Nächste Änderung bei EC-Karten: Das müssen Verbraucher beachten

Die Girocard soll modernisiert werden und neue Funktionen bekommen. Alles, was Verbraucher zu den Änderungen bei der EC-Karten wissen müssen, im Überblick.
Kassel – Nachdem bekannt wurde, dass es keine Girokarten mit Maestro-Funktion mehr geben wird, gibt es nun positive Neuigkeiten für alle Girocard-Nutzer. Schon bald soll die EC-Karte, die seit 2008 offiziell Girocard heißt, neue Funktionen bekommen.
Die Girocard ist in Deutschland das meistgenutzte bargeldlose Zahlungsmittel – und das wird vermutlich auch erstmal so bleiben. Laut einer Umfrage von infas quo im Auftrag der Euro Kartensysteme, einem Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Banken, wollen 68 Prozent der Befragten beim Bezahlen nichts ändern. Auf Verbraucher, die die EC-Karte regelmäßig nutzen, kommen nun allerdings einige Änderungen zu.
Bankkarte | Girocard |
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Früherer Name | EC-Karte |
Zahlungssysteme, die zur Girocard gehören | „V-Pay“ vom Zahlungskartenanbieter Visa und „Maestro“ von Mastercard |
Girocard 4.0: EC-Karte soll neue Funktionen bekommen
Geplant ist eine „Girocard 4.0“, wie die Lebensmittelzeitung berichtet. Die Umstellung soll demnach bis 2026 schrittweise erfolgen. Insgesamt soll das „Girocard-System deutlich leistungsfähiger“ werden, sagt Oliver Hommel, Vorsitzender der Geschäftsführung von Euro Kartensysteme, das für das neue Girocard-System zuständig ist.
Ein Teil der neuen Funktionen soll in einer ersten Stufe bereits Ende 2023 verfügbar sein: als Teil der „Girocard 2.0“. Unter anderem sollen Zahlungen schon vor dem endgültigen Abschluss einer Transaktion autorisiert werden können. Das hat Vorteile bei der Reservierung von Hotels oder Mietwagen – damit will das Girocard-System mit Kreditkarten gleichziehen.
Girocard bekommt bis 2026 schrittweise neue Funktionen
Bis 2026 soll die ehemalige EC-Karte dann zur Girocard 4.0 werden. Auch Paypal könnte das Girocard-System mit den geplanten Funktionen Konkurrenz machen. Folgende Funktionen sollen kommen:
- In-App-Payments mit dem Smartphone: Hier ist Paypal bislang der Marktführer. Doch die neue Girocard soll ebenfalls Funktionen für In-App-Zahlungen bekommen, wie sie beispielsweise bereits von Apps wie dem DB-Navigator, Free Now für den Taxi-Ruf, Nahverkehrs-Apps und Mobile Games genutzt werden. Auch neue Einsatzmöglichkeiten für Händler-Apps wie Lidl Plus, Edeka oder Payback Pay könnten in der zweiten Stufe eine Rolle spielen, erklärt Hommel.
- Handy-Wallets wie Apple Pay oder Google Pay: Die Möglichkeit einer Integration der Girocard in Handy-Wallets wie Apple Pay und Google Pay oder die Wallets der deutschen Banken soll ebenfalls kommen.
- Digitale Kassenbons und Verknüpfung mit Loyalty-Systemen: Neue Funktionen im Bereich der „paymentnahen Mehrwertleistungen“ sollen in Gesprächen mit dem Handel festgelegt werden. Unter anderem könnten als Funktionen bis Ende 2024 digitale Kassenbons kommen und bis 2026 eine Verknüpfung mit Loyalty-Systemen, berichtet Hommels.
- Vorab-Autorisierung von Zahlungen: Diese Funktion soll bereits Ende 2023 kommen.
Die neuen EC-Karten-Funktionen stoßen im Handel auf positive Resonanz. Einige der Funktionen kämen de „Anforderungen des Handels entgegen“, sagt Ulrich Binnebössel, Paymentexperte des Handelsverbands Deutschland, der Lebensmittelzeitung. Ohne die Modernisierung drohe ein schleichender Bedeutungsverlust. Die Sparkasse setzt mit der Sparkassen-Card bereits auf eine neue Variante der EC-Karte. (sne)