Mineralwasser bei Edeka wird knapp - Lücken klaffen in den Regalen
Der Handel mit Mineralwasser ist in Deutschland im Umbruch – das hat nun aber Konsequenzen: Bei Edeka wird das Wasser knapp.
Kassel - Bei Edeka wird aktuell das Mineralwasser knapp. Grund dafür ist diesmal aber nicht der Ukraine-Konflikt, der bereits für Knappheit bei wichtigen Alltags-Lebensmitteln gesorgt hat, sondern ein geändertes Kaufverhalten. Das berichtet die Lebensmittelzeitung. Demnach würden Kunden Wasser in Plastikflaschen immer öfter meiden und zu Hause selber sprudeln. Der Druck auf die Wasserabfüller sei dadurch in den vergangenen Jahren enorm gestiegen.
Auch wenn die Verbraucher die verpönten PET-Flaschen verstärkt umgehen, wenn sie sich für Mineralwasser aus dem Supermarkt entscheiden, dann immer öfter für die günstigen Handelsmarken. Doch genau hier kann Edeka die Kunden aktuell nicht überall gut bedienen. Dort, wo im Regal eigentlich Unmengen der Eigenmarke stehen sollten, klaffen vielerorts große Lücken.
Edeka | |
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Gründung: | 1898 in Berlin |
Hauptsitz: | Hamburg |
Mitarbeiterzahl: | 381.000 (Stand 2019) |
Edeka hat die Beschaffung umgestellt – aktuell fehlt vielerorts Mineralwasser
Grund dafür ist, dass sich Edeka laut Lebensmittelzeitung den wirtschaftlichen Druck auf die Abfüller zunutze gemacht und in einer „Hau-Ruck-Aktion“ die Beschaffung der Eigenmarke umgebaut hat. Bislang wurde das Edeka-Wasser vom Lieferanten Altmühltaler abgefüllt. Jetzt zählt die Supermarkt-Kette eine große Gruppe an Abfüllern zu ihren neuen Lieferanten, darunter sollen etwa Hansa-Heemann, Hochwald-Sprudel und Riha-Wesergold zählen, wie die Lebensmittelzeitung berichtet. „Ohne die Überkapazitäten im Markt durch die schlechten Vorjahre wäre solche eine Aktion überhaupt nicht möglich gewesen“, sagt ein Insider gegenüber dem Fachmagazin - das sei der Grudn dafür, dass bei Edeka das Mineralwasser jetzt knapp wird, berichtet auch Ruhr24.de.
Wie genau es zur Kündigung des Vertrags kam, ist unklar. Edeka gibt an, dass die Kündigung von Altmühltaler selbst ausging und das Unternehmen deutlich signalisiert hätte, dass eine Zusammenarbeit nicht mehr gewünscht sei. Man sei sich uneins über den Preis gewesen. Laut einem Edeka-Sprecher habe der Lieferant „eine Belieferung zu einem Einkaufspreis angeboten, der über dem Ladenverkaufspreis des Wettbewerbs lag“. Jüngst sind die Preise für die 1,5-Liter-Flache der Eigenmarken von 19 auf 25 Cent gestiegen, die Edeka mit dem Angebot von Altmühltaler nicht hätte halten können, zitiert die Lebensmittelzeitung den Sprecher.

Edeka lässt Mineralwasser woanders abfüllen – Bisheriger Lieferant schließt Werk
Dieser Anbieterwechsel hat Auswirkungen: Denn nicht jeder Anbieter könne direkt an Edeka liefern - die Regale bleiben also vorerst teilweise leer. Die Lebensmittelzeitung will aus Edeka-Kreisen erfahren haben, dass diese Engpässe bis Ende Mai ausgeräumt sein sollen. Noch drastischer sind hingegen seien die Konsequenzen für den bisherigen Edeka-Stammlieferanten Altmühltaler, der auch Aldi beliefert. Altmühltaler habe demnach angekündigt, sein Abfüll-Werk in Baruth (Brandenburg) bis Ende Juli zu schließen. (dir)