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Nebenkosten-Schock: Nachzahlung bis zu 2000 Euro droht

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Von: Fee Halberstadt

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Aufgrund des Ukraine-Kriegs werden auch für Verbraucherinnen und Verbraucher Gas und Öl teurer. (Symbolbild)
Aufgrund des Ukraine-Kriegs werden auch für Verbraucherinnen und Verbraucher Gas und Öl teurer. (Symbolbild) © Christian Charisius/dpa

Auf Mieterinnen und Mieter kommt 2022 wohl eine teure Nebenkosten-Abrechnung zu. Teilweise liegt die Differenz zu 2021 bei über 100 Prozent.

Kassel – Die Energiekosten sind seit Beginn des Jahres angestiegen. Der Ukraine-Konflikt hat einen beträchtlichen Teil zu den Rekordpreisen für Gas, Öl und Strom beigetragen. Aufgrund dieser steigenden Kosten erhöhen viele Versorger ihre Tarife. Auch der Energiekonzern Eon bestätigte vor Kurzem, dass die Preise angehoben werden, was ungefähr 14 Millionen Kundinnen und Kunden betrifft.

Auf viele Mieterinnen und Mieter kommt aufgrund dieser ansteigenden Preise eine hohe Nachzahlung zu. Die Vermietenden müssen die Nebenkosten neu berechnen und dann die erhöhten Kosten bei den Mietern einfordern. Da die Preise bis ins neue Jahr hinein noch relativ stabil waren, sind die Kalkulationen noch nicht angepasst.

Energiekosten 2022: Nebenkosten-Abrechnung für Öl und Gas wird teuer

Udo Sieverding, Energie-Experte der Verbraucherzentrale NRW, rechnet damit, dass der Hammer-Preis erst im neuen Jahr auf die Verbraucherinnen und Verbraucher zukomme. Dies berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung. Das Vergleichsportal Verivox führte für Bild einen exklusiven Öl- und Gas-Check durch. Aus diesem geht hervor, mit wie hohen Zusatzkosten durchschnittliche Single-, Zwei- und Vier-Personen-Haushalte rechnen müssen.

Musterhaushalte:Kosten in 2021
Single-Haushalt (50 Quadratmeter Wohnfläche)391 Euro (Gas) und 309 Euro (Öl)
Zwei-Personen-Haushalt (50 Quadratmeter Wohnfläche)496 Euro (Gas) und 433 Euro (Öl)
Vier-Personen-Haushalt (100 Quadratmeter Wohnfläche)932 Euro (Gas) und 927 Euro (Öl)
Musterhaushalte:Kosten in 2022:
Single-Haushalt (50 Quadratmeter Wohnfläche)717 Euro (Gas) und 650 Euro (Öl)
Zwei-Personen-Haushalt (50 Quadratmeter Wohnfläche)956 Euro (Gas) und 910 Euro (Öl)
Vier-Personen-Haushalt (100 Quadratmeter Wohnfläche)1889 Euro (Gas) und 1951 (Öl)

So müsse ein Singlehaushalt mit einer Wohnfläche von fünfzig Quadratmetern von etwa 84 Prozent mehr auf der Gasrechnung ausgehen. Somit beliefen sich die Kosten in der Beispielrechnung 2021 auf 391 Euro. 2022 muss der Mieter mit 717 Euro rechnen. Bei einem Pärchen-Haushalt mit ebenfalls 50 Quadratmetern wird die Zuzahlung noch etwas höher ausfallen. Statt 2021 noch 496 Euro zahlen sie 2022 956 Euro. Das entspricht einer Differenz von 93 Prozent. Ein Vier-Personen-Haushalt muss nochmal mit etwa 10 Prozent mehr rechnen. Als Beispiel wird hier eine 100 Quadratmeter Wohnung genommen, dessen Gaskosten sich 2022 um etwa 957 Euro auf 1889 Euro erhöht.

Kosten für Öl und Gas steigen: Finanzielle Schwierigkeiten aufgrund der steigenden Energiekosten

Die Preiserhöhung bei Öl ist hingegen nicht von der Wohnfläche und der Personenanzahl eines Haushaltes abhängig. Hier beläuft sich die Differenz bei allen um 110 Prozent. Das würde für den Single-Haushalt demnach heißen, dass statt 309 Euro hier 650 Euro bezahlt werden müssen. Bei einem Zwei-Personen-Haushalt erhöhen sich die Kosten von 433 Euro auf 910 Euro. Und bei einem Vier-Personen-Haushalt sind es dann 1951 Euro statt 927 Euro. Um diese Kosten zumindest ein wenig zu reduzieren, kann Energie gespart werden. Mit einfachen Tricks wie dem richtigen Heizen oder dem Finden von Stromfressern im Haushalt lässt sich gut Energie und somit Geld sparen.

Insgesamt bedeutet das für alle Mieterinnen und Mieter eine saftige Extra-Zahlung. Denn die kalkulierten Nebenkosten werden monatlich bezahlt und am Ende des Jahres dann nochmal abgerechnet, um Differenzen zu beseitigen. Somit kommt dann auf alle eine einmalige Zahlung zu, die aufgrund der aktuellen Energiepreise besonders hoch sein kann. Auf Basis der Beispiele würden diese Musterhaushalte zwischen 500 und knapp 2000 Euro nachzahlen müssen. „Es werden Haushalte dabei sein, die die Nachzahlungen in finanzielle Probleme bringt“, sagt Sieverding. (Fee Halberstadt)

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