Torgarantie der SG Sontra: Holger Dietel und Co. heute gegen SC Niederhone

Das Fußball-Kreisoberliga-Spiel der Woche bestreiten heute der SC Niederhone und die SG Sontra. Vorab sprachen wir mit SGS-“Oldie“ Holger Dietel.
Niederhone/Sontra – Als die SG Sontra am 13. Mai 2002 durch einen 3:0-Sieg gegen Hönebach II den Aufstieg in die damalige Fußball-Bezirksliga unter Dach und Fach brachte, eröffnete Stürmer Holger Dietel den Torreigen.
Mit der Innenseite schob der Stürmer den Ball in die lange Ecke. Christoph Ratz legte nach Flanke von Andreas Hooge nach, ehe Lars Kirchner per Schlenzer den Endstand erzielte.
Auch 21 Jahre später noch Kandidat für den Führungstreffer
Rund 21 Jahre später ist Holger Dietel der einzig verbliebene Kicker im Kreisoberliga-Kader der Kupferstädter und immer noch ein Kandidat für den Führungstreffer. Am vergangenen Wochenende markierte Dietel gegen den FC Großalmerode das 1:0.
Mit viel Raffinesse und der notwendigen Ruhe im Anlauf schickt er Großalmerodes Keeper Marcel Spangenberg beim Strafstoß in Minute 45 in das falsche Eck.
„Das ist etwas Besonderes“, weiß auch Marcel Cean. Der Trainer der SGS spricht vor dem Kreisoberliga-Topspiel der Woche beim SC Niederhone (heute, 15 Uhr) von einem „sehr, sehr erfahrenen Spieler“ und betont, dass Torjäger Dietel mit Blick auf die letzten zwei Jahrzehnte „so etwas wie die eingebaute Torgarantie“ besitzt.
250 Tore in 300 Spielen laut Statistik
„Laut Clubstatistik hat er 250 Tore in 300 Spielen erzielt. Seine Erfahrung sieht man allein, wenn er sich schon mit seinem Stellungsspiel bei Hereingaben zum Ball positioniert“, sagt der 57-jährige Cean, während Niederhones Trainer Thilo Bick die Abgeklärtheit von Dietel hervorhebt.
Der 41-jährige Stürmer habe laut Bick die körperliche Präsenz und „technisch richtig was auf dem Kasten.“
Niederhones jetziger Übungsleiter hat beim SV Reichensachsen bereits mit Holger Dietel zusammen gekickt. Im Jahr 2016 stiegen beide Stürmer mit den Wichtelmännern in die Gruppenliga auf.
„Ihn müssen wir immer im Auge haben. Er kann stets den Unterschied machen und weiß, wann er seinen Körper reinstellen muss“, so Bick über den Mittelstürmer seines kommenden Gegners und fügt mit einem Lachen hinzu: „Holger hat immer einen guten und lockeren Spruch parat und sorgt so für die passende Stimmung im Team. Unter Trainer Jens Herzog war er zwar nur der Edeljoker – und hat dennoch immer geliefert.“
„Der Trainer holt viel aus den Spielern heraus“
2017 kehrte Dietel zur SG Sontra zurück und war prompt Führungsspieler. „Erst habe ich mich an der Patellasehne schwer verletzt, dann kam Corona. Den Absprung habe ich irgendwie nicht geschafft“, sagt Dietel, der in dieser Spielzeit sechs Treffer für die Bergstädter erzielte.
Über den positiven Saisonverlauf seiner Farben ist er keineswegs überrascht: „Wir haben einen guten Trainer und er ist in der Lage, viel aus den Spielern herauszuholen.“ Trainer Cean habe in den Augen von Dietel im Team eine neue Motivation geweckt – auch bei ihm selbst: „Er gibt mir noch neue Infos und Sichtweisen auf den Fußball. Ich habe das Gefühl, dass wir durch das Training mit ihm noch besser werden.“
Wiedersehen von Dietel und Bick
Das defensiv stärkste Team der Liga geht immer mit der Prämisse ins Spiel, kein Gegentor zu kassieren. Dietel spricht in diesem Zuge von einer breiten Brust seines Teams: „Wir wussten vor den letzten Spielen, wenn wir kein Tor bekommen, werden wir die Spiele gewinnen. Vorne haben wir mit Marc-Philipp Auerswald den schnellsten Spieler der Liga und Simon Ewald trifft nun auch von der Mittellinie.“
Gegen den SCN sieht er sein Team mit so viel Selbstvertrauen im Gepäck erneut auf der Siegerstraße und freut sich schon auf das anschließende Gespräch mit Ex-Sturmpartner Thilo Bick. Einen Witz wird er dabei garantiert wieder auf den Lippen haben.
(Marvin Heinz)
Zur Person
Holger Dietel (41) wurde in Erfurt geboren. 1990 hat er in Sontra angefangen zu kicken, ehe Stationen in Wichmannshausen und Reichensachsen folgten. 2013 beendete er seine Karriere, aber von Benny Tröger ließ er sich nochmal für Iba/Machtlos begeistern. Der SVR lockte ihn 2015 mit der Zielsetzung Gruppenliga. 2016 folgte der Aufstieg. 2017 wechselte Dietel zurück nach Sontra. Der Niederlassungsleiter einer Schädlingsbekämpfungsfirma spielt Tennis und trainiert im eigenen Fitnessstudio. Sein Bruder Christian (43) spielte über zwei Jahrzehnte für die SGS. Verheiratet, zwei Kinder.