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documenta 2017 in Kassel und Athen - Alle Infos und Hintergründe

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Von: Dorothea Backovic

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Zur documenta 2017: Fridericianum am Friedrichsplatz am 7. März 2017
Mit einer großen Fahne versehen: Fridericianum am Friedrichsplatz in Kassel gehört zu den Hauptschauplätzen der documenta 2017. © P. Malmus

Hier erfahren Sie alles rund um die documenta 2017, die vom 10. Juni 2017 bis zum 17. September 2017 in Kassel stattfindet: Termine, Tickets, Dauer und alle wichtigen Infos.

Aktualisiert am 13. Juni 2017 - Auch die Hintergründe zur documenta in Athen sind hier zusammengefasst.

Wo findet die documenta 2017 statt? 

Die documenta 2017 hat zwei Schauplätze: Kassel und Athen. Zuerst wurde die Ausstellung am 8. April 2017 in Athen eröffnet. Danach - am 10. Juni 2017 - in Kassel. Das ist außergewöhnlich, denn sonst findet die documenta immer in Kassel statt. In der Regel bilden das Museum Fridericianum und die documenta-Halle Herzstücke der Ausstellung. Doch diese Ausstellung – es ist um genau zu sein die documenta 14, weil es die 14. Auflage der Kunstschau ist – wurde zum Teil ins Ausland verlagert. 

documenta 14 auch in Athen

Erstmals gibt es einen zweiten Standort – und zwar in Griechenland. Die Hauptstadt Athen ist als gleichberechtigter Standort für die documenta 2017 auserkoren worden. Die Künstler, die teilnehmen, stellen also ihre Kunst nicht nur in Kassel, sondern auch in Athen aus. Manche stellen dieselben Objekte nacheinander aus, manche zeigen zeitgleich verschiedene Werke in Deutschland und Griechenland. 2014 wurde bekannt, dass die documenta 14 auch in Athen stattfinden wird.

Doch warum hat sich der Ausstellungsleiter für den zweiten Standort in Griechenland entschieden? Zumal im Jahr 2014, als an der Kunsthochschule Kassel verkündet wurde, dass die documenta auch in Athen stationiert sein wird, die finanzielle Krise Griechenlands auf der ganzen Welt für Schlagzeilen sorgte. Es soll eine einzigartige Kunstschau sein, die einen anderen Blickwinkel zeigen soll, als die vorangegangenen Ausstellungen seit 1955. Das geht laut documenta-Leitung nur durch eine „radikale Verlagerung“. Dahinter steckt wohl, dass die documenta durch die 14. Auflage neu definiert werden soll.

Wann findet die documenta 2017 statt?

Die documenta 14 begann eigentlich schon am 8. April 2017 – und zwar in Athen. Dort bleibt die Ausstellung dann bis einschließlich 16. Juli 2017. Für den Termin in Kassel gibt es eine Überschneidung. Denn am 10. Juni 2017 wurde die documenta 14 (sozusagen ein zweites Mal) eröffnet – und zwar in Kassel. Die Ausstellung in Kassel dauert bis einschließlich 17. September 2017.

Wie lang dauert die documenta? 

Jede documenta dauerte bisher 100 Tage. Damit sind die 100 Tage, die jede Ausstellung bisher dauerte, mit der Zeitspanne in Kassel 2017 erfüllt. Allerdings bricht die documenta 2017 damit wieder die gewohnten Muster. Wenn man nämlich die Ausstellungszeit in Athen hinzuzählt, dann ergibt die Rechnung: Auch in Athen findet die Kunstschau 100 Tage lang statt. Theoretisch bedeutet das, dass zweimal 100 Tage lang innerhalb eines Jahres documenta ist. Da sich die Tage aber überschneiden, sind insgesamt „nur“ 163 Tage am Stück documenta 2017. Ursprünglich war ein Zeitraum von vier Jahren zwischen den Ausstellungen Usus. Das änderte sich dann aber mit der documenta 5 im Jahr 1972.

