Blumenerde schimmelt: So kann man seine Pflanzen doch noch retten

Bildet sich auf der Blumenerde weißer Schimmel, sollten Hobby-Gärtner zügig handeln. Wir verraten, wie man die Pflanzen retten kann.
Kassel – Weiße Flecken auf der Blumenerde und schon ist der Schreck groß: Schimmel. Für Hobby-Gärtner ist das ein absolutes Alarmsignal. Denn wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, droht der Zimmerpflanze das Aus.
Das Phänomen mit der weißen Schicht kann viele Gründe haben, häufig hängt es jedoch mit der Qualität der Blumenerde zusammen. Ist diese nämlich minderwertig, sprich hat sie einen hohen Kompost- und Schwarztorfanteil, kann sich schnell Schimmel bilden. „Wenn die Struktur im Boden nicht stimmt und der organische Anteil zu fein ist, kann das Wasser nicht richtig ablaufen“, wird Torsten Höpken vom Zentralverband Gartenbau (ZVG) in einigen Berichten zu dem Thema zitiert. Es kommt also zu Staunässe, und die ist für Pflanzen absolut schädlich.
Weiße Flecken auf der Blumenerde: Warum sich Schimmel auf der Topfpflanze bildet
Stehen die Wurzeln der Pflanze ständig in nasser Erde können sie keine Nährstoffe oder Sauerstoff aufnehmen. Durch die Staunässe bilden sich Schimmelpilze, die dann als weißer Flaum auf der Blumenerde sichtbar werden. Zudem beginnt die Erde muffig zu riechen. Wenn jetzt nichts passiert, stirbt die Pflanze ab. Was sollten Hobby-Gärter also tun, wenn sie Schimmel auf der Erde entdecken?
Zunächst einmal muss die Pflanze raus aus dem Topf und der nassen und verschimmelten Erde. Hier lohnt sich auch direkt einmal einen Blick auf die Wurzeln zu werfen. Dazu die Pflanze einfach ohne Topf von Außen betrachten. Haben die Wurzeln eine schwarze oder dunkelgraue Farbe, ist die Pflanze krank oder beschädigt. Die Wurzeln einer Pflanze müssen unbedingt genug Luft bekommen. „Denn der Sauerstoff fördert das Wachstum, die Nährstoffaufnahme sowie den Stoffwechsel der Pflanze“, erklärt Höpken.
Blumenerde schimmelt – Diese Tipps helfen gegen weißen Flaum
Im nächsten Schritt wird dann die Blumenerde vom Schimmel befreit. Das geht am einfachsten im Freien und mit einer kleinen Schaufel. Die weißen lockeren Stellen werden von der Oberseite abgeschabt, auch die lockeren Erdstücke am Wurzelballen können dabei entfernt werden. Ist die Erde dafür noch zu nass, muss der Wurzelballen zunächst in Ruhe trocknen.
Auch der leere Topf sollte von Schimmelpartikeln befreit werden, dazu alles von Innen und Außen mit einer Bürste und etwas warmer Essiglösung reinigen. Zum Schluss die Pflanze mit frischer und hochwertiger Blumenerde wieder eintopfen und in die gut durchgelüftete Wohnung zurückstellen. Doch wie beugt man jetzt erneutem Schimmel auf der Blumenerde vor?
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Schimmel auf der Blumenerde vorbeugen: Mit diesen Tipps klappt es
Bei Zimmerpflanzen ist richtiges Gießen und gute Blumenerde das A und O. Zu viel Wasser schadet den Pflanzen. Gerade bei Zimmerpflanzen ist weniger, oft mehr. Erst wenn die Erde sich an der Oberfläche trocken anfühlt, braucht die Pflanze in der Regel Wasser. Mit dem Finger lässt sich das ganz einfach prüfen.
- Der Wasserbedarf steigt, wenn die Pflanze starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
- Im Sommer müssen Pflanzen öfter gegossen werden als im Winter.
- Bei niedriger Luftfeuchtigkeit brauchen Pflanzen mehr Wasser.
- In Tontöpfen ist der Wasserverbrauch höher als in Kunststofftöpfen.
Am besten gießt man Topfpflanzen außerdem von unten und im Winter weniger als im Sommer. Es hängt natürlich auch von der Pflanzenart ab, wie viel Wasser sie braucht. Kakteen müssen relativ wenig gegossen werden, andere Pflanzen benötigen dagegen viel Flüssigkeit. Steht die Pflanze in der Sonne oder im Schatten? Auch das sollte beim Gießen beachtet werden. Bei den Pflanzen im Garten gelten beim Gießen dagegen auch noch andere Regeln. (svw)