Baunataler und Kasseler Sportakrobaten begeistern bei Deutscher Meisterschaft

Es sind Szenen wie diese, die die Zuschauer in der gut gefüllten Rundsporthalle in Baunatal bei der Deutschen Meisterschaft der Sportakrobatik am Wochenende zum Staunen und Jubeln bringen:
Ein Sportakrobat des Dresdner SC steht mit seinen Füßen jeweils auf einer Hand eines Teamkameraden in der Luft, springt mit Unterstützung seiner Gruppe hoch, führt einen zweifachen Rückwartssalto aus – und landet nicht etwa auf dem Boden, sondern wieder auf den Händen seiner Mitstreiter, die ihn gekonnt abfangen und in der Luft balancieren.
Anlass dieser und weiterer beeindruckender Auftritte sind die Deutschen Meisterschaften der Sportakrobatik, deren Ausrichter der KSV Baunatal ist. An beiden Wettkampftagen entscheidet sich in verschiedenen Disziplinen und Altersklassen, wer auf dem begehrten Treppchen landet und die Medaillen holt.
Der KSV selbst ist mit drei Formationen in der Schülerklasse vertreten, die bereits am Samstag ausgetragen wurde. „Unsere Teilnahme war eine tolle Erfahrung, es hat sehr viel Spaß gemacht“, sind sich die jungen Baunataler Sportler und Sportlerinnen rückblickend einig. Für das Damen-Trio bestehend aus Miriam Ebert (12), Emma Gerlach (12) und Mila Lies Prieto (8) ist es der erste Wettkampf in dieser Altersklasse, Josephine Luise Bizilja (14) und Milly Mayumi Motschmann (8) nehmen als Damen-Paar zum ersten Mal an den Deutschen Meisterschaften teil. „Das macht uns sehr stolz“, strahlt Josephine. „Alle haben gut durchgeturnt, gezeigt, was sie können und sind im guten Mittelfeld oder besser gelandet“, zeigt sich KSV-Trainerin Carolin Müller zufrieden mit ihrem Team. „Wir konnten hier nicht mit der Erwartung rangehen, dass sie alle auf dem Treppchen landen.“
Beim Mixed Paar klappt das aber: Fynn Brinken (13) und Lara Miller (8) schaffen es sowohl in der Balance- als auch in der Dynamikübung auf den zweiten Platz und sichern sich jeweils die Silbermedaille. „Damit haben wir nicht gerechnet, das ist sehr besonders und aufregend“, freut sich Fynn.
Während der KSV-Nachwuchs vom Vortag erzählt, geht es in der Halle um die Titel in der Junioren- und Meisterklasse. Dabei sind Balance- und Dynamikelemente in einem Kombi-Wettkampf zusammengefasst, in dem die Teilnehmer herausragende Körperbeherrschung beweisen. Die eindrucksvollen Übungen der Paare und Gruppen sind jeweils in ausgearbeitete, teils tänzerisch anmutende Choreografien eingebettet, in denen die Akrobaten oft ein breites Lächeln in Richtung des Publikums auf den Lippen haben. Das macht ihre Darbietungen sehr ausdrucksstark, was auch an der kraftvollen Musikuntermalung in der Halle mit Liedern wie einer Cover-Version des bekannten „I just died in your arms“ liegt.
Beeindruckend ist das bedingungslose Vertrauen der Athleten untereinander. Dieses ist nötig, um Übungen auszuführen, bei denen einzelne, meist verhältnismäßig kleine und leichte Akrobaten mehrere Meter hoch in die Luft befördert und sicher wieder aufgefangen werden müssen.

Mit dabei ist auch die Damen-Gruppe der SVH Kassel. Laura (13) und Lisa Konrad (17) erreichen gemeinsam mit Finja Kaminski (15) den zweiten Platz in ihrer Disziplin. „Unsere Zielsetzung war auf jeden Fall ein Treppchenplatz“, untermauern die SVH-Juniorinnen nach dem Wettkampf ihre Ambitionen. „Wir sind also insgesamt ganz zufrieden“, resümiert Lisa, „aber wir hatten heute auch einen kleinen Fehler drin. Wir wissen, dass wir es besser können und wollen das bei den nächsten Deutschen Meisterschaften beweisen. Aus Fehlern lernt man.“ (Arvid Schöne)