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Wesertal zittert sich zum Aufstieg

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Von: Raphael Wieloch

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Schmerzhaft: Wesertals Tobias Kaufmann (am Ball) wird von Lohfelden/Vollmarshausens Janis Löber (links) und Falk Merwar in die Mangel genommen und kriegt dabei die Hand Löbers ins Gesicht.
Schmerzhaft: Wesertals Tobias Kaufmann (am Ball) wird von Lohfelden/Vollmarshausens Janis Löber (links) und Falk Merwar in die Mangel genommen und kriegt dabei die Hand Löbers ins Gesicht. © Raphael Wieloch

Lohfelden – Nervenkitzel am letzten Spieltag: Die HSG Wesertal hat sich trotz einer 23:28 (10:14)-Niederlage im Topspiel bei der HSG Lohfelden/Vollmarshausen die Meisterschaft in der Handball-Bezirksoberliga gesichert und damit den Aufstieg in die Landesliga realisiert. Für das zweitplatzierte Lohfelden/Vollmarshausen geht die Saison jetzt in die Verlängerung: Zwei Spiele bleiben noch, um es den Wesertalern in Sachen Aufstieg gleichzutun.

Drei Sekunden waren noch auf der Uhr. „Drei Sekunden Leere im Kopf“, so beschrieb Wesertals Trainer Frank Rossel seine Gefühlslage zu diesem Zeitpunkt. Die Halle tobte, Lohfelden/Vollmarshausen führte mit 28:23. Ein Tor fehlte den Gastgebern für die Meisterschaft und den direkten Aufstieg. Rossel nahm eine letzte Auszeit. Anschließend ging es mit einem Freiwurf für Lohfelden/Vollmarshausen weiter. Die letzte Aktion: Florian Lamsbach stieg hoch und feuerte den Ball Richtung Wesertaler Tor. Der unter der Woche reaktivierte Tim Gerland zwischen den Pfosten der Gäste riss die Pranken hoch, entschärfte den Ball und dann war Schluss. Kollektives Ausflippen bei den Wesertalern, die sich verständlicherweise nur so in die Arme fielen.

Großer Jubel bei Wesertal: Die Spieler feiern die Meisterschaft. Im Hintergrund feiern auch die Anhänger.
Großer Jubel bei Wesertal: Die Spieler feiern die Meisterschaft. Im Hintergrund feiern auch die Anhänger. © Raphael Wieloch

„Ich bin schweinemäßig stolz auf die Truppe“, sagte Rossel, der in diesem so wichtigen Spiel auf sechs Leistungsträger verzichten musste. Davon war zu Beginn der Partie aber nicht wirklich etwas zu spüren. In einem intensiven Spiel gelang es zunächst keiner der beiden Mannschaften, sich entscheidend abzusetzen – bis kurz vor der Pause. Mehrere leichtfertige Fehler der Wesertaler nutzten die Gastgeber gnadenlos aus. Und so gingen sie mit einem Vier-Tore-Vorsprung in die Kabine.

„Meine Mannschaft hat einen tollen Fight geboten. Großen Respekt vor dieser Leistung“, konstatierte Oliver Fritzschner, Trainer der HSG Lohfelden/Vollmarshausen. Momentum war nun das Stichwort. Und das lag eindeutig bei der Heimmannschaft, die im Verlauf der zweiten Halbzeit mehrfach mit sechs Toren führte.

Ein packender, nervenaufreibender Kampf um die Meisterschaft entwickelte sich, dessen Spannungsbogen gerade die Gemüter auf den Zuschauerplätzen zum Kochen brachte. „Dieser Lärm, diese Hektik in der Halle – ich bin jetzt 80 Jahre alt“, erklärte Rossel, der eigentlich 55 Jahre alt ist.

Auf der Gegenseite machte sich nach der Schlusssirene Ernüchterung breit: „In den letzten drei Sekunden herrschte natürlich Hoffnung. Danach waren wir sehr enttäuscht. Nach ein bisschen Aufbauarbeit geht es in den Aufstiegsspielen um die Belohnung für eine tolle Saison“, so Fritzschner. (Raphael Wieloch)

Lohfelden/Vollmarshausen: Lohrbach – Stein 10/8, Günther 3, Merwar 2, Gummich 4, Löber 3, Beinhauer 1, Kördel 2, Lamsbach 3.

Wesertal: Gerland, Schodder – Müller 2, Warnecke 1, Kaufmann 1, Schräder 2/2, Freybott 4, Brunst 4/1, Neurath 3, Wellhausen 2, Simon 4.

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