1. Startseite
  2. Verbraucher

Produkte bei Aldi werden „deutlich teurer“ – auch Butter betroffen

Erstellt:

Von: Karolin Schäfer

Kommentare

Einige Lebensmittel werden bei Aldi im April teurer, teilweise um bis zu 50 Prozent. Der Präsident des Handelsverbands gibt eine düstere Prognose ab.

Kassel – Im Zuge des Ukraine-Konflikts sind die Lebensmittelpreise in die Höhe geschossen. Erst kürzlich hatte der Discounter-Riese Aldi seine Preise für einige Lebensmittel erhöht. Nun droht der nächste Preisschock. Wegen steigender Kosten werden ab Montag (04.04.2022) erneut die Preise angehoben.

Das betrifft in erster Linie Lebensmittel wie Fleisch, Wurst und Butter, die dann „deutlich teurer“ werden, kündigte Florian Scholbeck, Sprecher von Aldi Nord, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) an. Grund dafür seien die höheren Preise, die Aldi seinen Lieferanten zahlen müsse. „Seit Beginn des Ukraine-Krieges gibt es Sprünge bei den Einkaufspreisen, die wir so noch nicht erlebt haben“, erklärte Scholbeck.

Aldi
Gründung1913
SitzEssen (Aldi Nord), Mülheim an der Ruhr (Aldi Süd)
LeitungTorsten Hufnagel (Aldi Nord), Norbert Podschlapp (Aldi Süd)

Aldi: Fleisch, Wurst und Butter werden jetzt teurer

Im Gespräch mit der WAZ sagte Scholbeck, dass Butter etwa 30 Prozent mehr kosten soll*. Andere Lebensmittel würden um 20 bis 50 Prozent teurer. Dennoch versicherte der Aldi-Sprecher: „Es wird keine leeren Regale geben.“ Kurzfristige Engpässe könnten aber nicht ausgeschlossen werden.

Ab Montag (04.04.2022) werden die Preise für einige Lebensmittel bei Aldi deutlich angehoben. (Archivbild)
Ab Montag (04.04.2022) werden die Preise für einige Lebensmittel bei Aldi deutlich angehoben. (Archivbild) © Frank Hoermann/Sven Simon/Imago

Vor allem die höheren Kosten für Futter- und Düngemittel sowie Energie führen zu der Preiserhöhung. Viele europäische Länder beziehen mehr als die Hälfte ihres Düngers aus Russland. Doch mit der Invasion in die Ukraine hat Russland seine Exporte gestoppt. „Derzeit steigen die Preise für Betriebsmittel wie Dünger, Diesel und Futtermittel auf Rekordhöhen“, sagt Johann Meierhöfer vom Deutschen Bauernverband gegenüber der Deutschen Welle. Dem Aldi-Sprecher zufolge hätte das wiederum Auswirkungen auf die Landwirte bei ihrer Viehhaltung und die fleischverarbeitende Industrie.

Auch Aldi Süd soll eine Preiserhöhung veranlasst haben. Wie die WAZ berichtete, fallen die Erhöhungen je nach Produkt unterschiedlich aus. Doch nicht nur bei Aldi steigen die Lebensmittelpreise, auch bei anderen Supermärkten und Discountern müssen Kundinnen und Kunden bald tiefer in die Tasche greifen. Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten ließen „sich steigende Verkaufspreise in der gesamten Branche (...) nicht immer vermeiden“, teilte etwa Edeka Ende März mit. Laut einer Befragung des Ifo-Instituts planen fast alle Lebensmitteleinzelhändler aus Deutschland Preiserhöhungen.

Lebensmittelpreise bei Aldi: Erhöhte Preise bald „überall in Supermärkten“

Als Folge der gestiegenen Energiekosten seien bereits vor Ausbruch des Ukraine-Krieges die Lebensmittelpreise um etwa fünf Prozent gestiegen, sagte Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), der Neuen Osnabrücker Zeitung. Nun drohe die zweite Welle der Preissteigerungen, „und die wird sicherlich zweistellig“, warnte Sanktjohanser.

Das werden Verbraucherinnen und Verbraucher dem Handelsverband-Präsidenten zufolge „zeitnah überall in den Supermärkten an den Preisschildern sehen können.“ Eine Beruhigung der Lage und damit eine Senkung der Preise werde es in naher Zukunft nicht geben, prognostizierte Sanktjohanser gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Somit müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher auf einen teureren Einkauf in Supermärkten und Discountern wie Aldi, Lidl, Edeka und Rewe einstellen.

Die Spitzenverbände von Handel und Agrarbranche tauschen sich auf Ebene der Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) über die Folgen des Ukraine-Krieges aus. Dabei sei die aktuelle Welle der Preissteigerungen bei den Verbrauchenden noch nicht angekommen, sagte ZKHL-Geschäftsführer Hermann-Josef Nienhoff nach dpa-Angaben. (kas mit dpa) *wa.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Kurz vor Ostern könnte nun auch ein weiteres Lebensmittel bei Lidl, Aldi und Co. knapp werden.

Auch interessant

Kommentare