1. Startseite
  2. Sport
  3. Regionalsport

5:2 – Der SV Adler holt mit dem Pokalsieg das Double

Erstellt:

Von: Maurice Morth, Marvin Heinz

Kommentare

Ein für die Gegner fast schon gewohntes Bild in dieser Fabelsaison: Am Ende jubeln die Spieler des SV Adler Weidenhausen.
Ein für die Gegner fast schon gewohntes Bild in dieser Fabelsaison: Am Ende jubeln die Spieler des SV Adler Weidenhausen. © Marvin Heinz

Der SVA hat das Double geschafft: Nach dem Verbandsligatitel sicherte sich das Team auch den Kreispokal 21/22. Im Finale hatte Gruppenligist SV Reichensachsen mit 2:5 (1:4) das Nachsehen.

Frieda – „Ich sitz schon wieder dicht in ‘nem Flieger“ singt der Künstler Julian Sommer in seinem aktuellen Ballermann-Partyhit – ob das bei den Akteuren des SV Adler Weidenhausen beim Abflug zum Saisonabschluss gen Mallorca am gestrigen Donnerstagmorgen auch so gewesen ist, ist nicht überliefert. Denkbar wäre es nach dem Doublegewinn am Mittwochabend aber allemal.

Der Spielverlauf

Die Party begann für den SVA vor rund 800 Zuschauern in Frieda bei bestem Sommerwetter und Temperaturen um die 30 Grad eigentlich schon auf dem Spielfeld. Denn nach einem nur kurzen Abtasten der Teams lief die Adler-Offensive auf Hochtouren und erzielte mit der ersten Möglichkeit das 1:0.

Sören Gonnermann fand auf der rechten Seite den sträflich freigelassenen Außenverteidiger Eike Görs. Nach dessen Flanke scheiterte Gonnermann zunächst per Kopf am herausragend reagierenden SVR-Keeper Danny Göhler, beim Nachschuss von Moritz Krug aus kurzer Distanz war er chancenlos (7.).

Der SV Reichensachsen machte in Person von Jakub Swinarski das erste Mal offensiv auf sich aufmerksam, seinen Flatterball konnte Lucas Waßmann im Adler-Tor aber entschärfen (15.). Auf der Gegenseite wiederum bekam die Mannschaft von Rafal Klajnszmit dann die gnadenlose Adler-Effektivität zu spüren.

Nach einem starken Diagonalball von Innenverteidiger Kilian Löffler war Jan Gerbig plötzlich über links durch und sorgte aus spitzem Winkel für das 2:0 (20.). Und für den SVR kam es noch bitterer: Sören Gonnermann mit einem satten Schuss aus zentraler Position (32.) und erneut Moritz Krug (36.) sorgten für eine sehr frühe Vier-Tore-Führung.

Die Reichensächser Offensive um Marius Jung kam längst nicht so zum Zug wie gewohnt.
Die Reichensächser Offensive um Marius Jung kam längst nicht so zum Zug wie gewohnt. © Marvin Heinz

Zumindest zum Anschlusstreffer kamen die Reichensächser aber in der ersten Hälfte noch. Nachdem Jakub Swinarski nach starker Vorarbeit von David Dreyer noch neben das Tor zielte (42.), besorgte Dreyer mit einem sehenswerten Linksschuss in den Winkel das 1:4 (44.).

Der zweite Durchgang ist angesichts des Spannungsabfalls beider Mannschaften, den man aufgrund der äußeren Bedingungen, des Spielstandes und der langen Saison nicht verübeln konnte, schnell erzählt: Der SVA musste nicht mehr, der SVR bemühte sich, konnte aber nicht mehr so recht.

Der im Abschluss am Mittwochabend unglückliche SVR-Angreifer Jakub Swinarski traf nur den Pfosten (65.), der zwischenzeitlich für den verletzten David Dreyer eingewechselte Keanu Szymanski erzielte mit einer schönen Einzelaktion das 2:4 (85.). Den Deckel drauf auf die historische Adler-Doublesaison machte Linksverteidiger Jannis Beng mit einem präzisen Flachschuss zum 5:2 (90.).

Der Abschied

Mehrere Wochen erfolgreich geheim gehalten hatte Jan Gonnermann (35) seine Entscheidung, die Fußballschuhe nach dieser Saison an den Nagel zu hängen. Mit seiner emotionalen Reaktion nach dem Abpfiff und dem hochleben lassen durch seine Teamkameraden war aber klar: Das war es für „Janno“.

Große und emotionale Nebengeschichte des Endspiels: Jan Gonnermann beendet seine Laufbahn.
Große und emotionale Nebengeschichte des Endspiels: Jan Gonnermann beendet seine Laufbahn. © Marvin Heinz

„Ich habe mir das lange überlegt und es der Mannschaft bereits vor einer Weile mitgeteilt. Besser als mit einem Doublesieg kann man nicht abtreten. Ich werde bald 36 Jahre alt und Anfang August noch einmal Vater“, so Jan Gonnermann nach dem Pokalfinale über die Beweggründe für sein Karriereende.

