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Obst anbauen: Diese Sorten eigenen sich für den Balkon

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Eine Schale Obstsalat ist besonders im Sommer erfrischend. Wer dafür sein eigenes Obst anbauen möchte, braucht nicht viel Platz.

Kassel – Obst schmeckt am besten erntefrisch – so viel ist sicher. Doch nicht jeder hat einen eigenen Garten, um sich ein Obstbeet anzulegen. Die gute Nachricht ist: Den braucht es auch gar nicht. Zahlreiche Früchte lassen sich auch wunderbar im Blumenkasten oder Kübel anbauen. Dafür reicht auch schon ein kleiner Balkon oder eine Terrasse.

Gründe sich Balkonobst, häufig auch Zwergobst genannt, anzupflanzen gibt es zur Genüge: Ein solcher Nasch-Balkon ist gesund, sieht schön aus und riecht obendrein gut. Wer sich einen seinen ganz eigenen Obstgarten zu Hause anlegen möchte, sollte allerdings ein paar Dinge beachten. Wir verraten, wie das Heimgärtnern auf engsten Raum funktioniert.

Balkonobst: Tipps für das Pflanzen und die Pflege

Man erntet bekanntlich, was man sät. Der Ertrag von Balkonobst fällt natürlich längst nicht so üppig aus wie bei einem groß angelegten Obstgarten, kann sich aber dennoch sehen lassen. Und wer nascht nicht gerne zwischendurch mal eine Erdbeere oder einen Apfel aus eigenem Anbau?

ErdbeerenPflanzzeit: Juli bis August. Erntezeit: Mai bis September
HeidelbeerenPflanzzeit: Frühling oder Herbst. Erntezeit: Ende Juni bis August
Pfirsiche, Nektarinen, AprikosenPflanzzeit: Frühling. Erntezeit: Ende Juli bis Ende August.
Äpfel, BirnenPflanzzeit: Herbst. Erntezeit: Herbst.

Damit das auch gelingt, sollte laut dem Garten-Magazin Mein schöner Garten schon vor dem Einpflanzen die richtigen Vorbereitungen getroffen werden, angefangen bei dem richtigen Gefäß für das jeweilige Obst. Können Beerenfrüchte gut und gerne auch in Blumenkästen eingesät werden, sollte Säulenobst, wie Äpfel oder Birnen, zwingend in Kübeln hochgezogen werden. Und je nach Obstsorte dürfen diese auch nicht zu klein sein. Für kleine Obstbäumchen sollten die Gefäße mindestens einen Durchmesser von 40 Zentimeter haben und ein Fassungsvermögen von 70 Liter. Bei Sträuchern reichen auch kleinere Kübel mit bis zu 50 Liter Volumen.

Apfel, Erdbeere und Co.: Diese Obstsorten eignen sich besonders für Balkon und Terrasse

Ob nun Kübel oder Kästen, für beide gilt: Sie sollten am Boden ein Loch haben, damit das Wasser abfließen kann. Denn bei den meisten Früchten muss der Boden feucht gehalten werden, darf aber nicht überflutet werden. Um zusätzlich Staunässe zu vermeiden und die Pflanzen nicht zu ertränken, empfiehlt sich eine Drainage, etwa aus Kies oder Blähton. Dafür das Granulat vor der Erde in das Gefäß geben und etwa drei bis fünf Zentimeter hoch aufschütten.

Einige Obstsorten lassen sich besonders gut auf dem heimischen Balkon oder der Terrasse anbauen. Wir geben einen Überblick, wie der Anbau klappt.

Erdbeeren sind das Balkonobst schlecht hin

Eine handvoll Erdbeeren hängen an einem Strauch den Blumenkasten herunter. Die meisten sind noch grün.
Erdbeeren sind besonders geeignet für den heimischen Obstanbau auf dem Balkon oder Terrasse. Aber auch andere Früchte gedeihen im Blumenkübel. © Harald Biebel/Imago Images

Die kleinen roten Früchte sind bei den Deutschen nicht nur besonders beliebt, sie sind auch das ideale Balkonobst. Erdbeeren wachsen als sogenannte „Flachwurzler“ niedrig, sind anpassungsfähig und daher besonders gut für Balkone und Terrassen geeignet. Nicht nur, dass sie wenig Platz brauchen, sie sind auch verhältnismäßig leicht in der Pflege. Ihnen würden theoretisch schon Gefäße mit 15 Zentimeter Tiefe ausreichen. Die Pflege von Erdbeeren fällt allerdings leichter, wenn sie in tiefere Behälter eingesetzt wurden. In der Regel reicht aber bereits ein Standard-Blumenkasten, um später süße Erdbeeren auf dem heimischen Balkon pflücken zu können.

Erdbeeren mögen es warm, sonnig und möglichst windgeschützt. Deshalb sind Südbalkone besonders geeignet für den Anbau von Erdbeeren. Im Winter sollten die Früchte möglichst nah an die Hauswand gestellt und mit entsprechendem Material, wie Abdeck-Vlies, geschützt werden. 

Wer sich nächstes Jahr schon auf Erdbeeren aus eigenem Anbau freuen möchte, hat Glück: Denn die optimale Zeit, um Erdbeeren anzupflanzen ist Anfang Juli bis Mitte August. Also Gartenhandschuhe anziehen und nichts wie ran ans Sähen und Düngen. Die Pflanzung ist aber auch noch bis in den September oder im Frühjahr möglich, braucht dann aber entsprechend etwa ein Jahr länger, bis sich die ersten Früchte zeigen. Gedüngt sollte werden alle zwei Wochen zwischen März und Oktober, am besten mit stickstoff- und kaliumbasierte Düngung.

