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Facebook-Deal: Liest Google bei WhatsApp mit? Staatsanwalt mit Kritik

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Von: Nail Akkoyun

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Google Logo und WhatsApp Symbol
Google soll mit Facebook einen Deal abgeschlossen haben, der einen Zugriff auf WhatsApp-Daten ermöglicht. (Symbolbild) © Montage hna.de: Jeff Chiu (AP) und Fabian Sommer über picture alliance/dpa

Google soll mit Facebook vor einigen Jahren einen Deal abgeschlossen haben, der einen Zugriff auf WhatsApp-Daten ermöglicht haben soll. Es wurde jetzt Klage eingereicht.

Kassel - Kürzlich wurde im US-Bundesstaat Texas eine Klage gegen Google eingereicht. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, einen pikanten Deal mit Facebook getroffen zu haben, der einen Zugriff auf die Inhalte von WhatsApp-Nutzern möglich machen soll. Inzwischen haben sich weitere Bundesstaaten den Vorwürfen gegen den Konzern angeschlossen.

In einer Klage gegen Facebook heißt es, dass nach der Übernahme von WhatsApp durch Facebook im Jahr 2014 eine Vereinbarung mit Google beschlossen wurde. Angeblich soll es diese Vereinbarung möglich machen, dass der Konzern Zugriff auf sämtliche Nachrichten von WhatsApp-Nutzern hat - trotz sogenannter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das heißt, dass eigentlich nur Sender und Empfänger den Inhalt kennen.

Deal mit Facebook? Hat Google Zugriff auf WhatsApp-Nachrichten?

Darunter fallen nicht nur einfache Textnachrichten, sondern auch Audiodateien, Videos und Fotos. Was an diesen Vorwürfen schlussendlich dran ist, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht sagen. Tatsächlich ist ein Zugriff auf Ende-zu-Ende verschlüsselte Nachrichten üblicherweise gar nicht möglich. Diese besondere Art der Verschlüsselung wurde allerdings erst im April 2016 von WhatsApp eingeführt und somit weitaus später als der angebliche Facebook-Deal mit Google.

WhatsApp-Nutzer können Nachrichten bei Google Drive hochladen - Anwalt übt heftige Kritik

Laut googlewatchblog.de wurde kurz nach Einführung dieser Verschlüsselung aber eine Backup-Funktion auf Google Drive präsentiert, die es WhatsApp-Nutzern ermöglicht, ihre Chats und Medien mit nur wenigen Schritten automatisiert und regelmäßig hochzuladen. Der kostenlose Service sorge außerdem dafür, dass „diese Nachrichten unverschlüsselt zu Google Drive übertragen werden“.

Google soll laut den verschiedenen US-Bundesstaaten, darunter Indiana, Arkansas und Mississippi, „wiederholt und auf unverschämte Weise Wettbewerbsrecht und Verbraucherschutzgesetze verletzt haben“. Auch der Generalstaatsanwalt von Texas findet auf Twitter deutliche Worte zu dem Deal mit Facebook und wirft dem Internetgiganten vor, seine Macht zu nutzen, um „den Wettbewerb zu zerstören“ und „den Verbrauchern zu schädigen“.

Liest Google bei WhatsApp mit? Europa könnte betroffen sein

Die Klageschrift aus Texas umfasst 130 Seiten, von denen viele allerdings geschwärzt worden sind. Da in diesem Fall firmeninterne Dokumente begutachtet werden, ist dies nicht unüblich. Über die Details des angeblichen Deals mit Facebook kann daher nur spekuliert werden, auch ob Europa betroffen ist.

In den Behauptungen ist bislang nur von den WhatsApp-Daten von US-amerikanischen Nutzern die Rede. Ob Google möglicherweise dennoch Zugriff auf Nachrichten und Medien von europäischen Nutzern hatte oder nach wie vor hat, bleibt derzeit ungewiss. (Nail Akkoyun) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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