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Nervenspiel gegen Fulda - SVR II erobert Bezirksoberliga-Spitze zurück

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Von: Harald Triller, Maurice Morth

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In Bad Hersfeld haben die Spielerinnen des SV Reichensachsen II nun am kommenden Wochenende die Chance, mit einem Sieg die Meisterschaft in der Handball-Bezirksoberliga zu feiern.
In Bad Hersfeld haben die Spielerinnen des SV Reichensachsen II nun am kommenden Wochenende die Chance, mit einem Sieg die Meisterschaft in der Handball-Bezirksoberliga zu feiern. © Harald Triller

Durchatmen war angesagt nach der Schlusssirene des Spitzenspiels der Frauenhandball-Bezirksoberliga zwischen dem SV Reichensachsen II und der FT Fulda.

Reichensachsen – Denn die beiden Teams hatten die Nerven der Zuschauer aus beiden Lagern beim 23:22-Erfolg der Gastgeberinnen in hohem Maße strapaziert. Speziell die Schlussphase hatte es in sich, da hätte selbst Krimiregisseur-Legende Alfred Hitchcock noch Stoff für ein Meisterwerk gefunden.

Dass sich dann ganz am Ende der SVR die Tabellenspitze von den Domstädtern zurückeroberte, das lag an vielen Faktoren und letztlich auch an Fortuna, denn die Glücksgöttin schickte ein besonders intensives Lächeln an die Adresse des Teams von Trainer Gerd Mohr.

Ein Spitzenspiel, das hielt, was es versprach

Fakt ist aber auch, dass die rund 250 Zuschauer ein echtes Spitzenspiel zu sehen bekamen, das Rasse und Klasse hatte, Kampfeswillen permanent aufbegehren ließ und spielerische Kultur auf hohem Niveau zeigte. Dem hat sich auch Schiedsrichter Torsten Schmidt angepasst, der eine erstklassige Leistung bot.

Zunächst sah es nach einem Start-Ziel-Sieg für den SV Reichensachsen II aus, der einen Sahnestart erwischte und das fehlerhafte Angriffsverhalten der Gäste gnadenlos bestrafte. 6:1 hieß es nach neun einseitigen Minuten, in denen der Spitzenreiter so ziemlich alle Handballvokabeln vermissen ließ. Das änderte sich in der Folgezeit, der Turnverein aus Fulda legte den Hebel um und agierte auf Augenhöhe.

SV Reichensachsen gerät ins Straucheln

Der Vorsprung schmolz ein wenig, aber der SV Reichensachsen II fand lange Zeit auf Annäherungstore der Gäste gescheite Antworten und transportierte die Drei-Tore-Führung in die Halbzeit. Nach Wiederbeginn ging es im gleichen Rhythmus bis zur 43. Minute weiter, in der Johana Hutter nach großartigem Anspiel der überragenden Carolin Friman das 20:16 erzielte.

Dann aber schlich sich eine heftige Fehlschaltung ins SVR-Getriebe, die die Fuldaerinnen zu drei Treffern in Serie nutzten, die sie in der 47. Minute beim 19:20 urplötzlich auf Tuchfühlung brachten. Jetzt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Chancen hüben wie drüben in Hülle und Fülle ausgelassen wurden.

In der 51. Minute war es dann aber soweit, Fulda erzielte den 21:21-Ausgleichstreffer, der den Start einer fulminanten Schlussphase einläutete.

Nervenaufreibende letzte Spielminuten

Im Telegrammstil: Torhüterin Melanie Wieditz, die ohnehin eine gute Partie zeigte, pariert, Ballverlust SV Reichensachsen II, der jetzt und im weiteren Verlauf mit zu vielen Abspielfehlern agierte, Ballverlust FT Fulda, Siebenmeter SV Reichensachsen II, sicher verwandelt von Pauline Meinl zum 22:21, Glanzparade bei einem Konter von Melanie Wieditz, Ballverlust SV Reichensachsen, Leonie Egermann verhindert mit Spurt FT-Konter, Ballverlust SV Reichensachsen, Ausgleich 22:22, Solo durch die Abwehr von Lorena Larbig zum 23:22 nach exakt 57:13 Minuten, Siebenmeter Fulda an den Pfosten, Ballverlust SV Reichensachsen, Melanie Wieditz hält die beiden Punkte fest. Schlusspfiff – grenzenloser Jubel.

Trainer Gerd Mohr: „Fulda ist die einzige Mannschaft in der Liga, die 60 Minuten unseren Tempohandball mitgehen kann. Vor der Pause sind wir mit der offensiven Abwehr gut klar gekommen, im zweiten Durchgang haben wir zu viele Fehlabspiele eingestreut. Sicher hatten wir das Glück auf unserer Seite, aber ich denke, wir können auch von einem verdienten Erfolg sprechen.“ (Harald Triller)

SV Reichensachsen II - FT Fulda 23:22 (14:11). 

SVR: Wieditz, Schnauß - Hutter 4/3, Schormann 2, Bechthold, Levatic 1, Larbig 2, Sander, Wolf, Egermann 2, Friman 9, Munk, Walter 2, Meinl 1/1.

FT Fulda: Steinmetz, Vogt - Rippert 2, Duesmann, Lebenstedt, Katz, Masche 4/2, Wild, Binsteiner 4, Schwab 1, Schmidt 4, Joecks, Fleiter 3.

Schiedsrichter: Torsten Schmidt (Waldhessen).

Zuschauer: 250.

Spielfilm: 6:1 (9.) – 7:5 (14.) – 11:7 (18.) – 14:11 (30.) – 16:11 (32.) – 20:16 (43.) – 20:19 (46.) – 21:21 (51.) – 22:21 (53.) – 23:22 (57.).

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