Heidelbeeren auf dem Balkon anbauen: Auf die richtige Sorte kommt es an

Ob morgens im Müsli mit Jogurt, als Smoothie oder als Blaubeer-Muffin: Heidelbeeren sind vor allem im Sommer einfach lecker. Und die Beeren sind zudem sehr gesund. Der hohe Ballaststoffgehalt in Heidelbeeren hält lange satt und kurbelt zeitgleich die Verdauung an. Außerdem haben die blauen Beeren nicht nur jede Menge Vitamine, sondern auch nur wenige Kalorien. Um sich den Gang zum Supermarkt also zu sparen und die kleinen Super-Stars unter den Beeren-Früchten bei sich zu Hause anzupflanzen, sollte aber auf die richtige Sorte geachtet werden. Für den Kübel oder den Kasten eignen sich nämlich primär Kultur-Heidelbeeren, wie Waldheidelbeersorte „Vaccinium Sylvana“. Auch gut gehen „Sunshine Blue“, „Nothsky“ oder die Topfheidelbeer-Sorte „Vaccinium corymbosum“.

An einem Zweig hängen einige Heidelbeeren, die reif für die Ernte sind.
Heidelbeeren oder auch Blaubeeren sind lecker, gesund und bei vielen total beliebt. Wer sich das Superfood zu Hause auf dem Balkon anziehen möchte, sollte jedoch auf die Sorte achten. © H.-R. Mueller/Imago Images

Anders als etwa Erdbeeren wurzeln Heidelbeeren eher breit als tief und brauchen daher ein entsprechendes Gefäß. Auch wichtig: Gedeihen können sie nur in einer sauren Erde mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Achtet man darauf, können im Hochsommer leckere Heidelbeeren geerntet werden. Pflanzzeit ist im Frühling oder Herbst.

Auch Exotische Früchte Pfirsiche, Nektarinen oder Aprikosen wachsen auf dem Balkon problemlos

Auch regelrechte Exoten, wie Pfirsiche, Nektarinen oder Aprikosen, können sich auf dem heimischen Balkon wohlfühlen. Als wärmeliebende Früchte werden diese Obstsorten häufig aus südlicheren Ländern importiert, doch mit dem richtigen Know-how wachsen sie auch im eher launischen deutschen Klima. Pfirsiche etwa, lieben es warm und sonnig; dazu möglichst windgeschützt. Je wärmer, desto besser. Dazu sollte der Pfirsichbaum gut gewässert werden, bei durchlässiger und tiefgründiger Erde. Je nach Wetterlage können dann im Juli und August saftig-süße Pfirsiche geerntet werden. Ähnliches gilt für Nektarinen und Aprikosen.

Eine Nektarine, drei Pfirsiche und eine Handvoll Aprikosen liegen sternförmig auf einer blauen Holzunterlage.
Auch wer seine Früchte etwas exotischer mag, muss nicht zwangsweise in den Supermarkt. So können zum Beispiel Pfirsiche, Nektarinen oder Aprikosen ebenfalls auf prächtig dem Balkon gedeihen. © Imago Images

Pluspunkt der exotischen Früchte: Im Frühling, ehe die Früchte reifen, blühen die hübschen Blüten der Pflanze. Eine Wohltat also für den Gaumen und das Auge. Und: Anders als etwa Äpfel oder Birnen, sind Pfirsiche, Nektarien und Aprikosen selbstbefruchtende Säulenobstsorten.

Äpfel-Bäume auf dem Balkon dank kleinwüchsigen Sorten

„An Apple a day keeps the doctor away.“ Alleine nach dieser Binsenweisheit empfiehlt es sich schon, Äpfel im Haus zu haben – oder eben auf dem Balkon. Beim Gedanken an die mächtigen Apfelbäume kann man sich das nur schwer vorstellen. Doch mittlerweile gibt es zahlreiche kleinwüchsige Apfelsorten. Zum Beispiel: Rondo, Sonate, Bolero oder Elstar.

An einem kleinen Apfelbaum im Blumenkübel hängen saftig rote Äpfel.
Ein Apfelbaum muss nicht in die Höhe schießen, um saftig rote Äpfel abzuwerfen. Nur sollte man bedenken, dass sie in der Regel einen Partner-Baum (Pollenspender) brauchen. © Imago Images

Wichtig bei diesen gerade mal 1,50 Meter großen Mini-Apfelbäumchen ist, dass sie viel Sonne abbekommen und reiflich gewässert werden. Besonders über Regenwasser freuen sich die Säulenäpfel, Leitungswasser reicht aber auch vollkommen aus. Alle zwei Wochen sollte der Apfelbaum gedüngt werden. Die beste Pflanzzeit ist im Herbst.

Balkonobst: Äpfel- und Birnen-Bäumchen kommen meist in Paaren

Vieles, was für Äpfel gilt, trifft auch auf Birnen zu. Einzig die Pflanzzeit variiert hier stark von Sorte zu Sorte. Geerntet wird aber auch hier im Herbst. Die Zwergbirn-Sorten „Williams“, „Little Queen“ oder „Helenchen“ eigen sich besonders gut für die heimische Balkon-Aufzucht.

Einziges Manko: Äpfel und Birnen kommen in der Regel in Paaren. Das heißt, sie brauchen Pollenspender, sogenannte Partner-Bäume, damit sie sich gegenseitig befruchten können. Dafür muss die Blütezeit der beiden Bäume übereinstimmen. Auf der Habenseite steht allerdings, dass sich dadurch Apfel- und Birnenbäume ideal als Sichtschutz für den Balkon oder die Terrasse anbieten.

Fakt ist aber auch, dass ein solcher Nasch-Balkon auch einiges an Arbeit bedeutet. Wer seinen Balkon ohne Obst oder Gemüse zur Wohlfühl-Oase machen möchte, kann sich hier Tipps holen.

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