Wer ist der Leiter der documenta 2017? 

Leiter der documenta 2017 ist Adam Szymczyk. Er stammt aus Polen. Adam Szymczyk wurde 1970 in Piotrków Trybunalski geboren. Der Ort befindet sich in Zentralpolen. Auf deutsch heißt die kleine Stadt Petrikau. Sie hat etwa 70.000 Einwohner. Szymczyk war von 2003 bis 2014 Chef und leitender Kurator der Kunsthalle Basel (Schweiz). Sein Studium absolvierte er an der Universität Warschau im Fach Kunstgeschichte. Dass er die Ausstellung als Leiter betreut, wurde im November 2013 offiziell bekannt. In einem umfangreichen Interview mit Adam Szymczyk erzählt der Leiter, dass er inzwischen mit mehr  als 200 Personen an der Organisation der documenta arbeitet.

Gastronomie zur documenta in Kassel

Speziell zur documenta 14 wurden in Kassel mehrere Biergärten und Cafés eröffnet. Sie befinden sich alle in den Stadtteilen Mitte und Nord-Holland. Viele der Locations haben während der Öffnungszeiten der Ausstellung (10 Uhr bis 20 Uhr) geöffnet. Einige - wie zum Beispiel Beckett's Garden am Friedrichsplatz - haben auch nach 20 Uhr noch geöffnet. Für eine Gastronomie braucht man eine gültige Eintrittskarte, sonst wird man nicht hereingelassen: Das Café zur Post in der alten Hauptpost. Einen Überblick zur documenta Gastronomie haben wir - auch mit einer Karte zu den einzelnen Stadtorten - in unserem HNA-Spezial hinterlegt.

Wo gibt es Karten für die documenta 2017? 

Die Karten für die documenta 2017 können im Internet über den documenta 14 Webshop sowie in den jeweiligen documenta 14 Shops in Kassel und Athen erworben werden. Das erworbene Ticket berechtigt zum Besuch aller Ausstellungsorte der documenta 14 in Kassel. Wichtige Information für Besucher: Die Ausstellungsorte der documenta 2017 in Athen sind in den meisten Fällen gratis zugänglich. Allerdings kann es vereinzelt dazu kommen, dass an bestimmten Ausstellungsorten in Athen doch ein Eintrittspreis erhoben wird.

Zudem gibt es einen Besucherservice. Wer sich beispielsweise unsicher ist, wo er eine documenta-Karte bekommt und wie er sie erhält, kann sich an diesen Service wenden. Der Service ist telefonisch unter der Telefonnummer 0561/7072770 erreichbar. Außerdem gibt es eine Mailadresse: Unter visitors@documenta.de kann man per Email Fragen stellen, wenn man seinen documenta-Besuch vorbereiten möchte.

Gibt es documenta-Souvenirs?

documenta 14 in Athen und Kassel: Kappen und Socken als Souvenirs.
Ein cleaner Look: So sehen Souvenirs aus, die für die documenta 14 hergestellt wurden. Schwarz und weiß dominieren das Bild. © Hein

Speziell für die documenta 14 wurden Souvenirs konzipiert und hergestellt. Die Auswahl reicht von T-Shirts zu Kappen, Socken, Turnbeuteln und Tischdecken. Die Tischdecken sind beispielsweise aus Papier und dazu gemacht, ausgemalt zu werden. Für Kaffeetrinker gibt es beispielsweise einen Becher für ihren Coffee to go. Es gibt aber auch Umhängetaschen aus schwarzem Stoff und Aufkleber mit Eulen-Motiven (sie kosten 1 Euro).

Die meisten Artikel sind weiß und mit einer schwarzen 14 versehen. 

Was kosten Tickets für die documenta 14? 

