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OB-Wahl in Kassel: Bewerber stellen sich im Döner-Restaurant Jungwählern – Geselle sagt ab

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Von: Matthias Lohr

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An der Döner-Theke: Die Moderatoren (von links) Julius Jasperbrinkmann und Maximilian Zindel diskutierten im Restaurant Tat-Urfa mit den OB-Kandidaten Eva Kühne-Hörmann, Isabel Carqueville, Violetta Bock und Sven Schoeller.
An der Döner-Theke: Die Moderatoren (von links) Julius Jasperbrinkmann und Maximilian Zindel diskutierten im Restaurant Tat-Urfa mit den OB-Kandidaten Eva Kühne-Hörmann, Isabel Carqueville, Violetta Bock und Sven Schoeller. © Milan Soremski/NH

Die Kandidaten der OB-Wahl in Kassel haben sich in einem Döner-Restaurant den Fragen von Jungwählern gestellt. Nicht dabei war Amtsinhaber Christian Geselle.

Kassel – Moderator Julius Jasperbrinkmann versprach nicht zu viel, als er den Jugend-Check der Initiativen „Offen für Vielfalt“ und „Ohne Jugend läuft nichts“ zur OB-Wahl in Kassel so ankündigte: „Wir haben ein scharfes Programm.“ Im Döner-Restaurant Tat-Urfa stellten sich am Dienstagabend vier Kandidaten den Fragen von Jasperbrinkman und Co-Moderator Maximilian Zindel – nicht dabei war jedoch der Amtsinhaber.

Christian Geselle hatte seine Teilnahme wenige Stunden vorher abgesagt und dies mit „Vorfällen der vergangenen Tage“ begründet, „in denen es auch zu nächtlichen Belästigungen der Familie kam“, wie Rosa-Maria Hamacher von seiner Wählerinitiative erklärte. Der Oberbürgermeister habe von der Polizei Schutz zugeordnet bekommen. Vor diesem Hintergrund wolle Geselle etwa das Gespräch mit dem Stadtschülerrat Jasperbrinkmann „nicht in der aufgeheizten Atmosphäre des Wahlkampfs führen“. Beim HNA-Lesertreff vor einer Woche war der Rathaus-Chef mit dem 17-Jährigen noch verbal aneinandergeraten.

Bei der Polizei hieß es auf Anfrage lediglich, dass man fortlaufend mögliche Gefährdungslagen analysiere und dann Maßnahmen ergreife. Laut den Veranstaltern waren neben eigenen Sicherheitskräften wie zuletzt auch bei anderen Veranstaltungen Polizisten in zivil anwesend.

Aber auch ohne Geselle entwickelte sich in dem rappelvollen Restaurant über 100 Minuten eine kurzweilige Diskussion mit reger Beteiligung der 100 zumeist jungen Besucher, Einspielfilmen sowie Spielen wie „Dalli Klick“. Es ging etwa um marode Schulen, den Klimaschutz und den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung.

Eva Kühne-Hörmann (CDU) versprach bessere Beteiligungsrechte für junge Leute, Sven Schoeller (Grüne) ein City-Jugendzentrum, Isabel Carqueville (SPD) ein transparentes Rathaus und Violetta Bock (Linke) sicherte zu, alle Versprechen, von denen an diesem Abend die Rede war, auch durchzusetzen. Dies kam bei den Gästen am besten an. Bei einer Abstimmung am Ende votierten 45 Besucher für Bock. Dahinter landeten Carqueville (31), Schoeller (8), Kühne-Hörmann (4) und der nicht anwesende Geselle (1).

Der Stream wurde bereits mehr als 3000 Mal abgerufen.

In unserem Themen-Spezial zur OB-Wahl in Kassel sammeln wir alle Artikel zur Wahl am 12. März – und zu einer möglichen Stichwahl zwei Wochen später. Dort beantworten wir auch allgemeine Fragen zur Abstimmung und erklären sowohl die Brief- als auch eine mögliche Stichwahl.

OB-Wahl in Kassel: Die Kandidaten im Video

In den vergangenen Wochen haben wir alle Kandidaten in der Zeitung vorgestellt. Dafür haben wir sie zu ihren Lieblingsplätzen in der Stadt begleitet. Treffpunkt, Route und Verkehrsmittel haben die Kandidaten selbst gewählt. Wenn Sie ein Porträt verpasst haben oder noch einmal alle im Überblick haben wollen, finden Sie die Porträts ebenfalls in unserem Wahl-Spezial auf HNA.de. Das Besondere: Online werden die Porträts um kurze Videos ergänzt, die während der Termine entstanden sind. So können Sie die Kandidaten auch im Bewegtbild kennenlernen. Die Videos finden Sie nicht nur auf unserer Website, sondern auch auf unserem Youtube-Kanal.

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