Amazon erhöht Mindestbestellwert: Was Kunden wissen müssen
Wer bei Amazon kein Prime-Abo hat, zahlt künftig erst ab 39 Euro keine Versandkosten mehr. Doch es gibt Tricks, die neue Regelung zu umgehen.
Kassel – Es hatte sich bereits im Januar angekündigt, jetzt ist es eingetreten: Der Online-Versandhändler Amazon hebt seinen Mindestbestellwert für kostenlose Lieferungen um zehn Euro auf 39 Euro an. Schon im Januar hatte Amazon seinen Mindestbestellwert von 29 Euro auf 39 Euro erhöht. Schnell wurde die Erhöhung allerdings wieder zurückgenommen, mit der Begründung, dass es sich um einen Fehler gehandelt habe.
Nun hat Amazon den Mindestbestellwert doch angehoben. Wie auf der Support-Seite des Unternehmens zu lesen ist, fallen von nun an Lieferkosten für Nicht-Prime-Mitglieder an, „wenn der Bestellwert weniger als 39 Euro beträgt“. Gegenüber heise.de begründete Amazon die Erhöhung mit gestiegenen Lieferkosten. „Wir setzen diese Änderungen unserer Versandgebührenstruktur wegen des allgemeinen Anstiegs von Lieferkosten um, die aus externen Umständen resultieren, auf die wir keinen Einfluss haben.“ Es sei die erste Anpassung seit 2017. Die Erhöhung dürfte bei Kunden ohne Prime-Mitgliedschaft für Unmut sorgen. Dabei sollen unter anderem die geheimen Codes auf den von Amazon gelieferten Päckchen und Paketen genau diesen verhindern.

Amazon erhöht Mindestbestellwert: Kunden können Versandkosten durch einen Trick umgehen
Die Versandkosten an sich bleiben von der Veränderung unberührt. Je nach Produkt und Versandart muss der Käufer wie bisher zwischen 2,99 und 9,99 Euro für die Lieferung bezahlen. Auch die Ausnahmeregeln sind weiterhin gültig. So entfallen die Versandkosten nach wie vor bei der Bestellung von Büchern, Hörbüchern oder Kalendern. Auch Bestellungen von Produkten, die Amazon als „Prime Artikel“ ausschreibt, können nach wie vor versandkostenfrei bestellt werden; zumindest für Prime-Kunden.
Produkt | Versandkosten ohne Prime-Mitgliedschaft |
Medien, Software, Games, Kleidung, eigene Amazonprodukte | 2,99 Euro pro Bestellung |
alle anderen Produktgruppen | 3,99 Euro pro Bestellung |
Same-Day-Delivery | 9,99 Euro pro Bestellung |
Bücher, Hörbücher, Kalender | keine Versandkosten |
Quelle: amazon.de |
Wer nicht auf eine Lieferung bis an die Haustür besteht, muss sich ebenfalls nicht am neuen Mindestbestellwert orientieren. Denn: Durch die Lieferung an eine Abholstation lassen sich die Liefergebühren umgehen, da Amazon Bestellungen kostenlos dorthin liefert. Die genauen Bestimmungen dafür sind auf der „Click & Collect“- Internetseite von Amazon einsehbar.
Durch den erhöhten Mindestbestellwert könnten allerdings auch mehr Menschen den Abschluss einer Prime-Mitgliedschaft in Erwägung ziehen, wie businessinsider.de vermutet. Zuletzt wurden die Kosten für eine solche Mitgliedschaft bei Amazon jedoch ebenfalls angehoben. Bei einer monatlichen Zahlung muss der Amazon-Kunde künftig 8,99 Euro zahlen statt davor 7,99 Euro. Bei einer jährlichen Zahlung werden nun 89,90 Euro statt wie in der Vergangenheit 69 Euro fällig.
Zuletzt gab der Online-Händler eine große Neuerung bezüglich seines Streamingdienstes bekannt. (Niklas Müller)