Fußball-Kreispokal Frauen
Lispenhausen holt den Pokal
Die Gruppenligafußballerinnen des SC Lispenhausen sind erneut Kreispokalsieger. Bei der Neuauflage des letztjährigen Endspiels behielten sie gegen den Ligakonkurrenten SG Neuenstein mit 3:1 (2:1) die Oberhand. Wichtiger Unterschied diesmal: Die Entscheidung fiel auf dem grünen Rasen. 2019 waren die Geistalerinnen nicht angetreten.
Den ersten Warnschuss gab Neuensteins Paulina Heussner ab. Da waren gerade mal 120 Sekunden gespielt. Er wirkte wie ein Weckruf auf die Lispenhäuserinnen. Sie nahmen das Heft in die Hand, echte Gefahr beschwor aber lediglich Alicia Schmidts Schuss hervor, der den Kasten nur knapp verfehlte.
Auf der Gegenseite verpasste Neunsteins Torjägerin Leona Heussner bei ihrem zweiten Freistoßversuch die Führung nur um Zentimeter. Mit ihrem Lattenkracher setzte sie aber ein echtes Ausrufezeichen.
Wäre das die Führung gewesen, so hätte das Spiel einen anderen Lauf genommen – darin waren sich die Neuensteiner Trainer Albert und Sascha Mans nach der Partie einig. „Wir können mehr, unserer jungen Truppe gehört die Zukunft“, meinten sie unisono.
Gemeint waren damit vor allem Paulina Heussner, Felicitas Altenburg und Lena Bolender, die aus der U 16 zu den Frauen gestoßen sind. Ihrem Team habe die körperliche Präsenz gefehlt, außerdem habe man nicht so frei aufgespielt. Wichtig war beiden Coaches, eine Standortbestimmung vor der Saison bekommen zu haben.
Nach einer knappen halben Stunde erlöste Larissa Wolf mit ihrem 1:0 den Titelverteidiger. In der folgenden Drangphase legte Carolin Peter mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 2:0 nach.
Vanessa Lecke hätte für die nun auf eine frühzeitige Entscheidung drängenden SCL-innen den Sack schon zumachen können, sie scheiterte aber freistehend an Keeperin Annika Stippich.
Auf der Gegenseite folgte die kalte Dusche. Maya Volland startete auf der linken Seite einen Sturmlauf und bediente Leona Heussner mustergültig. Die Torschützin vom Dienst fackelte nicht lange und verlängerte den Ball direkt genau in den Winkel (44.).
Vorbereiterin Volland avancierte zu Beginn der zweiten Halbzeit zum Pechvogel. Nach einem unglücklichen Zusammenprall zog sie sich einen Bruch des Sprunggelenks zu. Dieser Schock hielt aber die Neuensteinerinnen nicht davon ab, auf den Ausgleich zu drängen. Auch als Lecke auf 3:1 erhöht hatte, als sie im Nachsetzen den Ball über die Linie spitzelte, gaben die Neuensteinerinnen nicht auf und hätten durch Luisa Bolender und Katharina Wehner durchaus verkürzen können. Lecke verpasste dann nach Foul an Theresa Frölich per Elfmeter ihren zweiten Treffer (70.). In der Schlussphase ging dann bei beiden Teams der Spielfluss ein wenig verloren. „Wenn wir den Ball haben laufen lassen, dann waren wir gefährlich“, analysierte SCL-Coach Bernd Wilde. Insgesamt war er aber zufrieden, zumal die Abwehr nach dem Ausfall von Libera Saskia Schumann kurzfristig umgebaut werden musste. „Anna Schumacher hat das aber gut gemacht, wie auch Marie-Louisa Buberl, die mit 16 Jahren sicher im Kasten gestanden hat und beim Gegentor machtlos war“, verteilte er ein Lob. Und er vergaß auch nicht die tolle Laufleistung von Theresa Frölich zu erwähnen.
SC Lispenhausen: Buberl - Mietzner (25. Fiedler), Schögin, Krauß, Wolf, Lecke, Dick (15. Peter), Alicia Schmidt, Frölich, Beyer, Schumacher SG Neuenstein: Stippich - Spill (46. Altenburg), Siebert, Henning, Engelhardt, Paulina Heussner (24. Volland), Luisa Bolender, Leona Heussner, Linnemann, Wehner (29. Kreit), Lena Bolender Tore: 1:0 Wolf (27.), 2:0 Peter (38.), 1:2 Leona Heussner (44.), 3:1 Lecke (53.) SR: Alex Hermann (Wildeck); Z: 100
Von Thomas Becker