Neuer Fahrplan bei der Deutschen Bahn: Was sich ab dem 15. Dezember ändert
Ab dem 15. Dezember gilt der Winterfahrplan der Deutschen Bahn. Welche Neuigkeiten der Fahrplanwechsel bringt und was sich an den Preisen ändert - ein Überblick.
- Ab dem 15. Dezember gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn.
- Vor allem zwischen den großen Städten werden mehr Verbindungen angeboten.
- Die Ticketpreise sinken erstmals seit 17 Jahren.
Berlin - Ab dem 15. Dezember gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn. Damit verbunden ist auch eine Änderung der Ticketpreise. Wir haben für Sie die wichtigsten Neuerungen zusammengefasst.
Mehr Verbindungen zwischen den großen Städten
Die Metropolen in Deutschland sollen durch den Fahrplanwechsel enger miteinander verbunden werden, zudem sollen die einzelnen Verbindungen besser aufeinander abgestimmt werden. Im Einzelnen bedeutet dies für die Fahrgäste:
- Die Verbindung Berlin - Erfurt - München erhält einen Stundentakt ohne Lücken. Die ICEs von Berlin nach München verkehren zwischen 4:30 und 19:30 Uhr, von München aus fährt zwischen 6 und 20 Uhr stündlich ein Zug in die Hauptstadt.
- Auch die Strecke Berlin - Braunschweig - Frankfurt/Main erhält tagsüber zwischen 4:30 und 19:30 Uhr einen lückenlosen Stundentakt. Von Frankfurt/Main fahren die ICEs zwischen 5 und 20 Uhr stündlich Richtung Berlin.
- Die Verbindungen von Hamburg ins Ruhrgebiet werden durch Verstärker- und Sprinterzüge ergänzt. Das Angebot zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen wird damit um 15% erhöht.
- Auf der Schnellfahrstrecke zwischen München und Berlin sowie zwischen Hamburg und Köln wird das Angebot um 10 Prozent erhöht.
- Neue Verbindung Dresden - Berlin - Rostock: Geplant ist, dass auf dieser Strecke von Mitte Dezember an zehn Züge am Tag fahren, von 8. März 2020 an sollen sechs weitere Fahrten für einen Zwei-Stunden-Takt sorgen.
- Neue Auslandsverbindungen: Ab Mai 2020 ist eine Verbindung zwischen Berlin und Graz (über Dresden, Prag und Wien) vorgesehen. Zudem soll sich die Reisezeit der Eurocity-Züge zwischen Berlin und Warschau um 30 Minuten verkürzen.
- Neue Nachtverbindungen: In Kooperation mit der österreichischen ÖBB soll der Nachtverkehr zwischen Zürich und Berlin sowie Zürich und Hamburg ausgebaut werden.
Erstmals seit Jahren: Bahnfahren wird billiger
Normalerweise sind es Bahnkunden gewohnt, dass mit dem neuen Fahrplan auch die Ticketpreise steigen. Doch dieses Jahr ist das Gegenteil der Fall - dem Klimapaket der Bundesregierung sei Dank. Im September hatte die Bundesregierung vereinbart, für mehr Klimaschutz das Bahnfahren billiger und Flüge teurer zu machen. Die Mehrwertsteuer auf Bahnfahrten von mehr als 50 Kilometern soll von 19 auf 7 Prozent sinken. Bei kürzeren Strecken gilt bereits der reduzierte Satz.
Allerdings ist derzeit noch offen, wann diese Änderung eintritt. Der Grund hierfür: Der Bundesrat hat die Steuergesetze des Klimapakets der Bundesregierung in einen Vermittlungsausschuss übergeben. Damit sämtliche Fernverkehrspreise am 1. Januar sinken können, wäre ein Beschluss in der Sitzung der Länderkammer am 20. Dezember erforderlich.
Fest steht, dass es zum 15. Dezember folgende Änderungen gibt: Der sogenannte Supersparpreis“, das günstigste Ticket im Fernverkehr, wird laut Bahn vom 1. Januar 2020 an 17,90 Euro statt bisher 19,90 Euro kosten - für Bahncard-Besitzer dann sogar nur noch 13,40 Euro.
Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ begrüßt den Verzicht der Bahn auf Preiserhöhungen zum Fahrplanwechsel. Dies sei vor dem Hintergrund der Klimadebatte „absolut richtig“, so der stellvertretende Bundesvorsitzende Lukas Iffländer.
Es ist geschafft: Der Fahrplan für den Kohleausstieg in Deutschland steht. Es sind aber nicht alle begeistert.