Handballfans müssen warten
TG Münden startet wohl ohne Zuschauer bei Testspielen
Viele Fußballvereine freuen sich derzeit über viele Zuschauer bei ihren Testspielen. Für die Mündener Handballfans wird es nach aktuellem Stand jedoch vorerst keinen Besuch in der Sporthalle geben.
Hann. Münden – Vorreiter in der Region war Bundesligist TG Melsungen, der ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit seine Vorbereitungsspiele auf die kommende Saison bestreiten wird. Männer-Verbandsligist TG Münden erwartet Ende kommender Woche Oberligist HSG Plesse zum Testspielauftakt. Der zweite TG-Vorsitzende, Reiner Schmitz, kann den Fans vorerst keine Hoffnung machen. Er sagt: „Die Tendenz geht auch bei uns dahin, diese Spiele ohne Zuschauer auszutragen. Eine Saison ganz ohne Fans wird es aber nicht geben.“
Die Frage ist, wie viele Zuschauer bei Heimspielen in die Gymnasiumshalle hineingelassen würden. Es dürfte feststehen, dass ausschließlich Sitzplatzkarten verkauft werden dürfen (in Münden sind das zu normalen Zeiten rund 280). Mindestabstände sind natürlich einzuhalten, es muss getrennte Ein- und Ausgänge geben und die Hallen müssen zumindest einmal vor, während und nach dem Spiel belüftet werden. Das jedenfalls schreibt die aktuelle Hygiene-Verordnung des Deutschen Handball-Bundes vor. Zudem sind bei Aktiven wie Zuschauern die persönlichen Daten zu erfassen und die gastgebenden Vereine müssen vor und nach den Spielen die Zuschauerbereiche reinigen. Das letzte Wort über die Zulassung von Zuschauern haben immer die Gesundheitsämter vor Ort. Und das sind nur ganz wenige der Auflagen, die eine Rückkehr zum Spiel in Coronazeiten ermöglichen sollen. Insgesamt bedeutet das einen Aufwand, den derzeit kaum ein Handballverein auf sich nehmen möchte.
Laut Reiner Schmitz soll es noch in diesem Monat einen Online-Staffeltag auch für die Verbandsligisten geben, nach dem mehr Klarheit über die Wiederzulassung des Publikums in Hallen herrschen soll. Auch der Geschäftsführer der 1. Mannschaft, Jannik Kratzenberg, will sich eine Saison ohne Zuschauer nicht vorstellen: „Gerade in diesen Zeiten sind wir auf die Zuschauer und auch auf unsere Sponsoren – einfach auf alle, die uns unterstützen können – angewiesen.“ Konkretes, wie man es während der Saison handhaben werde, könne er aber noch nicht sagen. „Wir müssen auch immer auf die aktuellen Coronazahlen schauen“, so Kratzenberg. Und die steigen derzeit ja bekanntlich wieder.