Die Karten für die documenta 14 sind gar nicht so teuer, wie man im ersten Moment vielleicht vermuten mag. Die Dauerkarte kostet beispielsweise 100 Euro. Damit kostet jeder Tag umgerechnet also einen Euro für eine Ausstellung, die 100 Tage dauert. Als Student bekommt man zudem eine Ermäßigung – dann kostet die Dauerkarte für die documenta 2017 insgesamt 70 Euro. Einzelne Eintrittskarten für einen Tag bekommt man als Erwachsener ab 10 Euro – das ist der Preis für eine Abendkarte, die ab 17 Uhr gilt. 

Hier finden Sie alle Ticket-Preise in der Übersicht.

Wann ist die documenta 15? 

Wenn sich nichts an der Organisation ändert, dann findet die nächste documenta im Jahr 2022 statt. Denn die Ausstellung wird alle fünf Jahre für 100 Tage veranstaltet. Vermutlich wird die documenta 15 wieder Kassel als Hauptausstellungsort haben. Wer der neue Leiter der documenta 15 sein wird, ist bisher noch nicht bekannt. Es ist auch nicht bekannt, an welchem genauen Datum. In den meisten Fällen begann die documenta im Juni und endete im September. 

Die Vermutung liegt also nahe, dass die documenta 2022 auch in den Sommermonaten stattfinden wird. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es bisher bei den documenta-Ausstellungen viele Außenkunstwerke gab. Im Sommer ist es nicht so kalt und länger hell. So können die Besucher auch abends im Freien die Kunstwerke bewundern. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Besucher der documenta wegen des guten Wetters im Sommer größere Lust haben, sich zu Fuß mehrere Ausstellungsorte in Kassel am Tag ihres Besuches anzusehen.

Warum ist die documenta in Kassel? 

Wegen Arnold Bode – so lautet zumindest die kürzeste Antwort auf diese Frage. Arnold Bode wurde 1900 in Kassel geboren und war selbst Künstler sowie Professor für Malerei an der Kunstakademie Kassel. Im Jahr 1955 veranstaltete Arnold Bode die erste documenta in Kassel. Er war gleichzeitig der Leiter der Ausstellung. Das Fridericianum machte Bode zum zentralen Punkt der damaligen Ausstellung.

Die Idee existierte in Bode vermutlich schon länger. Allerdings begab es sich, dass 1955 auch die Bundesgartenschau in Kassel abgehalten werden sollte. Deswegen ergab sich das Angebot, eine Begleitausstellung für das Ereignis zu konzipieren. Am Ende hatte die erste documenta einen großen Zuspruch gefunden. Das war der Grund, weshalb vier Jahre später die nächste Auflage - auch ohne Bundesgartenschau – veranstaltet wurde. Die ersten drei Ausstellungen begleitete Arnold Bode jeweils als documenta-Leiter. An seiner Seite war immer Werner Haftmann, ein Kunsthistoriker und Hochschullehrer. Die documenta 4 wurde von einem mehrköpfigen Team geleitet, in dem auch Bode Bestandteil war. Der große Umbruch kam dann mit der documenta 5. Diese documenta unterlag erstmals nicht mehr der Gestaltung Arnold Bodes. Der Leiter der documenta 5 war Harald Szeemann. Im Jahr 1977, direkt nach Ende der documenta 6, starb Arnold Bode in Kassel.

Warum documenta mit kleinem D?

Das Wort documenta ist ein Eigenname. Auch wenn es sich um ein Substantiv handelt, halten sich alle Medien und die Veranstalter selbst an die Kleinschreibung. Der Erfinder, Arnold Bode, sagte bereits 1950, er habe das Wort erfunden. 

Die Kleinschreibung galt damals in den 1950er-Jahren unter Intellektuellen als modern. Ursprünglich stammt der Begriff wohl von Dokument. Laut Bode klang es besser mit angehängtem A. Eine sprachliche Regel für die Bildung des Plurals gibt es offenbar nicht. Arnold Bode sprach bei der Mehrzahl selbst von documenten und documenta-Ausstellungen. Abgekürzt wurde jede documenta bislang mit einem kleinen d. Die documenta 13 wurde also auch als d13 bezeichnet.

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