Gegen 18.05 Uhr starteten die Teilnehmer des Spaziergangs. Doch bereits nach wenigen Metern kam es zunächst zu einem Wortgefecht mit Gegendemonstranten und - so vermutet die Polizei - zu einer wechselseitigen Körperverletzung, die von den Beamten aufgenommen wurde.
Da die Corona-Spaziergänger die wiederholten Durchsagen der Polizei mit der Aufforderung zum Abstand halten und dem Tragen einer Maske nicht beachteten, wurde der Aufzug mit inzwischen 500 Teilnehmern gegen 18.30 Uhr auf der Friedrich-Ebert-Straße mit einer Polizeikette gestoppt und die Versammlung aufgelöst. Abstände
Die Polizeibeamten verhinderten im Anschluss, dass sich ein neuer Aufzug formierte, in dem größere Personengruppen kontrolliert wurden - diese lösten sich dann auf und die Teilnehmer verteilten sich in der Innenstadt.
Corona-Kritiker gehen auch in Nordhessen auf die Straße: Dabei instrumentalisieren die Querdenker den „Spaziergang“.
Neben insgesamt zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung und einer Strafanzeige wegen des Mitführens von Schutzbewaffnung, hat die Polizei insgesamt Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und die Coronaschutzverordnung im mittleren zweistelligen Bereich festgestellt. Die Veranstaltungen im Landkreis Kassel verliefen hingegen alle störungsfrei.
Weitere größere Veranstaltungen von Kritikern der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit nicht angemeldeten Montagsspaziergängen beziehungsweise Grabkerzenaktionen gab es am Montag in Frankenberg, Korbach, Eschwege und Fritzlar mit jeweils etwa 200 bis 250 Teilnehmern. In Witzenhausen hatten Befürworter der Corona-Regelungen zu einer angemeldeten Gegendemonstration aufgerufen und konnten etwa 200 Personen mobilisieren.
Alle Veranstaltungen und Versammlungen in den Städten und Gemeinden der Landkreise liefen laut Polizei weitestgehend störungsfrei ab, die Vorschriften der Coronaschutzverordnung wurden eingehalten und mündlich erteilte Auflagen zu Mindestabständen sowie dem Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) wurden größtenteils beachtet. (dir)