederlage beim HC Erlangen: Melsungens Spielmacher Domagoj Pavlovic. Rechtes
Überzeugte trotz der Niederlage beim HC Erlangen: Melsungens Spielmacher Domagoj Pavlovic. Rechtes © Alexander Petersson freut sich auf sein voraussichtlich letztes Spiel in Kiel. FotoS: Alibek KäSLER

Handball-Bundesligist MT Melsungen tritt nach der Niederlage beim HC Erlangen morgen beim THW Kiel an – Anwurf ist um 16.05 Uhr.

Kassel - Zu einer 31:32-Niederlage passt es eigentlich nicht, beim Verlierer von einem Gewinner zu sprechen. Doch so wie sich Spielmacher Domagoj Pavlovic im Auswärtsspiel der MT Melsungen gegen den HC Erlangen präsentiert hat, war durchaus beachtlich: sieben Tore selbst erzielt und viel Spielwitz bewiesen. Dabei war der Auftritt Pavlovics in Nürnberg sein erster Einsatz von Beginn an – nach fast viermonatiger Verletzungspause.

Seine eigene überzeugende Vorstellung konnte ihn aber nicht wirklich über die verlorenen Punkte hinwegtrösten. „Es ist vollkommen egal, wie viele Tore ich gemacht habe: Wir sind mit leeren Händen nach Hause gefahren“, stellte der Kroate fest. „Ich finde, dass wir die bessere Mannschaft waren und zwei Punkte durchaus verdient gehabt hätten.“ Doch dafür fehlten der personell arg gebeutelten MT die Wechselmöglichkeiten. „Wenn du mit sechs, sieben Spielern praktisch durchspielen musst, dann ist es schwer“, sagte Pavlovic.

Wie es ihm am Tag nach dem Spiel ging? „Ich bin noch immer nicht hundertprozentig fit und fühle mich ein bisschen wie ein alter Mann“, erklärte der Stratege augenzwinkernd. Allerdings geht es für ihn und seine Teamkollegen schon heute weiter – denn morgen ab 16.05 Uhr (Sky) sind die Nordhessen beim frisch gebackenen Pokalsieger THW Kiel zu Gast.

Bereits gestern Nachmittag machte sich Trainer Roberto Garcia Parrondo mit seinem Team an die Aufarbeitung des Erlangen-Spiels – und natürlich auch an die Vorbereitung auf die Partie beim Rekordmeister. Sicher wird der Spanier die vielen vergebenen Großchancen ansprechen. Äußerst ärgerlich war für das Melsunger Rumpfteam auch die Zeitstrafe wegen eines Wechselfehlers gegen Alexander Petersson in der 56. Minute.

„Wir müssen das Spiel schnell abhaken. Wir brauchen jeden Punkt“, betont Petersson. Für den Isländer mit lettischen Wurzeln wird es noch einmal ein Höhepunkt in seiner langen Karriere. Der 41-Jährige, der im Sommer aufhören wird, freut sich auf die Partie in Kiel: „Das ist so etwas wie die Hauptstadt des Handballs. Es macht mich stolz, die besondere Atmosphäre dort noch einmal in einer vollen Halle erleben zu können.“

Die Einstimmung der MT auf den Auftritt in der Kieler Wunderino-Arena wird nicht viel leichter sein als die auf das Spiel in Nürnberg. „Wir werden alles probieren“, verspricht Pavlovic. „Aber es ist in diesen Tagen nicht einfach, ein Spiel gut vorzubereiten, wenn du im Training mangels Alternativen nur vier gegen vier oder fünf gegen fünf spielen kannst.“

Der Kader des morgigen Gegners ist da deutlich breiter. Was schon ein Blick in den Rückraum zeigt, zu dem praktisch nur Akteure von Weltklasse-Format gehören: Domagoj Duvnjak, Harald Reinkind, Sander Sagosen, Nikola Bilyk, Miha Zarabec und Steffen Weinhold verfügen über riesige Erfahrung.

Pavlovic war zwar längere Zeit ausgefallen – dass er Kiels Kapitän Duvnjak getroffen hat, ist aber erst zwei Wochen her. Nach einem kurzen Abstecher in die kroatische Heimat flogen sie mit derselben Maschine zusammen von Zagreb aus nach Frankfurt. Vor dem Abflug blieb noch Zeit für einen Kaffeeplausch. Auch danach hielten „Domba“ und „Dule“, wie Pavlovic und Duvnjak in Spielerkreisen heißen, Kontakt. „Ich habe ihm direkt zum Pokalsieg gratuliert“, berichtet der Melsunger Regisseur, „das gehört sich so.“ Ob Duvnjak den MT-Profi zu dessen starker Vorstellung gegen Erlangen beglückwünscht hat, ist allerdings nicht bekannt. (Björn Mahr)

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