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Handball: TV Hersfeld findet nicht in die Spur

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Von: Kristina Marth

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Der erfahrene Andreas Krause (in Blau) sucht nach langer Spielpause seine Form.
Der erfahrene Andreas Krause (in Blau) sucht nach langer Spielpause seine Form. © Friedhelm Eyert

Sieben Niederlagen in acht Spielen – vorletzter Platz in der Handball-Landesliga Nord Gruppe 2: Für die Männermannschaft des TV Hersfeld läuft es in dieser Saison überhaupt nicht.

Bad Hersfeld – Das deutliche 24:34 gegen Eschwege am Samstagabend war die nächste klare Niederlage für den Handball-Landesligisten TV Hersfeld. Was ist los beim TVH? Wir haben nachgefragt.

Die Baustellen

Torhüter: Jahrelang hatte der TVH mit dem routinierten und höherklassig erfahrenen Kai Hüter den besten „Torhüter“ der Liga. Ihn zu ersetzen, war nach dessen Rückzug schlicht nicht möglich. Tobias Kretz wuchs allmählich in die Rolle der Nummer eins hinein – dann kam Corona, und Kretz nahm sich eine Auszeit. Und jetzt? Die jungen Niklas Kürten (19) und Marius Wasem (22) geben ihr Bestes. Für die Landesliga reicht das derzeit aber nur an besonderen Tagen. Abwehrverhalten: 250 Gegentreffer – und damit 31 pro Partie – haben die Hersfelder bislang hinnehmen müssen. Das ist mit Abstand der schwächste Wert der Landesliga. Schon des Öfteren bemängelte Trainer Christian Weiß unter anderem das Rückzugsverhalten nach Ballverlusten. „Ein solches Abwehrverhalten sind die Hersfelder Handballfans aus der Vergangenheit nicht gewohnt. Das ist so nicht landesligatauglich“, sagte er kürzlich kritisch im Gespräch mit unserer Zeitung.
Führungsspieler: Wo haben sie sich versteckt? Oder besser gefragt: Wer sollte eigentlich vorangehen? Weiß nennt den Erfahrensten, Andreas Krause (32), Mannschaftskapitän Sven Wiegel (29), Mark Petersen (26) oder auch Lukas Berger (23), den besten Torschützen. Alle werden – aus den unterschiedlichsten Gründen – ihrer Führungsrolle in dieser Saison nur selten gerecht. Trainer Weiß hat beobachtet, dass bei Rückständen viel zu schnell die Köpfe hängen gelassen werden und keiner seiner erfahrenen Spieler wirklich vorangeht.
Mangelnde Erfahrung: Die Liste ist lang. Mit Kay Becker, Niklas Kürten und Tom Holzapfel (alle 19), Julian Thole (20), Hristijan Remenski, Jonas Rübenstahl und Marius Wasem (alle 22) sind sieben Spieler und damit die Hälfte des Kaders jünger als 23 Jahre alt. Natürlich sollen die Talente Erfahrung sammeln. Und dürfen Fehler machen. Doch in der Landesliga werden diese zumeist konsequent bestraft. Diese schmerzhafte Erfahrung machen die Hersfelder in dieser Saison.

Das sagt der Trainer

„Es ist vor allem die Tatsache, dass wir individuelle Fehler machen. Wir sind insgesamt nicht in der besten konditionellen Verfassung und machen dann natürlich im Abschluss Fehler, die in der Landesliga so nicht passieren dürfen“, sagt Trainer Christian Weiß. Und: „Da muss sich jeder Spieler mal hinterfragen, wie er das verbessern möchte und vielleicht auch von der Einstellung her ein bisschen besser ans Werk gehen.“

Weiß weiter: „Wir sind im Moment leider nicht in der Lage, unser Spiel über 60 und eigentlich nicht einmal über 40 Minuten aufrechtzuerhalten. Das ist leider im Moment so. So sind wir dann eben auch am Samstag gegen Eschwege deutlich in Rückstand geraten und dann gingen die Köpfe runter.“

Die Perspektiven

„Wir dürfen auf keinen Fall absteigen, weil sich das ja auch auf unsere zweite Mannschaft in der Bezirksoberliga negativ auswirken würde“, stellt Karl-Heinz Hüter von der Handballabteilung des TVH klar. Man habe die Abgänge der jüngeren Vergangenheit nicht kompensieren können. „Aus dem Kreis würde uns kein Spieler weiterhelfen und zaubern können wir ja leider nicht“, sagt Hüter. Bedauerlich gewesen seien auch die langfristigen Ausfälle der Krause-Brüder und von Torwart Kretz. Der erfahrene Funktionär ist dennoch zuversichtlich: „Wir halten die Klasse“, sagt er.

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