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Wahl in Kassel: Ex-OB Hilgen (SPD) hat nicht mit „Nein“ gestimmt

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Von: Matthias Lohr

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Wahlurne in Gudensberg in Hessen
Am Sonntag sind die Kasseler zur Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt aufgerufen. © Daniel Seger

Vor der Stichwahl um das Amt des Kasseler Oberbürgermeisters empfehlen Linke und AfD ein „Nein“ gegen Sven Schoeller. Für Aufsehen sorgte eine Aussage von Ex-OB Bertram Hilgen (SPD).

Kassel – Der ehemalige Kasseler Oberbürgermeister Bertram Hilgen hat bereits seine Stimme für die OB-Stichwahl abgegeben. Bei seiner Rede am Donnerstag im Unterbezirksausschuss der SPD bekannte der 69-Jährige, dass er nicht mit „Nein“ gestimmt habe. In der Print-Ausgabe der HNA hatten wir zunächst berichtet, er habe gesagt, dass er mit „Ja“ gestimmt hätte. Hilgen legt jedoch Wert darauf, dass es auf der Veranstaltung, an der nur Parteimitglieder teilnehmen durften, anders war: „Ich habe nicht gesagt, ich hätte Herrn Schoeller gewählt. Ich habe vielmehr gesagt, dass ich nicht mit ,Nein‘ gestimmt habe und die Gründe dafür erläutert.“

Näheres wollte Hilgen zu seiner Wahlentscheidung nicht sagen. Mehrere Teilnehmer berichteten uns, dass nach der Aussage des ehemaligen Rathaus-Chefs ein Raunen durch das Philipp-Scheidemann-Haus gegangen sei. In seiner Begründung habe Hilgen unter anderem erklärt, dass er sich um die Reputation der Stadt sorge, wenn es Neuwahlen gebe. Demnach sei für sie klar gewesen, dass er für den einzigen zur Wahlen stehenden Kandidaten Sven Schoeller (Grüne) gestimmt habe.

Auch sonst will sich kaum jemand dazu bekennen, wie er am Sonntag abstimmt. Violetta Bock indes, die im ersten Durchgang für die Linken angetreten war, hat schon bekannt, dass sie für „Nein“ stimmen wird. Mit Schoeller gebe es „keine Hoffnung auf eine soziale, klimagerechte und sorgende Stadt für alle.“ Ihre Partei verschickte zudem eine lange Pressemitteilung, in der das „Nein“ gegen den letzten verbliebenen Kandidaten begründet wird.

Dass die SPD keine Wahlempfehlung abgegeben hat, überrascht nicht. Dagegen hätte man von den Koalitionspartnern der Grünen ein Votum für Schoeller durchaus erwarten können. Doch die CDU rief die Kasseler lediglich dazu auf, zur Wahl zu gehen. Ihre Vorsitzende Eva Kühne-Hörmann betonte lediglich, man stehe auch weiter hinter der Jamaika-Koalition. Auch die FDP gab keine Wahlempfehlung ab.

Dafür sagt deren Parteichef Matthias Nölke, dass er Schoeller wählt, um einen politischen Neuanfang zu ermöglichen. Der Liberale findet es „erschreckend, mit welch destruktiver Energie bestimmte politische Kräfte versuchen, diese Stichwahl im vermeintlichen Namen der Demokratie zu sabotieren, und dabei in Kauf nehmen, dass Kassel zur landesweiten Lachnummer wird“.

Die AfD hingegen macht in der Stadt mit Plakaten auf die Stichwahl aufmerksam. Darauf steht: „OB-Stichwahl: Stimmen Sie mit Nein! Zerstörung von Kassels Zukunft stoppen.“ (Matthias Lohr)

Am Wahl-Sonntag berichten wir live in unserem Wahl-Ticker von der Stichwahl.

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