Fußball: Nils Wolf - der Leitwolf
Seit fast zwei Jahren kickt Nils Wolf (18) aus Bad Hersfeld, dessen fußballerische Wurzeln in Mecklar liegen, für den JFV Aulatal in der Verbandsliga. Er gilt als großes Talent.
Es ist nicht überliefert, wie viele Geheimnisse Felix Bodes mit sich herum trägt. Das über den Kapitän der von ihm trainierten Aulataler A-Junioren gibt er gerne preis. NILS LEITWOLF heißt sein Handy-Kontakt der rechten Hand seines Teams. Diese Bezeichnung passt wie die Faust aufs Auge auf Nils Wolf, nichts könnte den 18-Jährigen besser kennzeichnen. Auf dem Spielfeld reißt er seine Teamkameraden geradezu mit.
Natürlich geht die Gegenwart nicht spurlos an ihm vorüber. Es falle alles weg wegen der Corona-Krise, zwei- bis dreimal Training pro Woche oder sich mit Freunden zu treffen, um „einfach nur zu kicken“. Dabei hatte er wahrlich genug zu tun, um auch schulisch die Weichen zu stellen. Die schriftlichen Abi-Prüfungen in Mathe, Chemie und Deutsch hat er hinter sich, die mündlichen in Politikwissenschaft und Sport folgen Anfang Juni. „Man musste selbstständig sein, alles war viel digitaler“, sagt er, „die letzte Zeit vor dem Abi mussten wir von zu Hause aus leisten“. Seine Zukunft vermag er zurzeit noch nicht konkret vorauszusagen. „Wahrscheinlich werde ich studieren. Es wird wohl auf Maschinenbau hinauslaufen.“
Zwei Jahre sind es jetzt beinahe her, als Nils Bad Hersfelds B-Junioren verließ, um im Aulatal zu kicken - von der Gruppen- in die Verbandsliga. „Ich habe es als Herausforderung angesehen, ob ich in der höheren Klasse mithalten kann. Schon in meinem ersten Jahr habe ich schon viel Spielpraxis bekommen, die aktuelle Saison hat mir weitergeholfen - und dass es so gut läuft, damit hätte ich nicht gerechnet“, fasst er Weg und Entwicklung zusammen.
Spielte er zunächst Außenverteidiger, schälte er sich als unverzichtbarer Innenverteidiger heraus. Es lohnt sich, seine Qualitäten auf den Punkt zu bringen: Technik, Passspiel, Antizipationsvermögen, räumliches Denken, Schnelligkeit, Spieleröffnung, Schusstechnik - alles gut. Oder besser gesagt: überdurchschnittlich gut. Kopfballspiel, körperliche Robustheit sowie Rhythmusgefühl und Mut, sich in die Offensive einzuschalten, das könnte er noch verbessern. Aulatals A-Junioren sind Achter der Tabelle und auf bestem Wege, den Klassenerhalt der Verbandsliga zu schaffen. Nils Wolf hat daran großen Anteil. wk/red