„1:1 verloren“: Junioren von Göttingen 05 trauern Aufstieg hinterher

Göttingen – 17.59 Uhr am Samstag, Kunstrasen Maschpark. Statt Jubel nur grenzenlose Niedergeschlagenheit, Frust, Enttäuschung. Die A-Junioren von Göttingen 05 trauern und weinen dem Aufstieg in die Fußball-Regionalliga Nord hinterher. Alle Spieler in Schwarz-Gelb kauern auf dem glühend heißen Kunstrasen, das Thermometer zeigte 34 Grad. Nur 1:1 gegen den JFV Ahlerstedt/Ottendorf/ Bargstedt/Harsefeld/Heeslingen (kurz JFV Heeslingen) – das reichte nach der 1:
2-Niederlage im Hinspiel eine Woche zuvor nicht zum Sprung in die zweithöchste U 19-Spielklasse.
Tiefe Enttäuschung bei den 05ern hinterher, die frustriert auf dem Rasen lagen. Jubel auf der Gegenseite beim JFV. „Das ist unfassbar unbefriedigend“, seufzte 05-Coach Nils Leunig. „Bitter, meine Spieler so auf dem Boden zu sehen. Das trifft auch mich ins Trainer-Herz. Wir haben das Ziel nicht erreicht.“
In der ersten Enttäuschung machten die 05er Schiedsrichter Maurice Milczewski Vorwürfe, den Heeslinger Ausgleich anerkannt zu haben. „Der Linienrichter hatte doch die Fahne oben, und dann so ein Kacktor“, klagte Leunig. „Der JFV-Trainer hat sich sogar bei mir entschuldigt.“
Was war geschehen? Schon in der Nachspielzeit kam ein Ball von der linken Seite in den 05-Strafraum, wo mehrere JFVer im Abseits gestanden haben sollen. Angeblich kam der Ball von einem 05-Bein zum Heeslinger Torschützen Lenn Spremberg, der Referee überstimmte den Schiri-Assistenten. Eine umstrittene Entscheidung, die eine Verlängerung verhinderte.
Zuvor hatte Peter Egbert in der 64. Minute einen durchgesteckten Ball unter JFV-Torwart Hoppenrath hindurch zum 1:0 erzielt. Die folgende Drangphase vermochten die nimmermüde anrennenden Schwarz-Gelben aber nicht zu einem weiteren Treffer zu nutzen. Zu wenig Power nach vorn, zu wenig Durchschlagskraft war ihr Manko.
„Bitter, meine Spieler so auf dem Boden zu sehen. Das trifft auch mich ins Trainer-Herz.
Auf der anderen Seite zeigte sich Torwart Tommy Henze mehrfach glänzend aufgelegt, verhinderte mit einem halben Dutzend guter Paraden einen Gäste-Treffer. Hinterher tröstete ihn sein bei der SVG im Kasten stehender Bruder Dennis, während Tommy Henze sein Gesicht auf dem Kunstrasen ganz lange, vergrub. „Zwei Jahre haben wir uns den Arsch aufgerissen für dieses Spiel“, war der 05-Zerberus einfach untröstlich. „Aber der JFV hat uns auch gut verteidigt“, räumte er ein.
„Sehr bitter“ fand auch 05-Sportchef Jan Steiger das nicht ausreichende Remis. „Heeslingen war aber auch ein physisch starker Gegner. Zum Schluss fehlte uns auch die Genauigkeit. Der 1:1-Ausgleich war sicherlich unglücklich“, meinte Steiger. Und weiter: „Diese große Kulisse hat sich unser Team auch verdient. Das war eine Werbung für die gute Jugendarbeit bei 05. Mit etwas Abstand werden wir noch stolz auf diese insgesamt gute Saison sein. (Helmut Anschütz/gsd)