Schoellers Vorsprung schmilzt: Ja und Nein trennen nur 360 Stimmen

Das Ergebnis der Stichwahl in Kassel ist noch knapper, als es am Sonntagabend verkündet wurde. Montagabend erfolgte die Korrektur von der Stadt.
Kassel - Demnach stimmten 50,4 Prozent für Sven Schoeller, 49,6 Prozent votierten für Nein bei dieser Stichwahl, bei der Schoeller der einzige Kandidat war. Dies ist nun das vorläufige Endergebnis, das vom Wahlausschuss am Mittwoch noch bestätigt werden muss. Zwischen dem Ja für Schoeller und dem Nein gegen Schoeller liegen demnach nur noch 360 Stimmen.
Die Gründe für die Korrektur sind ein Eingabefehler und der Ausfall eines Sicherheitssystems. Wahlleiterin Anja Morell teilt am Abend mit: „Bei dem am Sonntag veröffentlichten Ergebnis handelt es sich um das vorläufige Endergebnis auf der Basis der Schnellmeldungen der ehrenamtlichen Wahlvorstände. Wie bei jeder Wahl prüft die Wahlleitung die Wahlniederschriften auf Vollständigkeit sowie Ordnungsmäßigkeit und passt dementsprechend die Ergebnisse im Votemanager in Vorbereitung des Wahlausschusses an.“
Dies lasse sich jetzt schon im Votemanager nachvollziehen - insbesondere im Wahlbezirk 813, in dem es bei der Erfassung der Schnellmeldung einen offensichtlichen, mehrere hundert Stimmen umfassenden Eingabefehler gegeben habe.
OB-Wahl in Kassel: Amtliche Ergebnis kommt am Mittwoch
Der Wahlausschuss sei, so Morell, berechtigt, Feststellungen des Wahlvorstandes zu berichtigen und dabei auch über die Gültigkeit abgegebener Stimmen abweichend zu beschließen. „Der Wahlausschuss stellt das amtliche Ergebnis der Wahl dann am Mittwoch, 29. März, um 16 Uhr in seiner öffentlichen Sitzung fest.“
Bei der Eintragung der Schnellmeldungen am Wahlabend in der Wahlsoftware Votemanager hätten trotz entsprechender Systemeinstellungen „Plausibilitäten“ nicht funktioniert, erklärt Morell. Das bedeute, dass eine automatische Prüfung eingetragener Werte softwareseitig wider Erwarten nicht vorgenommen worden seien. Somit sei auch keine Rückmeldung an den ehrenamtlichen Wahlvorstand gegeben worden, wenn dieser die Daten nochmals hätte überprüfen müssen. Die Ekom21 als Betreiberin der Software Votemanager sei aufgefordert worden, das Problem unverzüglich aufzuklären.
Gemeinsam mit der Ekom21 sei dafür gesorgt worden, dass dem Wahlausschuss am Mittwoch korrekte Daten zur Feststellung des endgültigen Ergebnisses vorgelegt werden können, machte Morell klar. (Florian Hagemann)
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