Außerdem wisse er, dass für ihn in der Hessenliga nur noch maximal ein Bankplatz drin sei, sollten alle Akteure fit sein. „Damit stehen dann Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis mehr. Ich habe eine tolle Zeit gehabt, seit über 30 Jahren alles für den Fußball gegeben und nun zählen eben andere Dinge im Leben“, sagte der Offensivakteur, der seine ersten Schritte im Seniorenfußball vor über 17 Jahren beim TSV Wichmannshausen machte.

Erhalten bleiben wird Jan Gonnermann dem SV Adler Weidenhausen aber auch weiterhin. Nicht nur als Gast auf dem Chattenloh, sondern auch als aktives Mitglied im Vereinsvorstand.

SV Reichensachsen - SV Adler 2:5 (1:4)

SV Reichensachsen: Göhler - Montag (Huber/68.), Dadah Gadea, Cristian Gadea, Stromczynski, Schätzke (Wendemuth/10.), Binneberg, Dreyer (Szymanski (53.), Jung, Swinarski, Martens.

SV Adler Weidenhausen: Waßmann - Beng, Löffler, Hammer, Görs (Renke/67.), Ullrich (Pfliegner/60.), T. Gonnermann (J. Gonnermann/60.), Gerbig, K. Krug, M. Krug, S. Gonnermann.

Schiedsrichter: Boris Borschel (Pfaffenbachtal), Assistenten Marc Kuszczyna und Veit Borschel.

Zuschauer: 800.

Tore: 0:1 M. Krug /7.), 0:2 Gerbig (20.), 0:3 S. Gonnermann (32.), 0:4 M. Krug (36.), 1:4 Dreyer (44.), 2:4 Szymanski (85.), 2:5 Beng (90.).

Die Stimmen zum Spiel

Rafal Klajnszmit, Trainer SVR: „Weidenhausen hat verdient gewonnen. Wir sind oftmals nicht ins Spiel gekommen. Trotzdem war die Begegnung für uns eine große Erfahrung. Positiv war, dass wir nach dem 4:0 weiter nach vorne gespielt haben. Ich hoffe, dass Christian Schätzke, Stephan Montag und David Dreyer sich nicht schlimmer verletzt haben.“

Ronald Leonhardt, Trainer SVA: „“Es war nicht so flüssig wie bei unserem letzten Saisonspiel. Aber die hohe Effizienz sowie die guten Angriffszüge konnten wir beibehalten. Und meine Spieler waren nach der Feierei in den letzten Wochen noch sehr heiß, das zeichnet sie auch ein Stück weit aus.“

Profi-Boxerin Christina Hammer war prominenter Gast und sah ihrem Bruder beim Pokalgewinn zu.
Profi-Boxerin Christina Hammer war prominenter Gast und sah ihrem Bruder beim Pokalgewinn zu.  © Marvin Heinz

Danny Göhler, Torhüter SVR: „Wir haben uns das anders vorgestellt. In der ersten Hälfte sind wir nicht in die Zweikämpfe gekommen, haben dem Gegner zu viel Raum gelassen. Das wurde bestraft.“

Sören Gonnermann, Stürmer SVA: „Wir hätten es das eine oder andere Mal besser ausspielen können. Dass wir heute mit dem Pokalsieg und der Meisterschaft hier stehen, ist unbeschreiblich und nicht in Worte zu fassen.“

Florian Süss, Vorsitzender SG FSA: „Mir fehlen die Worte nachdem wir sowas wie heute in den letzten zwei Jahren leider nicht erleben durften. Ich danke allen helfenden Kräften. Der Feuerwehr, den Mitgliedern am Grill oder im Bierpilz – jeder hat heute seinen Teil zu einem gelungenen Tag beigetragen.“

Holger Franke, Kreisfußballwart: „Wir haben eine tolle Pokalrunde gesehen und im Kreis erstmals einen Double-Sieger. Wir arbeiten daran, dass die nächste Runde genauso spannend und erfolgreich wird. Ein Dank an Pokalspielleiter Harry Niebeling für seine akribische Arbeit.“

Christina Hammer, mehrmalige Box-Weltmeisterin: „Die Stimmung war sehr gut. Schön, dass ich als Losfee bei der Pokal-Auslosung neben der Erdbeerkönigin mit dabei sein durfte. Ich freue mich für meinen Bruder Thomas, er hat heute super gespielt. Er hat sich vor allem durch seine Disziplin seine Erfolge verdient.“

(Maurice Morth/Marvin Heinz)

Auch interessant

Kommentare