Fake-Anrufe von Europol und Interpol: Polizei warnt vor Datenmissbrauch

Aktuell machen betrügerische Anrufe in ganz Deutschland die Runde. Angeblich stammen diese von Interpol oder Europol. Die Polizei warnt dringlich.
Kassel – Landesweit kommt es derzeit zu betrügerischen Anrufen, die vermeintlich von den Polizeibehörden Europol oder Interpol stammen. Doch hinter dieser Masche steckt nur ein Ziel: Geld und Daten der angerufenen Menschen zu erbeuten. Auch in Hessen wurden solche Anrufe bereits der Polizei gemeldet.
Dieser beginnt in der Regel mit einer Bandansage auf Englisch. Eine computergenerierte Stimme schildert, dass polizeiliche Ermittlungen wegen der missbräuchlichen Verwendung von Daten eingeleitet worden seien. Daraufhin werden die potenziellen Opfer dazu aufgefordert, eine spezielle Tastenkombination zu drücken. Dahinter verbirgt sich allerdings eine Falle. Die Polizei warnt davor.
Betrugsmasche über Telefon: Polizei warnt vor Fake-Anrufen von Interpol und Europol
Nachdem die erforderten Tasten gedrückt worden sind, wird anschließend laut Polizei eine kostenpflichtige Verbindung hergestellt. Am anderen Ende der Leitung meldet sich schließlich eine Person, die auf die Angerufenen einredet, sie ausfragt und mit speziellen Methoden unter Druck setzt. In einzelnen Fällen bezeichnen sich die Betrügerinnen und Betrüger als Police Officer oder Mitarbeitende des Federal Police Department, Interpol oder Europol.
Unter anderem geht es um die finanzielle Situation sowie private Daten, die später missbräuchlich verwendet werden könnten. Oft werden die Angerufenen dazu angeleitet, Wertgutscheine zu kaufen, deren Codes an die Betrüger am Telefon übermittelt werden sollen. Verweigert man am Telefon die Anweisungen, werden unter anderem fünf Jahre Haft angedroht.
Betrug per Anruf: Polizei gibt Tipps – So verhalten Sie sich richtig
Die Polizei empfiehlt in solchen Betrugsfällen am Telefon folgendes:
- Legen Sie sofort auf, wenn Sie die Bandansage hören.
- Drücken Sie keine Ziffer.
- Lassen Sie sich in kein Gespräch verwickeln und schon gar nicht unter Druck setzen.
- Geben Sie keine sensiblen Daten heraus.
- Folgen Sie keinen Aufforderungen.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. Sollten Sie auf die Masche hereingefallen sein, so erstatten Sie bei Ihrer örtlichen Polizei Anzeige. Recherchieren Sie eigenständig die Telefonnummer der Polizeidienststelle und wählen Sie die Nummer selbst. Benutzen Sie auf keinen Fall die Rückruftaste.
Dasselbe gilt für Betrugsmails: Falls Sie vermeintliche Nachrichten von Interpol oder Europol bekommen, klicken Sie keine Links an und lösche Sie diese unmittelbar. Mit ähnlichen Maschen versuchen Kriminelle derzeit auch vermehrt über Whatsapp an Geld zu kommen - oftmals auch mithilfe des bekannten Enkeltricks. In Kassel zogen Kriminelle zuletzt auch über Ebay Verbraucherinnen und Verbraucher über den Tisch. (as)