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Nach Niederlage der MT Melsungen gegen den THW Kiel: Es droht ein weiteres Abrutschen

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Von: Maximilian Bülau, Björn Mahr

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Am Block gescheitert: Melsungens Julius Kühn versucht gegen Harald Reinkind, Petter Överby (verdeckt) Eric Johansson, Hendrik Pekeler und Magnus Landin sein Glück. Vorn von links: die MT-Kollegen Elvar Örn Jonsson, Arnar Freyr Arnarsson, Kai Häfner und Timo Kastening.
Am Block gescheitert: Melsungens Julius Kühn versucht gegen Harald Reinkind, Petter Överby (verdeckt) Eric Johansson, Hendrik Pekeler und Magnus Landin sein Glück. Vorn von links: die MT-Kollegen Elvar Örn Jonsson, Arnar Freyr Arnarsson, Kai Häfner und Timo Kastening. © Dieter Schachtschneider

Die Handballer der MT Melsungen sehen trotz der Niederlage gegen den THW Kiel Verbesserung.

Kassel - Die 19:23-Heimniederlage gegen den THW Kiel konnte Nebojsa Simic die Stimmung nicht vermiesen. Der Torwart des Handball-Bundesligisten war in der Woche vor der Partie zum zweiten Mal Vater geworden. Zwar war seine Frau Aleksandra mit dem frisch geborenen Matija noch im Krankenhaus, als es gegen Rekordmeister Kiel ging. Zumindest waren aber Sohnemann Luka und Simics Mutter unter den 4500 Zuschauern in der erstmals in dieser Saison ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle. Und die Familie konnte mit dem Auftritt des Schlussmanns zufrieden sein.

Simic kam nach der Pause für den keineswegs enttäuschenden Adam Morawski ins Spiel und war ein großartiger Rückhalt. „Ich hatte große Lust, gegen Kiel zu spielen“, betonte der Montenegriner. Seitdem er 2017 zur MT kam, hatte er wenig Gelegenheiten, gegen den THW seine Klasse zu beweisen. Zunächst hatten Johan Sjöstrand und Silvio Heinevetter den Vorzug erhalten. Im Hinspiel dieser Saison durfte sich Morawski auszeichnen. Am Sonntagnachmittag führte er sich mit einem gehaltenen Siebenmeter von Magnus Landin glänzend ein (31.). Es kamen im weiteren Verlauf der Begegnung noch einige Paraden dieser Qualität hinzu – wie zum Beispiel in der 49. Minute gegen Hendrik Pekeler.

Nebojsa Simic MT-Torwart
Nebojsa Simic, MT-Torwart © Fischer, Andreas

„Torwart- und Abwehrleistung waren gut“, bilanzierte Simic. „Wir hatten noch mit einigen Abprallern Pech.“ Die Kieler hatten einige Probleme im Sechs-gegen-Sechs. So war THW-Trainer Filip Jicha gezwungen, mit dem siebten Feldspieler anzugreifen.

Was einmal mehr nicht bei den Melsungern passte, war die Vorstellung der Offensive: „19 Tore sind zu wenig“, sagte Simic. Allerdings hatte auch sein dänischer Gegenüber Niklas Landin einen guten Tag erwischt.

„Unsere Abwehr hat gut zugepackt. Wir haben leider zu viele freie Bälle vergeben“, erklärte MT-Kapitän Kai Häfner selbstkritisch. Nach der Länderspielpause hatten die Nordhessen eine knappe Woche, um sich auf die Aufgabe gegen den Titelanwärter einzustellen. „Wir haben versucht, die Zeit gut zu nutzen. Wir waren auf Kiel gut vorbereitet. Leider hat es nicht gereicht, aber auf dem Spiel kann man aufbauen.“ Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die Gäste aus Norddeutschland Top-Leute wie Sander Sagosen und Miha Zarabec mit Blick auf das wichtige Europacup-Spiel am Mittwoch in Bukarest komplett geschont haben.

Rogerio Moraes MT-Kreisläufer
Rogerio Moraes, MT-Kreisläufer © Fischer, Andreas

Melsungens Coach Roberto Garcia Parrondo lobte bei seinem Team Kampf, Leidenschaft, Einsatz und Intensität: „Es war wichtig, dass ich es geschafft habe, eine andere Stimmung in dieser Woche ins Team gebracht zu haben.“ Zugleich stellte der Spanier aber auch klar, dass er für die nächste Serie neue Spieler benötige. Was viele MT-Fans – wie sie in den Sozialen Netzwerken betonen – anders sehen. Sie erwarten von einem Melsunger Trainer, dass er mit dem vorhandenen Personal etwas entwickelt. Zudem gab es bereits im vergangenen Sommer einen radikalen Umbruch.

„Es ist eine harte Saison“, erklärte Kreisläufer Rogerio Moraes nach überstandener Knieverletzung. „Kiel hat eine große Mannschaft. Wir haben gezeigt, dass uns diese Partie sehr wichtig war.“ Er hofft, dass sich er und seine Kollegen in den nächsten Partien „verbessern und Punkte holen“.

Weiter geht es mit zwei schwierigen Auswärtsaufgaben. Am kommenden Sonntag gastiert die MT ab 16.05 Uhr bei der TSV Hannover-Burgdorf. Bereits vier Tage später muss das Team zum TVB Stuttgart. Neben der HSG Wetzlar und GWD Minden ist Melsungen das einzige Team, das im Kalenderjahr 2023 noch keinen Zähler verbuchte. Wenn Parrondo die Mannschaft nicht wieder hinter sich bringt, dann droht die MT in der Tabelle noch weiter abzurutschen. Der Vorsprung auf den derzeitigen 13. TBV Lemgo Lippe beträgt lediglich noch einen Punkt. (Maximilian Bülau und Björn Mahr)

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