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Keiner pariert wie Nico Geisel: Der Elfmetertöter aus Wasenberg

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Von: Sebastian Schmidt

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Auch den hat er: Nico Geisel (SG Antrefftal/Wasenberg) bei seiner Parade-Disziplin Elfmeter.
Auch den hat er: Nico Geisel (SG Antrefftal/Wasenberg) bei seiner Parade-Disziplin Elfmeter. © Bernd Krommes

Die Fußballer der SG Antrefftal/Wasenberg haben ein großes Problem: sie bekommen in der Kreisoberliga viel zu viele Strafstöße gegen sich. Die Fußballer der SG Antrefftal/Wasenberg haben aber auch eine Lösung: Torhüter Nico Geisel, den wohl größten Elfmetertöter der Region.

Antrefftal/Wasenberg – Das lässt sich in Zahlen belegen. Allein seit der Saison 2018/19 gab es 33 Elfmeter gegen die SG in 109 Spielen mit Geisel im Tor. Davon parierte der 1,89 m große Rückhalt schier unglaubliche 22. Wie selbstverständlich auch bei seinem letzten Einsatz. Beim Derby in Ottrau. Gegen Roman Bernhardt beim Stand von 1:1. Am Ende gewann Antrefftal/Wasenberg 2:1 dank Doppelpacker Reitz. Da wurden Erinnerungen ans Hinspiel wach, als Geisel einen Strafstoß von Marco Hermann hielt – und seine SG Nachbar Immichenhain/Ottrau mit 3:1 niederrang.

Doch wie um Himmels Willen macht er das, der Teufelskerl? „Größtenteils ist es Intuition. Ich bin immer ganz ruhig und reagiere auf das, was kommt“, erklärt der Wasenberger und schiebt nach: „Für einen Torwart ist ein Elfmeter immer ein Fifty-fifty-Ding. Entweder bist du der Held oder er ist eben drin und du wirst nicht verteufelt.“

Schon in der Jugend erfolgreich

Kurios ist, dass er Strafstöße gar nicht gezielt trainiert. Aus Spaß mal nach einer Einheit, klar. Aber die Anspannung unter Wettkampfbedingungen lässt sich kaum simulieren. Nico Geisel ist es dafür von Kindesbeinen an fast schon gewöhnt, dass er die Duelle vom Punkt für sich entscheiden kann. Da blickt er auf viele packende (Pokal-) Spiele in der Jugend gegen den TSV Wabern zurück, als er es mit der JSG Willingshausen bis in die Gruppenliga und zu Pokalsiegen brachte.

Bei den Senioren hatte er als 19-Jähriger ein prägendes Erlebnis. Gegner SG Ohetal/Frielendorf erhielt zwei Elfmeter. Dennis Wipperfeld und Manuel Knott versuchten ihr Glück. Nico Geisel hielt beide Schüsse. Antrefftal/Wasenberg gewann dieses denkwürdige Spiel mit 5:3. Doch nur zu parieren, reicht ihm nicht aus. Wenn es Spitz auf Knopf steht, geht er in der Schlussphase schon mal mit nach vorne. So wie in der Hinrunde beim späten 1:1 in Wabern, das Spielertrainer Mamerow gelang – nachdem Geisel ein Kopfballduell im gegnerischen Strafraum gewann.

Am Sonntag Derby in Neukirchen

Da staunt nicht nur sein Vater, Torwart-Trainer Uwe Geisel, nicht schlecht. Ist vielleicht noch ein bisschen stolzer als die Mitspieler, bei denen „der Geisel macht das schon“ längst zum geflügelten Wort geworden ist. Ehrensache, dass Verteidiger wie Jens Badenhausen gern eine Kiste ausgeben, wenn der Elfmetertöter aus Wasenberger wieder zugeschlagen hat. Neulich blühte bei einem Freistoß aus 18 Metern sogar der Flachs. „Der war innerhalb“, frohlockten die SG-Akteure. Ob sie auch am Sonntag wieder gut lachen haben, wenn es im Derby und Verfolgerduell in Neukirchen gilt? (von Sebastian Schmidt)

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