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Lieferengpässe bei Aldi, Lidl und Edeka drohen – Plötzlich leere Regale im Supermarkt

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Von: Alina Schröder

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Regale bleiben leer: Viele Supermärkte wie Edeka, Lidl und Aldi haben aktuell mit Warenmangel zu kämpfen.
Regale bleiben leer: Viele Supermärkte wie Edeka, Lidl und Aldi haben aktuell mit Warenmangel zu kämpfen. © Chris Putnam/Imago Images

Die Corona-Pandemie und weltweite Wetter-Extreme sorgen für einen Warenmangel im Supermarkt. Auch Aldi, Lidl und Edeka sind betroffen.

Kassel – Die Lieferkrise aufgrund der Corona-Pandemie und ungünstigen Wetterbedingungen verschärft sich weiter. Nicht nur Bekleidungsgeschäfte und Drogeriemärkte haben mit leeren Regalen zu kämpfen, sondern inzwischen auch der Lebensmittelhandel. Einige Supermärkte und prominente Hersteller sind davon besonders hart getroffen.

Lockdowns in verschiedenen Ländern sorgen dafür, dass Rohstoffe, Materialien und Konsumgüter mittlerweile zu Mangelware geworden sind. Produktionen und Transportwege werden behindert, was zu erheblicher Warenknappheit in unterschiedlichen Wirtschaftssektoren führt. Das Füllen von Regalen sei laut einem Edeka-Manager ein „täglicher Kampf“, berichtet n-tv.de. Im Bereich Non-Food seien bei den Discountern Lidl und Aldi bereits im Oktober schon große Lücken in den Regalen sichtbar gewesen.

Lidl, Aldi und Edeka: Warenknappheit im Supermarkt betrifft beliebte Produkte

Der Lebensmittelzeitung zufolge ist unter anderem der Millionenkonzern Coca-Cola besonders betroffen. Der weltweit größte Getränkehersteller kann laut Angaben eines Sprechers die Nachfrage nicht mehr stemmen, weil zahlreiche Dosen fehlen. Mit Blick auf die Recyclingmöglichkeiten habe sich der Ruf der Getränkedosen verbessert und ein Marktwachstum begünstigt. Jedoch werde das wichtigste Material für die Herstellung, Aluminium, zunehmend knapp - und die Lage droht sich weiter zu verschärfen. „Die echte Knappheit wird uns noch heimsuchen“, sagte der Manager eines Dosenherstellers.

Auch Getreideprodukte bleiben bei Aldi, Edeka und Lidl auf der Strecke: Neben Corona ist ungünstiges Wetter in manchen Ländern den Angaben des Verbands der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft der Auslöser hoher Weltmarktpreise für Weizen. Aktuell sei es daher „schwierig bis nahezu unmöglich, Getreide mit passenden Qualitäten in ausreichenden Mengen zu beschaffen“, sagte Michael Gutting, Präsidiumsmitglied des Verbands.

Durch die steigenden Preise würde das Getreide nur an die Händler verkauft, die die höchste Zahlungsbereitschaft zeigen. Laut Gutting sei dies „derzeit nicht der deutsche Markt“. Durch diese Ausnahmesituationen im Konsumgütergeschäft sehen sich nicht nur Getreidemühlen-Unternehmen zu frühzeitigen Lieferstopps gezwungen, sondern auch weitere Hersteller wie Produzenten von Toilettenpapier. Des Weiteren drohen Preisexplosionen für Rohstoffe im Großhandel und Experten warnen vor einer Inflation.

Im Video: Lieferengpässe könnten Preise zu Weihnachten explodieren lassen

Lieferengpässe auch bei Aldi, Lidl und Edeka aus: Die Waren fehlen im Supermarkt

Auch der Mangel an Computerchips spielt eine weitreichende Rolle. Die fehlenden Halbleiter setzen besonders der Automobilindustrie erheblich zu. Der Chef des Händlerverbands von VW und Audi warnt nun alle Autokäuferinnen und -käufer vor extremen Preisanstiegen. Aber auch Bereiche in der Konsumgüterindustrie sind auf diese angewiesen: Das Unternehmen für Zigarettenfilter Gizeh berichtet beispielsweise von verspäteten Maschinenlieferungen aufgrund der fehlenden Halbleiter, weshalb Bestellungen seit Monaten nicht vollständig bedient werden könnten. Dies soll sich auch noch bis Ende des Jahres hinziehen.

Zudem berichtet die Eckes-Granini Gruppe für Fruchtsäfte von Auswirkungen des Warenmangels. Der Lieferketten-Direktor des Unternehmens warnte, dass bis zum Weihnachtsgeschäft „einige Produkte nicht vollständig verfügbar sein“ könnten. Gründe seien unter anderem Engpässe im Schiffstransport und fehlende Maschinenbauteile. Auch verschiedene Beerensorten seien aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen stark betroffen. Schnee, extreme Kälte sowie Hitzeperioden und Trockenheit in Südosteuropa und Lateinamerika hätten dem Anbau von Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren immens geschadet. Dies könnte sich demnächst auf das Angebot bei Edeka, Lidl und Aldi auswirken.

Aldi, Lidl und Edeka: Süßwarenhersteller kämpfen mit Lieferverzögerungen

Gerade in der Vorweihnachtszeit könnten auch einige Süßigkeitenregale in Supermärkten leer bleiben. Das Unternehmen Mars meldete Probleme in der Herstellung von Bounty-Riegeln, und eine Sprecherin des Süßwarenherstellers Ferrero berichtete von „Lieferverzögerungen und Nachlieferungen“. Auch CFP Brand, der Anbieter der Bonbons Mentos und Ricola rechne mit zeitweiligen Einschränkungen der Lieferungen.

Hersteller von Wasch- und Reinigungsmitteln mussten nun kurzfristig die Herstellung abändern. Sie sind weitestgehend von Vorprodukten aus China abhängig, wo eine Energiekrise mit Stromausfällen zahlreiche Produktionen in Fabriken lahmlegt. Aus diesem Grund sehe man sich gezwungen auf andere Inhaltsstoffe für Waschmittel und Spülmaschinentabs auszuweichen. Wie ein Insider der Lebensmittelzeitung berichtete, würde die Herstellung vieler Produkte auch in diesem Segment ohne solch eine Umstellung bald schon stillstehen und leere Regale bei Aldi, Lidl und Edeka bedeuten. (Alina Schröder)

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