Fußball-Kreisoberliga startet mit Schlüsselspiel um Platz zwei

Der Topfavorit vor einer vermeintlich leichten Aufgabe, ein Verfolgerduell und Abstiegskampf: Die Fußball-Kreisoberliga legt am Sonntag wieder mit der Punktrunde los. Spitzenreiter Neuenstein trifft auf Friedlos. In Hohenroda wird ein Schlüsselspiel um Platz zwei ausgetragen.
Hersfeld - Rotenburg – Souveräner Tabellenführer gegen den abstiegsbedrohten Dreizehnten – da sollte eigentlich für den Favoriten nichts anbrennen. Doch für Christian Pfeiffer ist der Start in die Rückserie wie eine schwer zu durchschauende Gleichung mit vielen Unbekannten für einen Mathe-Schüler. „Wir müssen bei null anfangen“, sagt der Neuensteiner Trainer. „Und zusehen, dass wir gut in die Serie starten.“
Überdies war die Vorbereitung für ein Spitzenteam der Liga nicht unbedingt gut. Die Testspiel-Ergebnisse waren eher wechselhaft. Gegen Aulatal gab es beispielsweise ein 2:2, gegen Hohe Luft eine 3:5-Niederlage. „Das Wetter war schlecht an den Trainingstagen, es gab einige krankheitsbedingte Absagen“, sagt der Coach, der großen Wert auf die Aussage legt, dass sein Team zwar Meister werden will, aber nicht den Druck hat, aufzusteigen. Kommt hinzu, dass sich die Neuensteiner nur ungern an die Schlussphase des Hinspiels in Friedlos erinnern, als sie in der Schlussphase einen vermeintlich sicheren 4:1-Erfolg aus der Hand gaben und nur knapp mit 4:3 gewannen.
Sein Gegenüber Paco Garcia hat jedoch eine Vorbereitung mit guter Trainingsbeteiligung hinter sich. „Damit bin ich sehr zufrieden“, sagt der Coach. Nicht zufrieden war er jedoch mit den Testspielen, von denen einige verletzungsbedingt vom Gegner abgesagt wurden. Die Friedloser gehen die Aufgabe in Neuenstein mit dem Mut der Verzweiflung an. Neben dem Hinspielergebnis verschaffen den Gästen auch die beiden letzten Siege in Dittlofrod (5:1) und in Wildeck (4:1) neuen Mut.
Nichts geschenkt wird sich im Verfolgerduell zwischen der FSG Hohenroda und der SG Niederaula/Kerspenhausen. Die Gastgeber sind Zweiter mit 16 Spielen und 35 Punkten. Sollte aber Niederaula, das mit zwei Spielen im Rückstand liegt, dieses und die beiden Nachholspiele gegen Dittlofrod/Körnbach und Bebra gewinnen, wären sie wieder dabei im Spitzenkampf.
Auch Niederaula hat eine gute Vorbereitung hinter sich. 7:0 schlugen sie zuletzt Sontra auf Kunstrasen. „Da konnten wir glänzen. Ob uns das auf Naturrasen in Ransbach gelingt, wage ich zu bezweifeln“, sagt Veapi, der die Partie nicht verlieren will.
Für Hohenroda folgt nach Niederaula die Begegnung beim punktgleichen Dritten Weiterode, das am Sonntag die Aufgabe bei Niederjossa/Breitenbach lösen muss. „Wir haben ein strammes Programm vor der Brust und die Topmannschaften gleich zu Beginn“, sagt Trainer Markus Ruppel. Hohenroda gewann das Hinspiel knapp mit 1:0 durch einen von Marlon Weitz verwandelten Elfer. „Sie sind schlecht gestartet und haben sich enorm gesteigert. Unser Sieg war ihre letzte Niederlage“, weiß Ruppel, der zum Gegner sagt: „Es ist ein Team mit guter Perspektive wie bei uns in Hohenroda.“

Haunetal bestreitet das Derby bei der SG Dittlofrod. Dort hängen die Trauben hoch, Dittlofrod bestritt eine durchwachsene Vorbereitung. „Wir wollen unseren Platz halten“, sagt Trainer Thorsten Heiderich. Friedewald will weiter den Abstand nach unten wahren und beim Vorletzten Burghaun gut in die Serie starten.
Mit dem Derby zwischen Bebra und Wildeck wartet ein ewig junges Duell auf die Zuschauer. Allerdings sind die Voraussetzungen für ein spannendes Duell eher schlecht. Während die FSG ordentlich Spielpraxis sammeln konnte, geht Wildeck ohne Vorbereitungsspiel in die Rückrunde. „Wir freuen uns auf den Auftakt und wollen drei Punkte holen, ohne Wildeck zu unterschätzen“, so FSG-Trainer Andelko Urosevic, der mit seinem Team noch den Relegationsplatz anstrebt.
Schlimm hat es Konkurrent Wildeck getroffen. Gleich sechs Spieler haben sich bei der eh schon personell arg gebeutelten SG in der Winterpause abgemeldet. Mike Lindemann jammert aber nicht. „Oberste Priorität ist, die Mannschaften voll zu bekommen. Wir wollen uns gut verkaufen und gehen ohne Druck in die Spiele“, so Lindemann. (Hartmut Wenzel mit Thomas Becker)